Aslice macht dicht – Richie Hawtin: „Die Schließung ist eine große Niederlage“
Die Royalty Website für DJs und Musiker macht Schluss - DJs reagieren
[11. September 2024] Der Schock über die Schließung von Aslice, einer Plattform, die DJs helfen sollte, fairer mit den Musikern zu teilen, deren Tracks sie in ihren Sets verwenden, hat die elektronische Musikszene erschüttert. Vor allem der elektronische Musikpioneer Richie Hawtin reagierte äußerst emotional und enttäuscht auf die Nachricht. In einem Social-Media Post erklärte der bekannte DJ, wie sehr ihn das Ende der Plattform getroffen hat. Obwohl er selbst kein Investor von Aslice war, habe er die Idee leidenschaftlich unterstützt. Hawtin machte deutlich, dass die bestehenden Strukturen der Musikindustrie nicht für die DJ-Kultur funktionieren, in der DJs für ihre Auftritte bezahlt werden, während die eigentlichen Musiker kaum etwas bis nichts verdienen.
Aslice Schließung und die Folgen für Musiker – Richie Hawtin reagiert
Hawtin betonte, dass Aslice ein wichtiger Schritt sei, um die wirtschaftliche Ungerechtigkeit in der elektronischen Musikszene anzugehen. DJs konnten über die Plattform fünf Prozent ihrer Gage an die Künstler spenden, deren Musik sie spielten. Für Hawtin war es enttäuschend, dass viele seiner DJ-Kollegen Aslice nicht unterstützten und sich weigerten, diese Ungleichheit zu bekämpfen. Er schrieb, dass die bekanntesten und beliebtesten DJs die Community im Stich gelassen hätten. Am Ende des Videos drückte Hawtin seine Hoffnung aus, dass sich aus der Schließung doch noch etwas Positives entwickeln könnte.
Ein möglicher Lichtblick könnte die App KUVO von AlphaTheta sein. Diese App zeichnet automatisch die Tracklists von DJ-Sets auf und meldet sie an die Verwertungsgesellschaften, um sicherzustellen, dass die Produzenten ihre Tantiemen erhalten. Aber wann setzt sich diese App endlich am Markt durch? Auch die Association for Electronic Music (AFEM) arbeitet wohl an einer neuen Initiative, um sicherzustellen, dass Musikschaffende für ihre Arbeit in sozialen Medien und DJ-Sets angemessen anerkannt und entlohnt werden. Um was es sich dabei handeln wird, soll in den nächsten Tagen veröffentlicht werden. Wir sind gespannt!
Ein Lichtblick für Urheber?
Neil Bainbridge, Mitglied der AFEM, erklärte zudem, dass es dringend notwendig sei, die Rechte der Künstler zu schützen und sie in der DJ-Kultur nicht zu ignorieren. Der Ansatz von Aslice war für viele Künstler und Produzenten ein Hoffnungsschimmer, der nun verloren scheint. Dennoch gibt es weiterhin Bestrebungen, das Ungleichgewicht in der Musikindustrie zu korrigieren und den Künstlern den Lohn zukommen zu lassen, den sie verdienen.
Die emotionale Reaktion von Richie Hawtin zeigt, wie wichtig diese Diskussion für die Zukunft der elektronischen Musik ist. Es bleibt abzuwarten, ob andere Plattformen oder Initiativen die Lücke, die Aslice hinterlässt, füllen können.
Wie seht ihr das Thema? Seid ihr DJ oder Musiker? Schreibt uns eure Gedanken zu dem Thema gerne in die Kommentarsektion.
Aslice macht dicht: Letzte Chance für Produzenten, ihre Tantiemen zu sichern!
[04. September 2024] Aslice, eine Plattform für die gerechte Verteilung von Einnahmen in der elektronischen Musikszene, stellt ihren Geschäftsbetrieb ein. Die Initiative wurde 2022 von dem DJ und Produzenten DVS1 ins Leben gerufen und hatte zum Ziel, die Lücke zwischen den Gagen der DJs und den oft geringen Tantiemen der Musikproduzenten zu schließen. DJs konnten freiwillig einen Teil ihrer Gage an die Produzenten der von ihnen gespielten Tracks abgeben, wodurch eine direkte und faire Vergütung ermöglicht wurde.
Aslice stellt Betrieb ein: So bekommt ihr noch eure ausstehenden Gagen!
Obwohl es Aslice gelungen ist, über 4.000 Produzenten zu unterstützen und vielen von ihnen zum ersten Mal überhaupt eine Vergütung für ihre Musik zu ermöglichen, hat die Plattform nun angekündigt, keine neuen Playlists mehr anzunehmen und den Dienst zum Jahresende einzustellen. Gründe für die Schließung wurden nicht genannt. Ausstehende Zahlungen an Produzenten wird die Plattform aber noch bis zum 31. Dezember 2024 leisten. Wer als Produzent noch ausstehende Tantiemen vermutet, kann diese hier auf der Website überprüfen, ohne einen Account anlegen zu müssen.
Aslice hatte sich zum Ziel gesetzt, durch ein alternatives, auf Freiwilligkeit basierendes Zahlungssystem für mehr Fairness in der Musikindustrie zu sorgen. DJs spendeten einen Prozentsatz ihrer Gage, der nach Abzug einer Gebühr von 15% an die Produzenten ausgeschüttet wurde. Tracks, die nicht in den Playlists auftauchten, wurden an eine wohltätige Organisation gespendet. Trotz der Schließung blickt Aslice auf eine erfolgreiche Zeit zurück, in der das Unternehmen bewiesen hat, dass gerechtere Verteilungsmodelle in der Musikindustrie möglich sind.
Habt ihr an diesem Projekt teilgenommen und Tantiemen erhalten? Was haltet ihr als DJ und/oder Musikproduzent von einer solchen Möglichkeit, Geld zu verdienen bzw. Geld fair an Musiker zu verteilen? Schreibt uns doch eure Meinung in die Kommentarsektion.
Weitere Informationen zu Aslice
- Website des Anbieters
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2 Antworten zu “Aslice macht dicht – Richie Hawtin: „Die Schließung ist eine große Niederlage“”
Auch wenn es eine gute Sache war die Frage bleibt was ist der „Grund“ für´s Dicht machen? Kann ja dann doch nicht wirklich gut gelaufen sein in den knappen 2 Jahren?
Wahrscheinlich funktioniert sowas nur, wenn die großen Plattenfirmen und die Politik damit machen und Sachen durchsetzen.
Aber warum sollten die Interesse daran haben?