Der lange Weg zum Groove – Synthesizer-Journal
Es gibt viel zu tun, packen wir's an!
Der lange Weg zur Inspiration
Der lange Weg zur neuen Groovebox
Manchmal ist der Weg zu oder von einem lang benutzten Arbeitsgerät, wie einer Groovebox, mühsam. Die Alte ist schon 20 oder mehr Jahre alt und an eine Übertragung in ein neues System ist nicht zu denken. Man muss es schon neu einspielen, Samples zusammenstellen und vieles mehr. Es fehlen einige „alte“ Features, vieles ist aber besser, es gibt mehr Speicher, aber ein paar Dinge einfach nicht so umgesetzt, wie vorher oder gar nicht vorhanden.
Viele Grooveboxen sind nicht total jam-tauglich oder einige lieb gewonnenen Funktionen sind nicht da, wie dass sich das Gerät gelöschte Steps mit ihren Werten merken kann oder kamen in einem deutlich späteren Firmware Update, nachdem du umgestiegen bist. Du musst mit etwas kämpfen wie Monophonie oder der begrenzten Pattern-Länge. Aber das Hirn sagt, dass das das richtige Instrument ist, wenn man sich ein bisschen anpasst.
Eine ähnliche Geschichte steckt hinter diesem Bericht und ist auch Teil meiner kleinen Odyssee zu einem Wechsel von veralteten Geräten (23 Jahre). Man denke an die Arbeit von klassischen Tracks aus dem eigenen Repertoire. Auch die Musen küssen mit dem neuen Gerät anders. Was aber total motiviert ist eine neue viel bessere Funktion.
Was absolut anspricht und sofort funktioniert. In diesem Video ist es, das erst kürzlich wirklich funktionierende, Slice-Feature, was man bisher nicht selbst nachtrimmen konnte. Viele Grooveboxen haben Slicer und Digitakt ist nun auf dem Weg mit dem neuesten „Betriebssystem“.
Ein laufender Beat oder ein dichtes Werk aus zusammenhängenden Sounds, die oft die Basis eines Songs wesentlich leichter machen, als eine echte neue Klang-Decke zu bauen, sind damit schnell und befriedigend herzustellen. Deshalb sind Slices eine extrem gute Basis, wenn sie das rein musikalische Gerüst nicht ersetzen können. Das kann ein gesampelter Modular–Geniestreich, Field Recording oder ein Jam sein. Es ist offensichtlich, dass das diesem Herrn zu neuer Musenkraft geholfen hat:
Der lange Weg mit Ball und Modular
Dieser andere Ansatz ist ebenfalls ein Inspirationstipp zugleich. Die oben erwähnten Slices können ebenso ein ungewöhnliches Ereignis als Klangquelle nutzen. Nicht nur Drum Loops machen glücklich. Klang-Loops sind noch heute spannend. 1000 Jahre nach den Neubauten. Als „sportfreier Mensch“ fällt mir sofort Basketball ein, das Quietschen der Schuhe und das Aufschlagen des Balls auf dem Hallenboden, gibt einen Groove und auch die Sounds dazu.
Der lange Weg zum Ziel besteht auch hier in der Idee. Das kann ein „gerader Groove“ und normales Patch leisten, vielleicht auch zu dem, was dich interessiert.
Der klassische Clavia Nord Modular oder auch G2 steht hier nur für „ein Modularsystem“ oder ein kluges, offenes Effektgerät, denn eine Modulation auf Gates mit kleinen Sequencern zu setzen, ist als Idee nicht neu. Es macht aber sehr viel Spaß und animiert sehr zu neuen Songs. Ein Nord-Modular-Patch, das relativ zu den Field Recordings Zapps und kleine Effekte oder Stotterer hinzufügt, die man auch spielen oder „eindrehen“ kann? Das hilft und hier hörst du, wie man das kombinieren kann. Super für einen IDM oder Braindance-Beat.

Sicherlich geht das auch deutlich straighter, aber EDM und 4/4-Beats haben wir doch schon genug leer-gehört, oder nicht? Wenn du es noch nicht versucht hat, vielleicht passt es ja auch zu deinem Stil? Natürlich auch in 4/4-Takt-Zählung. Aber mit ungewöhnlichen Sounds? Das kann sehr motivierend für neue Melodien und Ideen sein.
Der lange Weg zurück!
Unterwegs bin ich über den klassischen und nicht so bekannten Vintage Synthesizer Logan „Vocal Synth“ gestolpert. Logan war seinerzeit für seine String Machines bekannt. Dieser Synthesizer ist eine Art Workstation mit Orgel, Strings, Piano und Vocal-Chor-Sounds in einem Gerät. Die wurden damals im Hi-Tech-Stil mit eigenen Chips von Logan selbst ersonnen. Er ist aufwendig und heute hoffnungslos altmodisch.
Hier ist ein Märchen von vorgestern, einem Panel, was vorn und nach oben voller Fader ist, welches durch seine Buntheit eher wie ein Luxemburgisches Atomkraftwerk aussieht (oder Xanadu)? Polyphonie, krasse Resonanz, ein recht schneller LFO und viele spezielle Eigenschaften zeichnen ihn aus. Sicher für wenige Funktionen und dennoch mit Charakter.
Kürzlich haben unsere Lieblings-Synthfluencer Sam „Look Mum No Computer“ und „Hainbach“ ein kleines Stück damit aufgenommen. Sie waren schon wieder im „Italienische-Synthesizer-Museum“. Es ist erstaunlich, welche Vielfalt in den Siebzigern in diesem Land an abgefahrenen Ideen existierte, von denen viele nicht wissen. Sam spielt offensichtlich einen Crumar Spirit, der von Bob Moog entwickelt wurde. Viel Spaß damit und hab ausreichend Inspiration für den Sommer.