von claudius | Geschätzte Lesezeit: 1 Minute
Fender-Custom-Shop-Relic-Stratocaster

Schaut genau hin  ·  Quelle: poopot / the fretboad

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Im englischen Gitarrenforum „The Fretboard“ ist eine interessante Debatte unter Besitzern von Fender Custom Shop Instrumenten mit Relic-Lackierung entbrannt. Das Problem sollte jedem auch ohne Ansage auffallen.

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Einzigartig?

Der Thread wurde vom User poopot gestartet, der im Forum Bilder seiner Fender Custom Shop Stratocaster hochgeladen hatte und die mit anderen Masterbuilts vergleicht – sie haben alle ein sehr (SEHR) ähnliches Muster am Rand der Lackierung. Aber seht selbst mal nach bei den beiden unterschiedlichen Custom Shop Stratocaster Modellen – der Einfachheit halber sind stilechte Kreise um die betreffenden Stellen gemalt:

Poopot-Fender-relic-Stratocaster-comparison

Aber das sind nicht die einzigen Gitarren, die mit dem Muster aufwarten. Eine kurze Suche im Netz zeigt uns diese schwarze Custom Shop 60s Stratocaster Ultimate Relic bei Reverb, vom Masterbuilder Jason Smith und goldener Hardware. Dazu noch eine Relic 3TS Strat aus dem Forum und eine weitere mit dem gleichen Muster von vermutlich der gleichen Vorlage bzw. Schablone.

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Verarsche?

Ihr seht sicher selbst, dass die Muster über dem Schlagbrett und auch um den Output quasi identisch aussehen. Wenn wir davon ausgehen, dass das alles echte Fotos von Masterbuilts sind, dann sieht das für mich nicht nach einzigartigen Modellen aus, die ich aus dem Custom Shop in der Preisregion erwarten würde. Und andere Gitarristen aus meinem Umfeld auch nicht.

Würdet ihr solche Instrumente noch kaufen, auch wenn sie nicht so wirklich einzigartig sind? Wir sprechen hier von Gitarren für mehrere tausend Euro.

Lasst es uns wissen!

Mehr Infos

Wir haben bereits Fender angefragt, bisher steht eine Antwort noch aus. Sobald wir mehr wissen, geben wir Bescheid.

Bildquellen:
  • Poopot-Fender-relic-Stratocaster-comparison: poopot / the fretboad
  • Fender-relic-Stratocaster-3-Tone-sunburst: fretboard
  • Fender Custom Shop Relic Stencil Finish Black: reverb.com
  • Familiar-wear-pattern: fender
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22 Antworten zu “Verarscht Fender Custom Shop Kunden mit Schablonen-Lackierung bei Relics?”

    thet sagt:
    0

    Solche aged Modelle sind ja an sich schon verarsche. Ist wie Jeanshosen mit Loch ab Werk zu kaufen.

    Pablo sagt:
    0

    Ich bin zwar kein Gitarrist aber ist es nicht logisch das die Abnutzungsspuren bestimmter Modelle wie beim Original immer gleich aussehen müssen? Oder sind es immer Nachbauten anderer Gitarristen mit den selben Abnutzungsspuren? In diesem Fall wäre es natürlich etwas lahm.

    Christian sagt:
    0

    Verarsche ist es, wenn die Masterbuild Gitarren von Fender als Unikate und als individuell geaged beworben und beschrieben werden. Ansonsten völlig plausibel die Schablonenlackierung bei der Massenproduktion oder glaubt jemand da sitzt ein Gitarrenbauer bei Fender im „Kunden Shop“ und baut maßgeschneiderte Gitarren???

    Dirk sagt:
    0

    Ich denke du bist hier zu hart in deiner Wortwahl. “Verarsche“ ist es nicht. Fakt ist, dass die Relics sehr gut klingen und das ist wichtiger als die Schablone. Ist doch gut gemacht! Was willst du eigentlicht? Noch mehr Individualität würde nur noch mehr Geld kosten. Sollen wir 10.000 Euro für eine Relic-Strat zahlen?

      Christian sagt:
      0

      Sorry ich habe nur die Überschrift aus dem Artikel zitiert und darauf geantwortet. Ich weiß, dass die Relics gut klingen und würde nicht widersprechen. Aber masterbuild bedeutet noch einmal einen saftigen Aufschlag und die Frage war- so habe ich es verstanden- wofür bzw. wie begründet Fender den.

    Daniel sagt:
    0

    Davon mal abgesehen das sich für Leute die sich so nen SchXXX kaufen mein Mitleid in Grenzen hält, wie zur Hölle sollte man die Abnutzungen herstellen ohne das nicht das Holz in Mitleidenschaft gezogen wird? Dann würde das Rumgeheule erst Recht losgehen, dass das Holz zerkratzt ist…. :-)

      59unburst sagt:
      0

      Ja….und man könnte solche Gitten dann auch nicht mehr bei eBay als „neuwertig“ verklappen….äh….verkloppen….;-), wenn das arme Holz tatsächlich beschädigt wäre….;-)….

    Knelles sagt:
    0

    Schaut euch doch Mal die Videos auf YouTube an wie im custom Shop gearbeitet wird. Insbesondere wie die masterbuilder arbeiten. Dann finde ich es ist ganz klar verarsche wenn hier mehr oder weniger am Fließband mit Schablonen geaged wird

    Jack Migger sagt:
    0

    Naja, ist es nicht schon Fake, eine abgeschrabbelte Gitarre zu kaufen, nur um den Eindruck zu erwecken, dass sie schon einige hundert „Betriebsstunden“ auf dem Buckel hat und hart rangenommen wurde? :-)

    Ich konnte auf die Schnelle kein Video finden, wo der Prozess gezeigt wird.
    Hier in dem Video machen sie auf jeden Fall ein großes Geheimnis darum:
    https://www.youtube.com/watch?v=JB9rT048ym4
    Ab 4:13 steht der Kameramann vor dem Raum, wo der Spezialist die Lackierung vornimmt.
    „… It’s a top secret, trade secret process…“
    Tja, das erklärt vieles. :-)

    Mein Tipp, wie ich das machen würde:
    Ich würde auf einem Schneidplotter Schablonen aus einer selbstklebenden Folie mit der gewünschten Aussparung herstellen (da, wo später das Holz sichtbar sein soll). Diese dann auf die blanke Gitarre aufkleben und die Gitarre ganz normal lackieren. Sobald der Lack gut durchgetrocknet ist, die Folie abziehen. Danach an den Übergängen mit einem Schleifwerkzeug (ich würde einen Dremel mit Schleifaufsatz nehmen) einen glatten Übergang machen. Durch den Schleifvorgang werden dann die Gitarren alle nicht 1:1 aussehen. Durch die Schablone aber natürlich eine grobe Ähnlichkeit haben. Dumm natürlich von denen, immer die gleiche Schablone bzw. nur eine kleine Auswahl von Schablonen zu nutzen, und dann zu glauben, dass das nie jemand auffallen wird.

    Eine andere Möglichkeit, die Vintage-Optik herzustellen, könnte so ablaufen:
    Schneidplotter –> Schablone herstellen, die die spätere Lackschicht abdeckt –> Schablone auf das blanke Holz legen und das Holz an den freien Stellen mit Fett behandeln –> trocknen lassen –> komplette Gitarre lackieren –> Lack trocknen lassen –> Klebeband auf den Lack drücken und wieder abziehen –> an den zuvor mit Fett behandelten Stellen blättert der Lack ab –> Übergänge mit Dremel glatt schleifen und hier und da nochmal „zufällig“ mit dem Dremel reinhauen, damit es nach kleinen Macken aussieht –> Fertig!

    Die letztere Variante hätte den Vorteil, dass man so wie im Video dem Besucher vor dem „Vintage-Prozess“ noch einen ganz normal lackierten Gitarrenkorpus präsentieren kann, der völlig unscheinbar aussieht. Man sieht ja nicht, dass der Lack an manchen Stellen nicht richtig haftet. :-)

    59unburst sagt:
    0

    Moin,
    a) = „thet“ hat meiner Meinung nach vollkommen recht – und das in zwei Kurzsätzen. Danke und Applaus! Ich mache es allerdings etwas länger ;-)….also:

    Ich spiele seit über 40 Jahren Gitarre und hatte das „Privileg“, diverseste CS-Modelle (aged/reliced /Neuoptik) spielen zu können. Mir kann man dieses „Plastikvorleben“ einer Gitarre nicht verkaufen – weder als Muß – noch als „geschenkter Bonus“ on top.

    Nee – entweder echte Delle – oder keine. Ich ärgere mich auch heute noch über jede Beschädigung, die an eins meiner Instrumente rankommt – aber kenne wenigstens die Geschichte dazu. Und die heißt weder Sprühschablone noch Meißel noch Schwingschleifer oder Säurebad für Metall etc. pp.
    Generell „CS“: Ich konnte auch diverse Teles und Strats aus dem CS mit ihren „billigen“ US-Serienpendants vergleichen. Mein (zugegeben „Amateurmusikermäßiges“) Urteil:

    Für mich ist der Fender-CS eine gute Adresse, wenn man eine besondere oder schöne oder besonders schöne OPTIK haben will – und bereit ist, dafür eine abenteuerliche Kohle zu legen. Mehr aber auch nicht. Ich könnte beim besten Willen nicht bestätigen, dass eine „CS-Strat“ nun wirklich besser klingt oder sich perfekter bespielen lässt als eine gut eingestellte Serien-US-Strat. Wäre ja auch ein Schlag ins Gesicht DERER, die einer US-Version statt einer Mex-Senorita für satten Aufschlag die Liebe zusprechen (wobei es selbst aus MEX gelegentlich saugute Gitties gibt).

    Das preistreibende „Masterbuilt“ hat für mich eigentlich nur EINE Berechtigung: Wenn ich einem dieser Holzartisten den individuellen Auftrag gebe, mir bspw. eine Tele mit PRS-Mensur zu bauen, deren Hals das original Gibson „slim taper“-Profil aufweist – und gerne noch ein „circle fretting“ a la FGN obendrauf besitzt.

    Da ich aber weder besonders reich noch besonders bescheuert bin, lasse ich das einfach mal….;-)…..und freue mich als 2nd-Hand-Käufer über (gute – aber nicht zwangsläufig überragende!) CS-Instrumente, deren (teils erschreckender!!!) Wertverlust vom Erstkäufer berappt wurde. Keep on bluezin’…… ;-) ….

    Musell sagt:
    0

    Beteilige dich an der Diskussion…

    Musell sagt:
    0

    Ich habe ein kleine Sammlung von Gitarren. Darunter ist eine Gretsch von 1947, ein paar Klira, Hoyer, Framus Gitarren aus den 50er und 60ern, eine Ibanez Byrdland von 1974 usw. Keine dieser Gitarren und sie wurden im Laufe der mehr als 50 Jahre viel gespielt, weist eine solche Beschädigung auf, wie die modernen heavy relics. Es ist eine Mode Erscheinung, wie schwarze Harley Davidsons.Der Ton kommt aus den Finger! Mal im Ernst, was kostet ein Holzbrett? Und wie kann ich ein Brett vergoldet! Ich habe in und an den Gitarren zum Teil ungewachste Pickups. Die klingen luftig und extrem dynamisch. An der Ibanez pre Lawsuit ist ein original 57 Gibson PAF und ein moderner Burstbucker II. Was für ein Unterschied! Wir reden hier von einem Massenmarkt. Was erwartet Ihr? Ich habe spaßeshalber bei einer Yamaha RX40 den Body komplett in dünnes Leder eingepackt. Bei so einer billigen Gitarre hört man keinen Unterschied zu vorher . Wenn ich lese, dass bei einer aktuellen PRS Se eine nicht justierbare Wraparound Bridge eingebaut ist, dann muss ich lachen. Da wird aus großen Namen mit Massenproduktion viel Geld gemacht!

    Marc sagt:
    0

    Wirklich krass ist, dass man für solch Gekratze eine Schablone, oder Vorlage braucht. Das kriegt ja jedes Kind besser hin.. und individueller ???

    Dave sagt:
    0

    Waaaaaas unfassbar! Die werden nicht 50 Jahre persönlich vom Masterbuilder eingespielt?
    Duck und weg …

    Ich denke mir das man eine Guitare selber so lange spielen sollte bis sie so aussieht.Kann aber dauern?Nein mal im ernst 》 Guitaren auf abgenutz zu pimpen finde ich grenzwertig.Edweder die Git sieht so aus weil sie wirlich so oft gespielt wurde oder nicht.Ich würde dafür kein Geld ausgebe,da ich dies als Angeberei empfinde.Rory Gallaghers alter Strat sah so aus weil es seine erste war und er auf ihr so lange spielte auf den Bühnen dieser Welt bis sie so aussah.So muss das sein.Aber wems gefählt.Bitte.Aber eine wirklich alte Strat ist schon was feines,nur ist die wohl für uns normal sterbliche unbezahlbar…

    bagotrix sagt:
    0

    Aus meiner Sicht ist das Wort „verarscht“ nicht zu hart. Unabhängig davon, ob man das jetzt technisch notwendig findet oder zumindest mag – der Begriff „Aging“ suggeriert, dass die Gitarre erst neuwertig hergestellt wurde, und dann erst die Alterungsspuren angebracht werden. Dazu gehört auch, dass der Lack wieder teilweise runtergearbeitet wird, und dass das dann auch bei jeder Gitarre etws anders ist. Unterschiede sieht man hier nur noch bei den Kratzern und Macken, die Lackumrisse sind identisch.

    In dem Punkt erwarte ich von einem „Custom Shop“ schon was anderes als bei einer Mexico Roadworn. „Custom“ bedeutet (was einem doch auch beständig unter die Nase gerieben wird) individuelle Bearbeitung von Meisterhand – und keine Schablone, bei der die „abgewetzten“ Teile gar nicht erst lackiert werden. Und dass damit gearbeitet wurde, ist angesichts der Details mehr als offensichtlich. Wäre das bei diesen Preisen betriebswirtschaftlich notwendig? Sicher nicht.

    Es geht nicht immer darum, ob man den Unterschied am Ende tatsächlich sehen könnte, sondern eben auch um die Erwartungen, die – ganz bewusst! – geweckt werden. Es wird den Kunden für viele Geld ein Versprechen verkauft, das dann nicht eingehalten wird.

    starschey sagt:
    0

    das ist nur finish, geschmacks sahe!

    Eisbär sagt:
    0

    Also Verarsche hin oder her, Fender baut zur Zeit die besten Customshop Gitarren aller Zeiten.
    Unfassbar wie gut die klingen..
    Sollen die doch Schablonen als Vorlage nehmen, Fakt ist: Fender macht den besten RelicJob und das ist aus meiner Sicht sehr authentisch gelungen und zwar bis in die Teambuild GitarrenSerie runter.
    Ich war auch skeptisch, bis ich die erste CustomShop Relic gespielt habe..
    Und diesen Spirit, wenn man eine Relicgitarre spielt, fühl man oder eben auch nicht.
    Mich inspiriert das eben, andere halten das für Blödsinn, whatever…
    Ich bereue keinen einzigen Euro für die Investition in die Relic CustomShop, weil die m.E. nach um Längen besser klingen als Glattpolierte die sich ihren Namen noch verdienen müssen:-)

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