Effektpedale verstehen – Ein Workshop für Einsteiger
Mit welchem Pedal erreiche ich was?
Effektpedale verstehen zu lernen, kann einschüchtern – muss es aber nicht. Oft reicht aber schon ein einziges Riff, um zu verstehen, was ein Pedal wirklich macht. Dieser kurze Workshop zeigt dir die vier wichtigsten Effekttypen anhand von bekannten, leicht spielbaren Riffs, die ihren Sound sofort hörbar machen. Kein Frickelkram, keine Virtuosen-Soli – nur klare Beispiele, die deinen Sound schlagartig verbessern.
Effektpedale verstehen – Inhalt
Overdrive – „Smoke on the Water“ (Deep Purple)
Der Einstieg könnte kaum klassischer sein: Das berühmte Riff lebt nicht von High-Gain, sondern von einem kräftigen Crunch, der sich wunderbar über einen leichten Overdrive formen lässt. Das macht den Song zum idealen Testgelände für Overdrive-Pedale aller Art und dafür, Effektpedale verstehen zu lernen.
So klingt’s: Der Overdrive betont die Mitten, verdichtet das Signal und lässt das Riff fett, aber kontrolliert wirken. Genau der Sound, den man bei druckvollen Rockriffs hören will.
Praxis-Tipp: Gain eher moderat, Volume etwas höher – die rechte Hand macht die Musik.
Pedal-Empfehlung: Ein Overdrive-Pedal gehört auf jedes Board und es gibt reichlich Boutique-Pedale zur Auswahl. Aber es tut auch was bodenständiges: Boss BD-2, Ibanez Tube Screamer Mini oder mein geliebter Electro Harmonix Soulfood, zum Beispiel.
Chorus – „Every Breath You Take“ (The Police)
Wenn ein Song den Chorus-Effekt berühmt gemacht hat, dann dieser. Das saubere, arpeggierte Riff von Andy Summers zeigt, wie ein Chorus den Ton breiter, schimmernder und „zweistimmig“ wirken lässt. Effektpedale verstehen leicht gemacht, gewissermaßen.
So klingt’s: Minimal verstimmte Modulation erzeugt ein sanftes Schimmern, das besonders bei Clean-Sounds fantastisch offen und luftig wirkt.
Praxis-Tipp: Depth niedrig halten. Zu viel Chorus wirkt schnell nach „schwimmender 80’s-Teppich“.
Pedal-Empfehlung: Boss CE-2W, MXR Analog Chorus, Walrus Julia (wenn’s nicht nur klingen, sondern auch auf dem Pedalboard gut aussehen soll).
Delay – „Boulevard of Broken Dreams“ (Green Day)

Ein leichtes 1/8-Delay hinter dem Cleansound – und schon wirkt das simple Akkordpattern aus „Boulevard of Broken Dreams“ von Green Day viel größer. Genau deshalb eignet es sich perfekt, um das Delay-Prinzip zu verstehen.
So klingt’s: Kurze Wiederholungen legen sich hinter die Gitarre, ohne sie zu überdecken. Das macht den Sound tiefer, aber nicht komplizierter.
Praxis-Tipp: Ca. 370–400 ms Delay-Time, wenige Wiederholungen (2–4), Mix auf etwa 20–30 %.
Pedal-Empfehlung: TC Electronic Flashback 2, Boss DD-8, MXR Carbon Copy (für wärmere Echos).
Reverb – „Nothing Else Matters“ (Metallica)
Das berühmte Intro ist das Paradebeispiel dafür, wie ein guter Hall einzelne Noten trägt, ohne sie zu verschmieren. Perfekt für Einsteiger, die Effektpedale verstehen wollen, und lernen wie Reverb Raum erzeugt.
So klingt’s: Ein kurzer Plate- oder Room-Reverb macht den Ton größer, offener und dreidimensionaler. Besonders bei Einzeltönen sofort hörbar.
Praxis-Tipp: Decay eher kurz (1–2 Sekunden). Große Hallfahnen sind selten nötig und grad in komplexeren Passagen unübersichtlich.
Pedal-Empfehlung: Hall of Fame 2 oder Fender Marine Layer.
Effektpedale verstehen durch Riffs: Fazit
Wie schwer es sein kann, klangliche Besonderheiten mit Worten zu beschreiben, wissen alle. Bei Effektgeräten kommen mitunter schwer verständliche, technische oder physikalische Besonderheiten dazu.
Um es ganz praktisch zu machen, ist dieser Workshop gedacht: Mit diesen vier Songs kannst du Effektpedale verstehen und ein Gefühl dafür bekommen, wie Effekte den Charakter deines Spiels verändern – und warum die meisten Riffs erst durch das richtige Effektpedal lebendig werden.
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