von Marcus Schmahl | Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten
YouTube streicht 10 Prozent der Lizenzausschüttungen für Musikurheber

YouTube streicht 10 Prozent der Lizenzausschüttungen für Musikurheber  ·  Quelle: YouTube

ANZEIGE

Hallo Mr. Youtube: Was soll das denn? Nach dem Umbruch ins Streaming-Land und nach der Hochzeit des illegalen Musik-Downloads, sind wir in den letzten zwei bis drei Jahren als Musiker eigentlich wieder in einer „besseren“ Welt angekommen. Doch jetzt fangen die Großen an, uns auch hier das letzte Bisschen Einkommen zu beschneiden? Das klingt irgendwie traurig.

ANZEIGE

YouTube und die Musik

Eigentlich konnte man in den letzten Jahren, nach einigen Umstellungen, Anmeldungen in etlichen Portalen und Einlesen in die Gesetzeslage des www, auch als Musikurheber wieder ein wenig besser von den eigenen Songs leben. Denn auch Streaming und Co. schüttet mittlerweile recht gute Tantiemen aus. Natürlich muss man sich darum kümmern (oder kümmern lassen) und auch am Ball bleiben. Denn das Netz ist schnell und vor allem weit.

Leider sind wir Musiker auch hier an die von den großen Unternehmen gestrickten Gesetze gebunden, die wir natürlich akzeptieren müssen. Falls nicht, werden unsere Songs ignoriert und finden nur in unserem Dunstkreis statt (friss oder stirb!). Naja, daran sollte sich zwischenzeitlich „jeder gewöhnt“ haben. Bedauerlicherweise können diese Großen auch ihre Richtlinien zu ihren Gunsten ändern und jederzeit neu stricken. In den letzten Jahren wurden diese gefühlt positiv für Urheber gefasst. Aber kann es jetzt so weitergehen?

ANZEIGE

Anscheinend versuchen einige wieder zurückzurudern. Spotify steht finanziell nicht besonders gut am Markt – wie lange es hier noch gut geht, steht in den Sternen. Und YouTube möchte ab sofort für kurze Musikstücke und Song-Fragmente an die Urheber keine Lizenzen ausschütten. Diese sollen auch nicht mehr zu „claimen“ sein. Das heißt, YouTube scannt auch nicht nach Urheberrechtsverletzungen? Natürlich schreien jetzt die Blogger jubelnd auf. Denn das bedeutet (fast) freie Musikauswahl für ihre mit Werbung zugepflasterten Selfie-Videos. Kurzum: Es werden bis zu 10 % weniger Tantiemen ausgeschüttet (das berechnete die Online-Plattform pex.com). In Summe ist das eine große Einsparung für den Konzern – und eher negativ für die Urheber. Ich finde keine Worte hierzu!

Der Hintergrund dieser neuen Policy soll Musiker kurzer Musikstücke daran hindern, ein komplettes YouTube-Video zu „claimen“ und somit alle Lizenzen dieses Werks einzustreichen. Diese Lücke wurde wohl in letzter Zeit von vielen Firmen missbraucht. Leider gibt es wohl im Moment noch keine andere (und bessere Lösung) hierfür. Schade.

Wenigstens findet der Anbieter weiterhin die Musiktitel und dazugehörigen Urheber über Digital Content ID Matching und blendet diese ein. Und Urheber können auch immer noch Einspruch gegen die Nutzung des eigenen Titels einlegen. Eins bleibt aber noch offen: Die Länge für „kurze Musiktitel“ wurde von YouTube noch nicht öffentlich bekanntgegeben. Also bleibt es spannend. Hoffentlich ist das ein Einzelfall und andere große Plattformen nehmen sich kein Beispiel an YouTube.

Was meint ihr zu diesem Thema? Betrifft es euch überhaupt?

Mehr Infos

ANZEIGE

2 Antworten zu “YouTube streicht 10 Prozent der Lizenzausschüttungen für Musikurheber”

    Larifari sagt:
    0

    Leider steckt der Autor so gar nicht im Thema. Für mich als Musiker der YouTube betreibt ist diese Entscheidung natürlich ein Segen !!
    Ich kann meine Songs hochladen ohne das Sie mir geklaut werden. Stichwort : Universal.
    Und genau darum ging es YouTube auch dabei. Natürlich kann weiterhin geclaimt werden. Nur ohne finanziellen Ausgleich. Und das ist eine Pro Artist Entscheidung.

      marcus sagt:
      0

      Und was ist an „ohne finanziellen Ausgleich“ gut für den Urheber? Klar haben Veränderungen meist ein Pro, aber auch ein Contra – leider.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert