Die besten Vintage Stagepianos für Rhodes, Wurlitzer und Co.
Wer viel klassische E-Piano-Sounds wie Rhodes oder Wurlitzer spielt, kommt kaum ohne sie aus: Vintage Stagepianos, die die Sounds der Klassiker überzeugend auf die Bühne bringen. Hier kommen die besten.
Die besten Vintage Stagepianos
Was sind Vintage Stagepianos?
„Vintage“ soll in diesem Zusammenhang natürlich nicht heißen, dass die Stagepianos selbst schon etwas älter sind, sondern dass sie einen besonderen Schwerpunkt auf die Sounds von Vintage-E-Pianos wie Rhodes und Wurlitzer legen. Auch überzeugende Clavinet-Sounds dürfen nicht fehlen – und wenn das Stagepiano auch akustische Klaviere und vielleicht sogar ein paar weitere „Brot-und-Butter-Sounds“ in guter Qualität liefern kann, hat man mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen.
Beginnend mit dem Nord Electro hat sich in den letzten Jahrzehnten eine Instrumentengattung ausgeprägt, die alle diese Sounds in sich vereint und ganz auf den Liveeinsatz ausgerichtet ist. Auch die passenden Effekte dürfen natürlich nicht fehlen. Bei der Bedienung verzichten die meisten Vintage Stagepianos auf komplizierte Menüs und setzen stattdessen auf intuitive Bedienkonzepte, bei denen alle wichtigen Sounds und Effekte sofort erreichbar sind. Für Keyboarder, die viel E-Piano spielen und gerne darauf verzichten würden, das Rhodes aus dem heimischen Studio zu jedem Gig mitzuschleppen, bilden sie den idealen Mittelpunkt des Live-Setups.
Nord Electo 6 HP: Klassiker unter den Vintage Stagepianos
Seit Jahrzehnten sind die roten Keyboards aus dem hohen Norden ein gewohnter Anblick auf den Bühnen dieser Welt, und das aus gutem Grund. Mit dem 2001 erstmalig erschienenen Nord Electro erfand der Hersteller das moderne Stage-Keyboard, damals noch unter der Marke Clavia. Die Kombination aus E-Piano-, Clavinet-, Piano- und Orgelsounds mit einer kompromisslos auf den Liveeinsatz zugeschnittenen Bedienung und den passenden Effekten war offenbar genau das, worauf viele Live-Keyboarder lange gewartet hatten. Viele andere Hersteller ließen sich in den Folgejahren von dieser Blaupause inspirieren.

Mittlerweile ist das Nord Electro in der sechsten Generation angekommen und gehört noch immer zu den beliebtesten Stagepianos, wenn es um Vintage-Sounds geht. Zwar ist das aktuelle Modell schon seit über sieben Jahren auf dem Markt, gehört jedoch noch lange nicht zum alten Eisen – auch dank regelmäßiger Sound-Updates über die Nord Piano Library.
Am Konzept hat sich über die Jahre wenig geändert. Das Nord Electro 6 hat eine Piano-Sektion mit 1 GB Speicher, die mit beliebigen Sounds aus der Nord Piano Library gefüllt werden kann. Man kann den Soundvorrat also flexibel an die jeweiligen Erfordernisse anpassen. Viele schwören auf die Rhodes-, Wurlitzer- und Pianoklänge der Schweden, die zwar in Sachen Speicherbedarf und Anzahl der Samples nicht mit einigen Konkurrenten mithalten können, aber immer wieder bewiesen haben, dass sie musikalisch einfach gut funktionieren – vor allem im Live-Kontext.
Hinzu kommen eine Orgelsektion auf Basis der Nord C2D und ein Sample-Synth mit 512 MB Speicher. Bei Bedarf kann das Nord Electro also auch mal ein paar Streicher, ein Synth-Pad oder ein eigenes Sample aus der Studioproduktion liefern.
Die Effektsektion ist ebenfalls auf Live-Tauglichkeit getrimmt und wartet mit allen wichtigen E-Piano-Effekten wie Tremolo, Auto-Pan, Chorus, Phaser und Vibe auf. Auch eine Amp-Simulation ist enthalten, ebenso wie Reverb, Delay und ein EQ. Die Effekte lassen sich den Sektionen flexibel zuweisen.
Wer hauptsächlich E-Piano-Sounds spielen möchte, wählt am besten die Variante Nord Electro 6 HP mit einer 73-Tasten-Hammermechanik. Die Modelle mit dem „D“ im Namen haben hingegen leichtgängige Waterfall-Tastaturen, die für das Orgelspiel optimiert sind.
Alle drei Versionen des Nord Electro 6 bekommst du bei Thomann*.
Nord Stage 4: Mehr von allem
Noch ein ganzes Stück luxuriöser (und natürlich teurer) ist das Nord Stage 4. Das Grundkonzept ähnelt dem Nord Electro und auch bei den Sounds kann man sich aus der gleichen Library bedienen. Jedoch bietet das Nord Stage doppelt so viel Speicher in der Piano-Sektion (2 GB). Auch die Synthesizer-Sektion ist erheblich umfangreicher und enthält neben Samples die Synth-Engine des Nord Wave 2.

Was das Nord Stage dem Nord Electro außerdem voraus hat, ist die Layer-Architektur. Die Orgel- und Pianosektionen gibt es jeweils doppelt; den Synthesizer sogar dreimal. So kann man sehr flexible Split- und Layer-Konfigurationen mit bis zu drei Keyboard-Zonen erstellen. Darüber hinaus verfügt das Nord Stage über vielseitige Masterkeyboard-Funktionen zur Ansteuerung von externem Equipment.
Das Nord Stage 4 ist mit Hammermechanik-Tastaturen mit 73 oder 88 Tasten erhältlich. Außerdem gibt es die Variante Nord Stage 4 Compact mit 73 leicht gewichteten Waterfall-Tasten. Alle bekommst du bei Thomann*.
Crumar Seven / Seventeen: Vintage Stagepianos mit Physical Modeling
Der wiederbelebte italienische Hersteller Crumar baut nicht nur Orgeln, sondern seit einiger Zeit auch Stagepianos mit viel Vintage-Flair. Dass beim Crumar Seven und dem kleinen Bruder Seventeen die klassischen E-Pianos im Vordergrund stehen, erkennt man schon auf den ersten Blick. Beide Vintage Stagepianos verfügen über 73 Tasten und jeweils ein individuelles Retro-Design. Während das Seven eher in der Rhodes-Tradition der 70er daherkommt, scheint das Seventeen mit seinem blau-schwarzen Design direkt aus den 80ern zu stammen.

Eine Besonderheit des Crumar Seven ist, dass alle Piano-, E-Piano- und Clavinet-Sounds per Physical Modeling erzeugt werden, also ohne Samples auskommen. Neben Tine- und Reed-Modellen gibt es Emulationen von elektroakustischen Klavieren à la CP70. Auch DX- und MKS-Pianos sind dabei, ebenso ein Vibraphon. Zusätzlich enthält das Stagepiano eine Sample-Sektion mit weiteren Sounds, die sich mit verschiedenen Expansions noch erweitern lässt. Zwei Effekt-Slots kümmern sich um Tremolo, Auto-Pan, Wah, Chorus, Phaser, Flanger und Delay. Auch eine Amp-Simulation und ein Halleffekt sind dabei.
Beim günstigeren Seventeen hingegen wird nur das Tine-Piano (Rhodes) per Physical Modeling erzeugt. Die übrigen Klänge sind samplebasiert, wobei die Pianos und E-Pianos ohne Loops auskommen und 6 bis 12 Velocity-Layer bieten. Das Seventeen verfügt über 7,1 GB Flash-Speicher, in den ab Werk schon vier Expansions (Venice Grand) geladen sind. Auch dieses Piano bietet eine Effektsektion mit allen nötigen Effekten.
Das Crumar Seven und das Seventeen bekommst du bei Thomann*.
Roland V-Stage: Modernes Stage-Keyboard
Mit dem V-Stage brachte Roland Anfang 2025 ein neues Stage-Keyboard heraus, das alle wichtigen Sounds für Live-Gigs in sich vereint: Akustische und elektrische Pianos, Orgeln und eine Synthesizer-Sektion mit vielen weiteren Sounds. Auch bei der Bedienung wurde viel Wert auf Bühnentauglichkeit gelegt. Ob die Entwickler sich wohl etwas von den roten Schweden inspirieren ließen? Wir wissen es natürlich nicht, aber es wäre nicht die schlechteste Inspiration.

Das größere V-Stage 88 hat eine Hammermechanik und ist somit ein Stagepiano, auf dem man bei Bedarf auch Orgel oder Synthesizer spielen kann. Das Modell mit 76 Tasten verfügt hingegen über eine leicht gewichtete Waterfall-Tastatur; hierbei handelt es sich also eher um eine Orgel, die zusätzlich auch Piano- und Synth-Sounds bietet.
Während die akustischen Pianos auf der V-Piano-Engine basieren, kommt für die E-Pianos Rolands bewährte SuperNATURAL-Klangerzeugung zum Einsatz. Neben Tine- und Reed-Pianos verfügt das V-Stage auch über digitale FM-Pianos und Clavinets. Die E-Pianos haben ihre eigene Sektion auf dem Bedienfeld, in der man auch direkten Zugriff auf die typischen Effekte wie Chorus, Phaser, Lo-Fi, Tremolo und eine Amp-Simulation hat.
Das Roland V-Stage ist bei Thomann* erhältlich.
Viscount Legend ‘70s: Modulare Vintage Stagepianos
Noch ein italienischer Hersteller mit klangvollem Namen, der Vintage Stagepianos im Retro-Look im Angebot hat. Das Viscount Legend ‘70s ist ein modulares Stagepiano, das mit verschiedenen Modulen wie Acoustic Piano, Electric Piano, Clavi und mehr bestückt werden kann. Jedes Modul wird physisch in das Instrument eingebaut und nimmt dann seinen eigenen Bereich auf dem Bedienfeld ein. Die Master-Sektion ganz links kümmert sich um die Soundverwaltung und die Effekte.

Die Version Legend ‘70s Artist verfügt über 88 Tasten mit Hammermechanik und ist ab Werk mit den Modulen Electric Piano (auf Physical-Modeling-Basis) und Sound Collection (samplebasierte Sounds wie Strings, Pads, Keys und mehr) konfiguriert. In die verbleibenden Slots könnte man beispielsweise noch akustische Pianos, ein Clavinet-Modul, ein External-Modul zum Steuern externer MIDI-Instrumente oder das Modul Synth-8 mit einem virtuell-analogen Synthesizer einbauen. Die Variante Legend ‘70s Artist W EX ist mit fünf Modulen (E.Piano, Sound Collection, A.Piano, Clavi, External) voll ausgebaut.
Die Effektsektion wartet mit einem 3-Band-Equalizer, einem Halleffekt mit sechs Typen und zwei Multieffekten mit Tremolo, Chorus, Flanger, Phaser, Wah, Amp und Delay auf. Ein flexibles Stagepiano, das man ganz nach den eigenen Wünschen konfigurieren kann.
Das kompaktere und günstigere Legend ‘70s Compact verfügt über 73 Tasten mit Hammermechanik. Auch dieses Modell gibt es in verschiedenen Ausbaustufen.
Verschiedene Versionen des Viscount Legend ‘70s sind bei Thomann* erhältlich.
KORG SV-2: Vintage Stagepianos mit Röhren-Overdrive
Das auffällig designte KORG SV-1 war lange Zeit der einzige ernstzunehmende Konkurrent des Nord Electro. Das hat sich inzwischen geändert und es gibt deutlich mehr Alternativen auf dem Markt. Aber der Nachfolger SV-2, den es als SV-2S auch in einer Variante mit integrierten Lautsprechern gibt, hat nach wie vor seinen Platz auf der Liste der besten Vintage Stagepianos verdient.

Die Klangerzeugung des KORG SV-2 liefert aufwendig gesampelte E-Pianos, akustische Pianos, Clavinets und mehr, wobei auch die charakteristischen Nebengeräusche authentisch reproduziert werden. Insgesamt sind 72 Sounds enthalten; über einen Software-Editor lassen sich auch Split- und Layer-Kombinationen realisieren.
Ein besonderes Augenmerk wurde auf eine intuitive, bühnentaugliche Bedienung gelegt. Das SV-2 hat kein Display und keine Menüs; alles ist direkt im Zugriff. Auch bei den Effekten ist das Stagepiano bestens aufgestellt. In der Sektion Pre FX findet man Kompressor, Treble Boost, U-Vibe, Vibrato, Tremolo und Wah. Außerdem gibt es eine Amp-Simulation mit sechs Amp-Modellen und verschiedenen Speaker-Emulationen. Für Modulationseffekte wie Chorus, Phaser, Flanger und Rotary Speaker bietet das SV-2 ebenfalls eine eigene Sektion, ebenso wie für Reverb und Delay. Ein Alleinstellungsmerkmal des Vintage-Stagepianos von KORG ist der Tube Overdrive mit echter Röhre.
Das KORG SV-2 gibt es mit (SV-2S) oder ohne integrierte Lautsprecher jeweils mit 73 oder 88 gewichteten Tasten mit Hammermechanik. Alle Varianten sind bei Thomann* erhältlich.
Yamaha CP: Flexible Allrounder für die Bühne
Die Stagepianos der Yamaha CP-Serie bieten drei getrennte Sektionen für akustische Pianos, E-Pianos und „Sub“ mit Pads, Strings, Orgeln und weiteren Klängen. Die einzelnen Sektionen lassen sich jeweils einfach mit einem Kippschalter aktivieren und mit einem Taster der gewünschten Tastaturzone zuweisen.

In der E-Piano-Abteilung dürfen bei Yamaha neben Rhodes-, Wurlitzer- und Clavinet-Sounds natürlich auch die typischen FM-Pianos nicht fehlen. Für die typischen Effekte wie Tremolo, Wah, Chorus, Flanger und Phaser gibt es in dieser Sektion zwei eigene Effektblöcke. Die Sub-Sektion verfügt ihrerseits über einen dezidierten Multieffekt mit Chorus/Flanger, Rotary, Tremolo und Distortion. Darüber hinaus wartet das Yamaha CP mit globalen Delay- und Reverb-Effekten sowie einem Equalizer auf.
Das Yamaha CP ist mit 73 oder 88 Tasten erhältlich. Du bekommst es bei Thomann*.
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