von stephan | Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

 ·  Quelle: Till Weber

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‌Autor Stephan hat mit 6K United vier Wochen Arenatour mit 16 Shows und fast 100000 Kindern absolviert. Welches Equipment gut für ihn funktioniert hat und wieso er trotzdem schon wieder G.A.S hat.

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Vier Wochen Arenatour

Puh – was für ein Ritt! Seit 2018 bin ich Teil des großartigen Projekts 6K UNITED. Ziel ist es, Kinder aller Schulformen, sozialer Schichten und kultureller Hintergründe für Musik zu begeistern. Ein halbes Jahr lang bereiten sich die Schüler als Klassen, Chöre oder kleine Gruppen auf ihren großen Moment vor: ein Abschlusskonzert mit 6000 Kindern – live in einer der größten Arenen Deutschlands.

Dabei geht es um mehr als Musik. Die Kinder stärken ihr Selbstvertrauen, ihre sozialen Fähigkeiten, Konzentration und Geduld. Ich bin sehr stolz, Teil dieses Projekts zu sein. 2025 haben wir gemeinsam 16 Shows mit fast 100000 Kindern auf die Beine gestellt – vier Wochen Arenatour, die ich so schnell nicht vergessen werde.

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Arena und Bass – eine ewige Herausforderung

So beeindruckend Spielorte wie die UBER Arena Berlin, die Olympiahalle München, der PSD Bank Dome Düsseldorf, die SAP Arena Mannheim oder die Barclays Arena Hamburg auch sind – für Bassisten sind diese Mehrzweckhallen echte Problemzonen.

Denn: Akustisch sind diese Arenen meist nicht optimiert. Laut FoH, der mit Bands wie Accept international tourt, ist das in Deutschland besonders auffällig. Der tiefe Frequenzbereich wird oft vom langen Nachhall verschluckt. Was in Clubs satt und kontrolliert klingt, wird hier schnell schwammig. Würde ich im Lotto gewinnen, würde ich irgendwo zentral in Deutschland eine komplett auf Pop- und Rockmusik optimierte Arena aufstellen – das wäre etwas!

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Die Wahl des Equipments

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Mit den Erfahrungen aus dem Vorjahr habe ich mein Setup für die vier Wochen Arenatour deutlich angepasst. So sehr ich meinen Preci mit Flats von Knut Reiter liebe – diesmal wollte ich einen direkteren, durchsetzungsstärkeren Ton. Meine Wahl: ein Music Man Stingray Special 5-Saiter, der sich im Bandkontext zuverlässig durchsetzt. Mit ihm diesem bin ich bereits im März auf einer anderen Tour sehr gut gefahren. Außerdem wiegt mein Exemplar schlappe 3,8 Kg, sodass auch die zwei Shows am Tag (1x Probe mit den Kinder, 1x Show) entspannt für meinen Rücken sind. (Ich wünschte, ich hätte das gleiche Exemplar als 4-Saiter in der Farbe!)

Saiten und Effekte

Dazu habe ich die neuen La Bella Ian Martin Allison-Strings, die ich wirklich gut finde, und das Darkglass Anagram genutzt. Für den Hauptsound habe ich ein eigenes NAM-Profil erstellt: → Arkham Zephyr Röhrenpreamp → Neve 1073 SPX → Finally DI. Weil der Stingray Special etwas zahmer klingt als seine Vorgänger, habe ich am NEVE nicht nur die Tiefen Frequenzen für die Arena beschnitten, sondern zugleich irgendwo zwischen 3 und 4 KHz kräftig geboostet. Mit reichlich Kompression entstand ein Ton, der solo fast zu dünn wirkt, sich aber im Mix aus 18-köpfiger Band, großer PA und 6000 Kindern perfekt durchsetzt – ohne matschig zu klingen.

Synth-Bass & MPC

Natürlich mussten auch Synth-Bässe abgedeckt werden. Dafür nutzte ich – wie schon im Vorjahr – eine AKAI MPC Key 37, diesmal in Kombination mit einem Moog Minitaur. Die MPC steuerte den Moog via MIDI, sodass ich Sounds und Effekte live abrufen und per Sidechain pumpen lassen konnte. Diese Kombination ist wirklich stark!

Das neue MPC OS 3 hat meinen Workflow zudem deutlich verbessert – auch wenn ich mir für den Live-Einsatz noch einen echten Sequencer und ein paar andere Features wünsche. Vielleicht schreib ich AKAI mal…

6000 Kinder, eine 18-Köpfige Band · Quelle: Till Weber

Kontrabass im Arena-Setup

Für einige klassische Stücke musste auch gestrichen werden. Hier bin ich nach wie vor sehr mit meinem alten Yamaha SLB 200 LTD zufrieden – ein treuer Begleiter. Da dieser Bass von Hause aus recht stark komprimiert, habe ich ihn mit Gut-A-Like Swingmaster bestückt, die eine sehr geringe Spannung haben. Eine gute Kombination. Gern würde ich eines Tages den Nachfolger, den Yamaha SLB 300 Silent Bass, anspielen. Von diesem verspreche ich mir einen noch authentischeren Kontrabass-Sound, der Preis ist jedoch heftig.

Was ich 2026 ändern möchte

Auch wenn ich mit dem Equipment sehr zufrieden war, irgendwas geht immer besser. Für mich betrifft das besonders die Optimierung beim Auf- und Abbau. Ich möchte mir unbedingt maßgeschneiderte Cases anfertigen lassen, sodass ich nur noch den Deckel abnehmen und ein Stromkabel und ein XLR-Kabel anstecken muss. Das wäre ein Traum! Da muss ich mich aber erstmal auf die Suche nach einem Hersteller machen. 

Außerdem war der Minitaur in manchen Hallen fast zu fett. Ich möchte deshalb mit Overdrive-ähnlichen Effekten experimentieren, um mehr Obertöne und Präsenz zu erzeugen – vielleicht tut’s sogar mein alter SansAmp.

Und dann ist da noch mein Faible für Kompression. Mitten auf Tour stieß ich auf Gearnews auf den neuen Echo Fix EF-P5 FET Kompressor. Ein Gerät wie für mich gemacht! Im Studio nutze ich einen Black Lion Audio BLUEY, live gern den Cali76, denn dieser hat diesen einen Regler, der die Bässe von all zu harter Kompression verschont. Der EF-P5 vereint das Beste beider Welten in einem Gehäuse. Sogar mit Sidechain-Funktion. Muss ich testen!

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Fazit

Vier Wochen Arenatour – ich hatte eine intensive und zugleich unfassbar schöne Zeit mit vielen Bewegenden Momenten. Jetzt heißt es erstmal wieder zu Hause im Alltag ankommen: Selbst kochen statt leckeres Catering serviert bekommen, dafür nicht mehr mit 18 Leuten im Nightliner schlafen. Ich freue mich schon aufs nächste Jahr!

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Videos

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