von Marcus Schmahl | Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten
Soundcloud ist wohl knapp bei Kasse und Myspace wird mal wieder verkauft. Was ist los in der Social Music World?

Soundcloud ist wohl knapp bei Kasse und Myspace wird mal wieder verkauft. Was ist los in der Social Music World?  ·  Quelle: http://findyoursounds.com/category/music-business/

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Eine Hiobsbotschaft nach der anderen. Erst SFX und Beatport, jetzt Soundcloud. Ok, das munkelt man ja schon lange. Aber was passiert gerade in der Branche? Mit Musik lässt sich anscheinend nicht mehr das große Geld verdienen. Die hohen Investitionen der virtuellen Firmen werden nicht mehr eingespielt.
Und an wem wird es mal wieder ausgelassen? Genau! An uns Musikern und Künstlern …

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Ok, an Myspace kann ich mich nur noch vage erinnern. Die Plattform, die schon durch mehrere Hände ging, erlebte einige Wiedergeburten. Keine davon zündete. In den ersten Jahren war es das größte Portal, das sich viele Musiker als Marketing Plattform zu eigen machten. Es wurden alle Fans mit den wichtigsten Informationen erreicht. Facebook verdrängte dieses Portal komplett. Es hat das Nutzungsverhalten der User besser adaptiert. Jetzt wird erneut eine weitere Runde für Myspace eingeläutet. Aber wer braucht dieses Portal eigentlich noch? Es gibt genug starke Konkurrenz im Social Media Bereich mit weitaus höheren Nutzerzahlen. (Quelle: http://www.theguardian.com/technology/2016/feb/11/myspace-time-inc-facebook-acquisition-ownership)

Einen größeren Schaden könnte Soundcloud erzeugen. Weltweit nutzen die meisten Musiker dieses Portal, um ihre Songs, Aufnahmen oder Podcasts ihren Fans zu präsentieren. Ich nutze Soundcloud selbst seit Beginn sehr intensiv als Uploader, aber auch, um neue Musik von anderen unbekannten Künstlern zu erkunden. Wer Soundcloud nutzen will, muss mittlerweile tief in die Tasche greifen. In mehreren Stufen, die natürlich stark im Preis variieren, bekommt der Nutzer mehr oder weniger Freiheiten und Funktionen geliefert. Der Free Account ist dagegen so abgespeckt, dass sich keine anständige Künstlerseite aufbauen lässt.

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Veranstalter und Labels beobachten Soundcloud Seiten aufstrebender Artists, die sie direkt vertraglich binden. Das ist bekannt. Aus diesem Grund wird die Plattform leider immer mehr für illegale Zwecke genutzt (zum Beispiel als Musikbörse), Fans, gefakete Likes und falsche Kommentare werden gekauft, um den eigenen Account zu pimpen. Aber das ist nicht ausschlaggebend für den Untergang der Firma. Es ist wohl eher Misswirtschaft der sehr gut bezahlten Angestellten, so schreiben einige Blogs. Im Report aus 2014 enthüllten sie ein finanzielles Loch von 44 Millionen US Dollar. Was ist passiert mit unserem Geld? Egal sollte uns das nicht sein. (Quelle: http://www.factmag.com/2016/02/11/soundcloud-financial-report-44m-losses/)

Wir verbringen heutzutage sehr viel Freizeit auf und mit diesen Portalen, bezahlen die Firmen dafür, dass wir weitere Features bekommen, sogar selbst  als Teil des Netzwerks agieren können. Viele Acts der Neuzeit verdanken diesen Social Media Seiten erst den Durchbruch ganz nach oben (siehe Robin Schulz). Leider gibt es im Moment keine großen Alternativen. Wir müssen zuschauen, wie unsere virtuellen Ichs mit in die Tiefe gerissen werden.

Bestimmt stehen die nächsten virtuellen Musikerwelten, in die wir investieren können (oder sollen), schon in den Startlöchern … Oder kennt ihr andere Optionen, die Soundcloud und Co. ersetzen? Dann schreibt sie uns in die Kommentare und wir connecten uns mit euch!

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4 Antworten zu “Soundcloud ist wohl knapp bei Kasse und Myspace wird mal wieder verkauft. Was ist los in der Social Music World?”

    Hans Dampf in allen Gassen sagt:
    0

    Klar, Musikpräsentation via Bandcamp. Einfach, kostenlos und man kann Geld verdienen. Die Möglichkeiten der Interaktion sind zwar begrenzt, aber man kann es ja in FB einbetten.

    Hanz Meyzer sagt:
    0

    Ich habe ein paar Vorschläge für Soundcloud:
    – Die API überarbeiten, massiv beschleunigen, debuggen und verschlanken -> weniger Frust für die Benutzer, mehr pro-Accounts
    – Mehr Mehrwert für Bezahl-Accounts. z.B. detaillierte Bandinfo-Seite
    – Deals mit Majors rückgängig machen. Niemand braucht die Kommerzbomben auch noch auf Soundcloud. Das ist verschwendete Lizenzgebühr

    Aber ich werde ja nicht gehört…. :)

    Der Dschona sagt:
    0

    bin völlig bei meinen vorherschreibern. anfangs war soundcloud noch interessant. mittlerweile fast nur noch die kommerzscheiße wie im hitradio. der kleine einzelne interessante musiker geht dabei unter. ich hoffe, bandcamp entwickelt sich auch nicht so nach dem motto höher schneller weiter…

    gearnews sagt:
    0

    Ich finde Bandcamp für Bands auch als tolle Lösung. Soundcloud ist bei mir irgendwie nie richtig angekommen und jetzt gleich noch weniger, seit dem es den Major-Weg geht. Aber ich werde es zeitnah wieder mal ausprobieren, wenn es dann noch lebt. //Claudius

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