von Julian Schmauch | Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten
Wie viel RAM braucht man für Musikproduktion?

Wie viel RAM braucht man für Musikproduktion?  ·  Quelle: Roman Lacheev / Alamy Stock Foto

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Wer heute vor dem Kauf eines neuen Rechners steht, also Laptop oder Desktop, wird sich vor allem beim Arbeitsspeicher fragen, wie viel man mindestens braucht, damit die eigene DAW gut läuft. Wie so oft ist die Antwort: „Kommt drauf an!“ Worauf es ankommt, wie viel RAM ihr bei Windows- und Mac-Systemen mindestens bei einem neuen System braucht, und was die DAW-Hersteller sagen, lest ihr in diesem Artikel.

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Was ist RAM überhaupt?

RAM, Random Access Memory, oder zu Deutsch Arbeitsspeicher, ist einer der wichtigsten Komponenten neben CPU und Festplatte. Was die Größe betrifft, befinden wir uns gerade im Übergang zwischen acht und sechzehn Gigabyte, was die größte Verbreitung bei neuen Rechnern betrifft. Je nachdem, wann du diesen Guide liest, kann es also sein, dass acht Gigabyte sogar schon wieder passé sind.

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Der Arbeitsspeicher ist ein, im Vergleich zur Festplatte, sehr schneller Zwischenspeicher. Das bedeutet, dass das, was das System in diesem Speicher lädt, spätestens dann verschwindet, wenn ihr den Rechner ausmacht, sehr vereinfacht gesagt. Der RAM ist dazu da, dort große Dateien oder Teile eines Programmes zu parken, auf die das System, zum Beispiel bei eurer DAW, häufig zugreifen muss. Denn das geht dort viel schneller, als wenn es die Daten erst von der im Vergleich viel langsameren Festplatte laden muss.

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Macs und Windows-Rechner unterscheiden sich in einem zentralen Punkt: der Erweiterbarkeit. Denn bei Apple-Systemen ist mit dem Einzug der Apple Silicon CPUs das „Unified Memory“-Feature eingezogen. Hier ist der RAM direkt auf der CPU-Platine verlötet. Das bringt Geschwindigkeitsvorteile, sorgt aber dafür, dass ihr keine zusätzlichen RAM-Riegel erwerben und euren Mac aufrüsten könnt. Bei fast allen Windows-Desktops und nicht wenigen Laptops gibt es diese Möglichkeit.

Apple stellt neue Macs vor: MacBook Air M3
Apple stellt neue Macs vor: MacBook Air M3

CPU, RAM und Festplatte – auf was ihr beim Kauf achten solltet

Die drei wichtigsten Komponenten, um die Leistung eines neuen Rechners einzuschätzen sind Alter und Geschwindigkeit des Prozessors, Größe des RAM, auch Arbeitsspeicher genannt, und Größe des Speicherplatzes. Wie viel genug ist, hängt von eurem Budget, eurem Produktions-Workflow und eurer Ambition ab. Denn produziert ihr ab und zu nach Feierabend einen Beat, nehmt am Wochenende zwischendurch mal eure Band auf, dann braucht ihr ein anderes System, als wenn ihr professionell arbeitet.

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Beim Prozessor geht es anders, also noch vor einigen Jahren, nicht mehr nur um die schiere Geschwindigkeit pro Kern, oft angegeben in Gigahertz. Denn häufig unterscheiden sich CPUs von Generation zu Generation kaum bei diesen Werten. Eher bringen neuere Prozessoren von Intel und AMD bei Windows-Systemen und von Apple bei Macs einen größeren Zwischenspeicher, schnellere Verbindung zum Arbeitsspeicher oder neuere Algorithmen zur Verarbeitung von neuronalen Netzwerken mit.

Backup in Windows
Kleine Festplatten sind mobiler.

Bei der Festplatte sollte es mittlerweile einfach immer eine schnelle SSD-Festplatte sein. Achtet also bei günstigen Angeboten darauf, dass keine langsame HDD-Festplatte verbaut ist. Und stellt ihr euch selbst einen Desktop-Rechner für ein Windows-System zusammen, ist es je nach Budget sehr sinnvoll, zwei bis drei SSDs zu verbauen: eine für System, DAW und Plugins, eine für Samples und eine für eure DAW-Projekte. Dazu sind, egal wie groß oder klein euer System ist und mit welchem Anspruch ihr arbeitet, regelmäßige Backups Pflicht!

Wie viel Arbeitsspeicher brauchst du für deine DAW?

Zu wenig Arbeitsspeicher kann schnell dazu führen, dass euer System bei größeren DAW-Projekten entweder sehr langsam wird, oder sogar abstürzt. Bei meinem alten Mac mit 4 Gigabyte RAM, den ich bis 2016 nutzte, sorgten große Projekte in Ableton mit vielen NI-Kontakt-Instrumenten manchmal für frustrierend lange Absturzschleifen. Denn ist der schnelle Arbeitsspeicher voll, nutzen Windows und macOS in verschiedener Weise die viel langsamere Festplatte als Zwischenspeicher.

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Fangen wir mit der Basis an: acht Gigabyte Arbeitsspeicher sind momentan das absolute Minimum. Damit laufen die neusten Versionen von Windows und macOS und auch alle gängigen DAWs. Darunter kann es, vor allem wenn ihr gleichzeitig zur DAW noch einen Browser und drölf Tabs, eine Live-Streaming-App und verschiedene Widgets offen habt, schnell eng werden. Was die Arbeit in der DAW betrifft, reichen acht Gigabyte RAM dann, wenn ihr vor allem mit Software-Synthesizern, MIDI-Clips und Audio-Effekten arbeitet, weniger mit Samplern wie NI Kontakt oder UVI Falcon, Romplern wie Omnisphere oder Nexus, oder überhaupt mit Audiosamples arbeitet.

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Arbeitet ihr mehr mit großen Audiodateien, vielen kleinen Audio-Clips oder eben den genannten Samplern, solltet ihr euch in Richtung sechzehn Gigabyte RAM orientieren. Wenn es zukunftssicher sein soll für die nächsten paar Jahre, sind eventuell sogar 32 Gigabyte Arbeitsspeicher sinnvoll.

Zum Vergleich: professionelle Filmmusikkomponisten arbeiten heute oft mit Systemen mit 128 Gigabyte, bei Windows-Systemen sogar 256 Gigabyte Arbeitsspeicher. Denn hier lädt man gigantische Orchester-Libraries wie Vienna Ensemble oft in zig Spuren. Manche Komponisten in großen, professionellen Produktionen gehen so weit, dass sie einen Extra-Rechner nutzen, nur um diese riesigen Libraries schnell laden zu können!

Infos über RAM, CPU und Apple

Bildquellen:
  • Apple stellt neue Macs vor: MacBook Air M3: Apple
  • Kleine Festplatten sind mobiler.: tonywuphotography. Pixabay
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