Fairlight Wavetables im Post-Superbooth Synthesizer-Journal
Nerdiges Equipment für Modular-Freaks
Nach der Superbooth ist die Zeit, in der wir von den großen Meldungen auch wieder schauen, was „sonst noch“ zu sehen war und nicht mit der Superbooth zu tun hat. Die meisten sind bereits zum normalen Lebensstil zurück gekehrt.
…also schauen wir uns an, ob der klassische Fairlight mehr konnte als Samples, ein interessanter generativer Sequencer ist aufgetaucht und Tipps für Leute, die noch mehr Synthesizer-Meetings suchen. Außerdem gibt es das sehr niedliche Mini-Modular-Akkustrom-Aggregat im Bild oben offenbar tatsächlich bald.
Heutige Themen im Synthesizer-Journal
Was kommt nach der Superbooth? Mehr Meetings…
Hier einige interessante Meetings in der allernächsten Zeit, wovon eins privat und nerdig und das andere ein bisschen wie eine kleine lokalere Superbooth ist:
Die Rede ist vom Dutch Modular Fest „DMF“, das am 6. September 2025 in Rotterdam stattfinden wird. Davor findet das Happy Knobbing Modular Meeting in der Weltmetropole Fischbach bei Idar Oberstein statt – und zwar vom 6.-8. Juni 2025. Bei der ersten Veranstaltung gibt es Stände für Aussteller, bei der Zweiten Tische und ein persönliches Gespräch über Kopfhörer. Dazu kommen am Samstag Jams vieler Beteiligter, die das Event so privat unterstützen. Es ist dort üblich, einer der Mitmacher zu sein, auf Zuschauer ist man nicht eingestellt, während das Event in den Niederlanden genau umgekehrt ist. Wähle deinen Traum!


Konnte der Fairlight CMI eigentlich Wavetables erzeugen?
Eigentlich ist das Fairlight CMI kein Gerät, das sich heute jemand kaufen würde, abseits der Software-Aufwertung eines Teils des Fairlights von Arturia. Bekannt wurde der erste Fairlight für kurze Samples, denn die Maschine konnte lediglich eine halbe Sekunde Sounds aufnehmen, was später aber etwas weiter gefasst wurde. Jeder wollte einen solchen Sampler haben, aber niemand außerhalb der Garde der erfolgreichen Produzenten konnte sich diesen Boliden wirklich leisten. Der Mythos darum ist daher groß. Was konnte er wirklich? Eine interessante Funktion erinnert tatsächlich an Wavetables – auf ganz digitaler Ebene. Die Interpolation zwischen zwei gezeichneten Wellenformen, die mit dem Lichtgriffel eingemalt wurden.
Das Ergebnis ist klanglich durchaus mit einem Wavetable vergleichbar. Allerdings ist es das technisch wiederum nicht, denn hier wird ein zusammenhängendes Sample erstellt. Es entsteht ein neues Sample, in dem die beiden Waves überblendet werden. Und das mit allen Wellen, die theoretisch dazwischen sein müssen, um keine radikalen Sprünge zu erzeugen. Das sieht so aus und hört sich so an:
Um das noch einmal genauer zu sehen, gibt es weitere Videos, in dem ein einfaches Sample sogar mittels Modulationsrad durchfahren werden kann. Das klappt ebenso mit dem heutigen Fairlight-Emulations-Tool Qasar Beach. Das Ergebnis klingt wie eine sehr frühe Version von Granular-Tools, denn die Segmente eines beliebigen Durchfahrens durch ein Sample kann tatsächlich ein nicht zu langes Sample sein. Dem Rechner ist es durchaus egal, welcher „Controller“ den Indexzeiger durch das Sample schiebt.
Das Ergebnis ist zwar etwas „LoFi“-trächtig, britzelig und digital, aber man kann es durchaus erkennen. Wie umständlich das alles damals war, kann man im Video wunderbar hören und erleben. Somit lautet die Antwort auf die Anfrage, ob Wavetables im Fairlight möglich sind „ja, aber… schon. Ehm, moment, ein bisschen“. Genau in dieser Formulierung. Formell kann er es „nicht“, aber man konnte solche Sample-Fahrten bauen wie im Video. Im Original spart das Platz, hier hingegen tut es das nicht. Damals war das teuer und exklusiv. Später mit den Ensoniq Samplern waren ähnliche Experimente in der Mikroebene möglich. Ich habe es geliebt. Heute gibt es dafür eigene Angebote mit viel weniger Artefakten aber nicht immer einer solchen Engine mit entsprechendem Weitblick.


Mnomic Devices Generativer Sequencer MD-003
Der kreative Berliner Hersteller zeigt den neuen Mikado Sequencer mit generativen Methoden zu Herstellung von Melodien und Rhythmen. Er ist als (bisher vierter) Prototyp noch nicht im Shop zu sehen, dennoch ist das Modul mit der Bezeichnung MD-003 nun nahe seiner finalen Serienproduktion und die möglichen Vorbestellung in den nächsten Tagen wird bald eröffnet werden.
Für ihn verwendete man stabile „Pullmoll“-Tasten und die immer beliebter werdenden „Computertastatur„-Taster im Erika-Stil. Dazu gibt es Anzeigen, einen Mini-SD-Kartenslot und USB-C. Die Klinken-MIDI-Buchsen liefern die Ergebnisse an klassische MIDI-Hardware aus und können von dieser ebenso Steuerbefehle annehmen. Der Sequencer generiert 8 Spuren und damit ebenso viele CV-Gate-Kombinationen. Das Modul ist aktuell extrem kompakt und als Eurorack-Modul geplant, dennoch ließe es sich auch als Desktop-Sequencer nutzen bzw. anbieten.
Mehr dazu findest du auf Mnomic Devices Instagram Account.

Niedlichkeit siegt! Powerbank in Modular-Optik
Dies ist ein kleiner Hinweis, dass es von mdr.Modular eine Powerbank in Eurorack-Mini-Optik geben wird. Für den Nerd kann das ein schönes Geschenk sein. Diese Idee geht auf einen Aprilscherz von vor 10 Jahren zurück. Somit können manche Scherze wahr werden. Schön!