Der Commodore C64 meldet sich zurück – ein Comeback mit Charme
Retro-Gaming ist zurück - jetzt mit HDMI, WLAN und mehr!
Der Commodore C64 ist zurück! Und das nicht als vage Erinnerung oder Spielerei für Emulator-Fans, sondern in Form einer technisch aufwendigen Neuauflage, die Retro-Ästhetik mit zeitgemäßer Technik verbindet. Der neue „Commodore 64 Ultimate” möchte mehr sein als nur ein sentimentales Sammlerstück. Hinter dem Projekt steht der YouTuber Christian Simpson. Ursprünglich interessierte er sich nur für eine Lizenz, letztlich übernahm er jedoch die gesamten Markenrechte. So wurde aus der Idee eine unternehmerische Vision, die alte Hardware wiederbelebt und den Markenkern der 1980er-Jahre in die Gegenwart überträgt. Im Inneren des Rechners treffen moderne FPGA-Technik und nostalgische Originalanmutung aufeinander – mit dem klaren Ziel, das originale Gefühl so gut wie möglich wiederzugeben, ohne auf heutige Standards zu verzichten.
Commodore C64 Ultimate: Das Originalgefühl mit zeitgemäßer Ausstattung
Angetrieben wird das System des „neuen“ Commodore C64 vom AMD Xilinx Artix-7, der mit 128 MB DDR2-RAM und 16 MB Flash-Speicher kombiniert wird. Anstelle einer Software-Emulation werden die alten Chips durch einen programmierbaren Schaltkreis (FPGA) nachgebildet – und das bei niedriger Latenz. Damit können selbst alte Peripheriegeräte wie das Floppy-Laufwerk VC1541 wieder genutzt werden. Yes!
Wer, wie ich, sogar noch einen Competition Pro im Keller aufbewahrt hat, darf sich ebenfalls freuen, denn auch die klassischen Joystick-Ports sind vorhanden. Die Kompatibilität liegt laut Hersteller bei über 99 Prozent – sowohl für alte Spiele als auch für Hardware. Selbst Cartridges und Originalmonitore mit DIN-8-Anschluss lassen sich direkt anschließen, ohne dass Adapter oder Emulatoren benötigt werden.
Der neue C64 setzt auf FPGA statt Emulation
Gleichzeitig öffnet sich der neue Commodore C64 der heutigen Welt. Dank des HDMI-Anschlusses lässt sich der Retro-Rechner mit modernen Monitoren verbinden. Zusätzlich stehen natürlich USB-Anschlüsse der Typen A und C bereit, über die sich nicht nur Tastaturen und andere Geräte anschließen, sondern ebenso eigene Programme aufspielen lassen. Alternativ funktioniert das auch über WLAN oder Ethernet.
Auf einem beiliegenden USB-Stick befinden sich mehr als 50 Retro-Spiele, Demos und Musikstücke, darunter sogar ein neues Kapitel der legendären „Jupiter Lander“-Reihe. So ist ein direkter Einstieg ins Commodore C64-Universum ohne langes Suchen oder Konfigurieren möglich. Besonders charmant ist, dass auf den Platinen jeder Edition die Namen der Entwickler eingraviert sind – eine liebevolle Hommage an die Originalschöpfer.
Die drei erhältlichen Versionen unterscheiden sich nicht nur im Design, sondern ebenso in der Präsentation. Die „Basic Edition“ präsentiert sich im klassischen Commodore C64-Design in Beige, während die „Starlight Edition“ mit einer durchsichtigen Abdeckung und RGB-Beleuchtung ein echter Blickfang ist.
Commodore C64 als Goldstück für Sammler
Das Highlight ist jedoch die auf 6.400 Stück limitierte „Founders Edition“: Sie orientiert sich an der goldenen Jubiläumsversion, die damals zur millionsten verkauften Einheit produziert wurde. Ihre bernsteinfarbene, transparente Abdeckung und die vergoldeten Tasten unterstreichen den exklusiven Charakter dieser Variante. Trotz aller Nostalgie bleibt die Herausforderung bestehen, die Finanzierung des Projekts langfristig zu sichern. Aktuell ist das Unternehmen auf der Suche nach Investoren, um die geplante Serienproduktion im Herbst 2025 sicherzustellen. Lang lebe der SID-Chip – der hoffentlich so wiederbelebt wird.

Die Wiedergeburt des Commodore C64 unter dem Titel „Ultimate“ ist weit mehr als eine nostalgische Geste. Sie steht symbolisch für das wachsende Interesse an authentischen Retro-Erlebnissen der Jetztzeit, die technische Verlässlichkeit mit kultureller Bedeutung verbinden. In einer Zeit, in der viele digitale Produkte austauschbar und beliebig wirken, schlägt der neue Commodore C64 eine Brücke zurück zu einer Ära, in der Individualität durch technische Einschränkungen gefordert war. Die detailverliebte Umsetzung, gepaart mit offener Hardware und ernst gemeinter Kompatibilität, zeigt deutlich, dass dieses Projekt nicht von außen aufgesetzt wurde, sondern aus dem Herzen einer Community kommt, die sich mit dem Retro-Rechner noch immer tief verbunden fühlt.
Preise und Verfügbarkeit
Die Standard-Version kostet 255,59 Euro, die Starlight Edition 298,19 Euro und die Founders Edition gibt es für 425,99 Euro. Ab Oktober 2025 soll ausgeliefert werden.
Weitere Informationen
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