von Moogulator | Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten
Schneidersladen Modul-Preise

Schneidersladen Modul-Preise  ·  Quelle: Bastelei mit Bild von Herrn Schneider

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Kürzlich wurde ein allgemeines Statement von Schneidersladen (von Andreas Schneider persönlich) bezüglich der Preise von Eurorack-Modulen getätigt. Wieso fallen die Preise und was bedeutet das?

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Nerdland ist ein Staat, der heute viel mehr Beachtung findet. Während man bis in die Achtziger hinein eher ein unbeobachteter kleiner Sonderling war, findet man sich seit den Superbooth-Jahren in einem unerwarteten Licht wieder. Die Module waren früher eher rar, heute scheint eine kleine Industrie vorhanden zu sein. Und sogar „Discounter“ stellen sich so ein System hin und übernehmen damit eine Funktion, die bisher ein kleinerer „Laden“ innehatte.

Solche Entwicklungen passieren nach und mit einem „Hype“. Manchmal weckt man auch den Krauter um die Ecke: „Manni, räum doch mal die Ecke mit den Düdelkeyboards da hinten frei, da gibbet in Berlin jetzt immer sone Messe, das ist ein ganz großes Ding – wir stellen da ein Modularsystem hin, du hast doch Ahnung“. Das passiert aktuell in einigen Läden, denn von dem neuen Glanz möchte man auch etwas abhaben, wo sich sogar einige Bands neuerdings auch ganz gern damit umgeben. Und wenn einmal Leute kommen und ein Modul gekauft haben, kommen die auch wieder – „das ist wie ein Abo“, würde „Manni“ wohl sagen. Wie in den Achtzigern mit Synthesizern. Aber nach der Zeit gab es auch eine Zeit, in der Synthesizer irgendwie „out“ waren. Das lag nicht an den Instrumenten, nicht einmal an den Musikern. Oder doch? Fakt ist aber auch, dass Schneidersladen in Teilen große Anbieter bedient, andere Hersteller oder Läden suchen und finden sich. Der ganz normale Wahnsinn.

Das Statement

Andreas Schneider sagt, es gäbe Preisverfälle, da sich einige Hersteller direkt über größere Vertriebe verteilen und sich dann auch freuen, jene Präsenz anbieten zu können. Einige davon kommen über Alex4/Schneidersladen an diese größeren Verkaufsstellen, andere direkt über diese Läden und andere wieder über eigene Wege.

Wenn also ein Gerät oder Modul billiger wird, würde „Schneidersladen“ selbst ebenfalls die Preise senken. Es täte leid für die, die zuvor das gleiche Modul oder Gerät teurer gekauft haben, aber man kann sich diesem Verfall natürlich nicht verweigern und reicht die neuen Preise an die Kunden weiter. Eigentlich ganz normal – das machen heute kleine und große Läden. Es ist heute „gängige Praxis“. Vielleicht war das früher anders?

Es gibt andere Hersteller, die ähnliches anbieten und es gibt neue, größere Hersteller. Die Mehrzahl ist jedoch kein Massenbetrieb, sondern eher „Garagenfirmen“. Das ist eben auch einfach ein ganz normaler Markt, so er sichtbar für alle geworden ist. So wechselte bei klassischen Synthesizern von heute auf morgen der Preis des DSI OB6 mit dem des Prophet 6, immerhin 300-400 Euro Unterschied. Wie kann sowas sein? Doch zurück zu den Modulen und der Preisgestaltung …

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Preise und Gründe

Der Hintergrund ist, dass die Leute zur Beratung natürlich lieber zum Fachgeschäft gehen und dann am Ende beim „Billigeren“ kaufen gehen und sagen: „Du hast doch den Namen, das muss doch reichen.“ Tja – aber fragt dich selbst: Kaufst du billig oder doch da, wo man immer Hilfe bekommt? Das ist keine neue Sache. Nur bei Modulen ist es neu, da diese bisher eine Art Schattenleben führten,  in dem andere Anbieter keine ernstzunehmende Warengruppe sahen. So auch deren Verteilung. Viele verkaufen direkt oder eben nicht selten über Schneidersladen, ganz verträumt und einfach.

Alle Hersteller haben Kosten für Herstellung und Teilebeschaffung. Es sind nicht selten Kleinstanbieter, die Module bauen und dann natürlich Teile und Bestückung selbst machen oder aber in Fernost anfertigen lassen. So etwas hat Einfluss auf den Preis. Denn nur höhere Auflagen verbilligen ein Modul. Eins! Nicht alle!

Immer wieder oft diskutiert in den Foren wurden potente Hersteller, die vielleicht noch keine Module anboten. Sie sind jetzt auch da. Die können höhere Stückzahlen finanzieren. Aber die Folge so einer Entwicklung, auch ohne große Hersteller, ist: Durch die reine Menge an Angeboten ändern sich Preise und der Druck, etwas anderes zu machen oder wieder vom Markt zu gehen. Aber bei denen, die es gibt, wird es (erst mal) billiger.

Das möchte Schneider durchreichen. Das ist gut so. Andererseits muss man für die Module von immer mehr Herstellern auch dauerhaft Abnehmer haben. Und die Hersteller müssen sich überlegen, wie sie ihre Module und Geräte vertreiben lassen wollen oder ob sie es direkt tun. Oder den guten alten Fachhandel, so wie Schneidersladen weiter konsequent beliefern, der wiederum bei Bedarf die Großen füttert. Es gibt nicht viele solche „Schneidersläden“, aber so langsam gibt es hier und da neue Ecken in Läden diverser Größen. Wie viel Platz ist dafür in Zukunft? Und die großen verkaufen ja durchaus Sachen die über oder von dort kommen, es ist faktisch für den Käufer gefühlt „dasselbe“.

Die Konsequenz?

Wie hältst du es damit? Günstiger ist besser? Ist das gut, dass die Module auf diese Weise billiger werden? Wer genau wie viele Module wie genau herstellt und das vorfinanzieren kann, spielt dabei eine große Rolle. Und die Hersteller können sich schnell freuen, aber seit den Superbooth-Tagen weiß natürlich auch der Letzte, dass Modular etwas ganz Großes ist. Jetzt.

Wie wird sich das entwickeln? Welches sind die Gründe? Wo liegt die Ursache? Bei der Menge, dem Vertrieb, der Mode oder der Entscheidung der Kunden? Oder der Hersteller? Bei den neuen Herstellern? Den Großen oder Kleinen?

Wir sagen, dass es so läuft wie bei Hifi-Komponenten oder anderer Elektronik auch. Es ist nur so, dass die klassische „Stereo-Anlage“ heute auch einen anderen Stellenwert hat und Moden und Trends ihren Anteil hatten. Wieso soll das bei Modulen anders sein? Also wird es mehr Preisgewirr, plötzliche Änderungen und sterbende Hersteller geben und auch eine Sättigung. Obwohl gerade die Module erst einmal eine neue Absatzidee sind und viel versprechen. Modelleisenbahnen werden auch nie fertig! Oder sind es doch gezielte kleine 1-2 Rackeinheiten große Live-Zentralen, die da entstehen und dann „erst mal nichts mehr“? Wann kommt das nächste Erstmalnix und die Rahmen platzen. Und wann kommt der große günstige Hersteller und macht es anders? Es ist eigentlich erst einmal nur „anders“, ist das gut oder schlecht?

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3 Antworten zu “Die Preis-Falle – Schneidersladen bezieht Stellung.”

    foundless sagt:
    0

    schneidersladen akzeptiert nicht mal PayPal…
    deshlb habe ich bei Justmusic gekauft!

    phonic sagt:
    0

    Leider vergessen die meisten:
    ein Kunde den man über den Preis gewonnen hat, verliert man auch wieder über den Preis
    Ziemlich einfach.
    Wenn man es als Händler aber schafft aus einem Kunden einen Kollegen zu machen, dann wird der weitershin bei seinem Shop des Vertrauens kaufen, auch wenn es mal einen Preisunterschied gibt.

    90`iger sagt:
    0

    Pay-pal währe schon eine gute Sache..Habe schon oft bei Schneiders bestellt und auch sehr gerne.Ich mag die Leute die dort arbeiten.Immer ein Ohr und auch sehr korrekt und sehr sehr sehr freundlich.
    Oft habe ich auch nicht bestellt da es für mich schnell gehen musste..Pay-Palwähre dann das Geschäft gewesen.

    Auch bietet Pay-Pal eine Ratenzahlung an.Da ließe sich hier und da sicher noch mehr absetzten.

    MfG

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