von Julian Schmauch | Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
LEAK: Windows in der Cloud und im Abo? Das sind Microsofts Pläne!

LEAK: Windows in der Cloud und im Abo? Das sind Microsofts Pläne!  ·  Quelle: Microsoft

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Software-Gigant Microsoft soll mittelfristig planen, sein Betriebssystem Windows komplett in die Cloud zu verlagern. Das US-Magazin The Verge fand eine interne Präsentation, laut derer das Unternehmen aus Seattle sein Betriebssystem auch für Privatnutzer nur noch Cloud-basiert anbieten will. Was bedeutet das für Musikproduzenten? Nutzen wir bald wieder die Bandmaschine, wenn das Internet ausfällt?

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Nach Windows 11 kommt Windows 365

Brüche in der Namensgebung haben Tradition bei Microsoft. Egal ob Windows 98 zu Windows XP zu Windows 7 oder X-Box zu X-Box 360 zu X-Box One – wer braucht schon nachvollziehbare Nummerierungen? Und so ist es nur konsequent, dass nach Windows 11 nicht Windows 12, sondern Windows 365 kommt. So nämlich nennt Microsoft sein für Unternehmenskunden seit 2021 verfügbares Cloud-Betriebssystem.

Auszug aus der internen Präsentation (via The Verge)

Auszug aus der internen Präsentation (via The Verge)

Das bedeutet, dass quasi alle Rechenoperationen auf den Servern von Microsoft durchgeführt werden. Für die Nutzer braucht es nur eine schnelle Internetverbindung, dazu Bildschirm (mit Maus oder Tastatur) oder Tablet. Diese Pläne hat das US-Magazin The Verge nun in einer internen Präsentation über die Zukunft von Microsoft entdeckt.

Denn die Firma liegt seit Jahren im Streit mit der amerikanischen Verbraucherschutzbehörde FTC bezüglich der Übernahme von Gaming-Gigant Activition/Blizzard. Und im Zuge der Verhandlungen sind Unterlagen mit dieser Präsentation öffentlich geworden.

Alles nur noch im Abo und KI-gestützt?

Der Plan, Windows auch für Privatkunden in die Cloud zu verlegen, rührt aus der „Chromebook-Bedrohung“. Google bietet hier eine auf Laptops angepasste Version von Android an, die ebenfalls zu Teilen in der Cloud läuft. Chromebooks sind bei vielen Endkunden beliebt, da sie oft bedeutend günstiger sind, als vergleichbare Windows-Laptops.

Das wird dadurch erreicht, dass Chromebooks oft mit viel geringerer Hardware-Ausstattung kommen, da eben ein Teil der Berechnung nicht mehr lokal passiert.

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Für Unternehmen bietet Microsoft seine Cloud-Lösung Windows 365 nur im Abo an. Das kleinste Paket kostet hier für eine Konfiguration mit 2 vCPUs 4 GB Arbeitsspeicher, 64 GB Cloud-Speicher 32,40 Euro monatlich. Im größten Paket gibt es für 163,80 Euro 8vCPUs,  32 GB RAM und 512 GB Speicher.

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Seit der Veröffentlichung von Windows 11 und dem Aufkommen von ChatGPT hat Microsoft sukzessive KI-Features in sein Betriebssystem eingebaut. So stellte das Unternehmen im Mai 2023 Windows Copilot vor. Der Assistent sitzt in der Taskleiste und kann auf Wunsch Texte aus Apps zusammenfassen, umschreiben und erklären. Dazu hatte MS eine angepasste Version von ChatGPT in seine Suchmaschine Bing integriert.

Was bedeuten diese Pläne für Windows für Musikproduzenten?

Zwar gibt es mit „Windows 365 Boot“ schon eine Entwicklerversion des Betriebssystems, mit dem sich auch Endnutzer direkt beim Start auf einem Cloudrechner anmelden können. Aber bis es das Betriebssystem verpflichtend im Abo und nur online für alle geben wird, werden noch einige Jahre ins Land gehen. Und bis dahin sind einige Fragen zu klären, vor allem für Musikproduzenten.

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Wie soll die Nutzung in Studios ohne Internetverbindung aussehen? Welche Offline-Möglichkeiten gibt es, falls die Server ausfallen? Wie ist die Cloud-Nutzung geregelt, was den Datenschutz angeht? Wie lassen sich Audio-Interfaces und andere Hardware zu Hause in einen Cloud-Rechner einbinden? Müssen diese zukünftig auch online gemietet werden? Und wie kann uns der Windows Copilot bei Problemen in der DAW oder beim Songwriting helfen?

Zugegeben, das ist eine etwas überspitzte Darstellung. Aber sie zeigt vielleicht ganz gut, wie viele Fragen für eine Cloud-Version von Windows für Musikproduzenten noch zu klären sind. Unklar ist auch, was ein Abo von Microsoft für Privatnutzer kosten und welche Leistungspakete es geben wird.

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Bildquellen:
  • Auszug aus der internen Präsentation (via The Verge): Microsoft
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