Fury-68, Hammer & Meißel, RoomLite – 3 Freeware Plugins
kostenlose Plugins der Woche
Full Bucket Music Fury-68 ist eine kostenlose und wirklich gute Emulation des analogen Polysynths KORG Poly-61 aus den 1980ern! In unserer Sammlung der besten Freeware Plugins dieser Woche findet ihr außerdem Hammer & Meißel, ein cooles Modalfilter von Florian Mrugalla, und RoomLite, ein wirklich hochwertiger Raumhall. Das ist doch mal wieder eine Ansage zum Reinschauen. Zum Downloaden muss ich euch hier wohl nicht überreden.
Falls ihr auf der Suche nach weiteren Freeware Plugins seid, schaut mal in unserer Sammlung vorbei!
Unsere Freeware Plugins der Woche
Full Bucket Music Fury-68: Kostenlose KORG Poly-61-Emulation für eure DAW
Björn Arlt a.k.a. Full Bucket Music, bekannt für seine präzisen Emulationen klassischer Synthesizer, liefert mit Fury-68 erneut ein bemerkenswertes Software-Instrument, das sich intensiv mit dem Klangcharakter des KORG Poly-61 aus dem Jahr 1982 auseinandersetzt. Der Poly-61 war als Nachfolger des populären Polysix konzipiert, konnte aber nie den gleichen Kultstatus erlangen, was nicht zuletzt an der wenig intuitiven Bedienoberfläche des Originals lag. Unter der Haube von Fury-68 verbirgt sich jedoch ein solides sechsstimmiges analoges Synthesekonzept, das in der Softwarev-Version durch moderne Erweiterungen sinnvoll aufgewertet wurde.
Die Emulation namens Fury-68 bleibt nach Angaben des Entwicklers sehr nah an der Klangästhetik der Hardware, erlaubt aber darüber hinaus eine erweiterte Polyphonie sowie eine deutlich feinere Auflösung bei der Parametersteuerung. Dadurch lassen sich Klangverläufe wesentlich präziser gestalten, was beim Originalgerät aufgrund der digitalen Steuerung mit begrenzter Auflösung nicht möglich war. Neben dem klassischen ADSR-Hüllkurvengenerator wurde ein zweiter Hüllkurvengenerator integriert, mit dem ihr jetzt noch tiefer ins Designen von Sounds einsteigen könnt.
Für den zeitgemäßen Einsatz im Studio bietet der Fury-68 eine Auswahl an integrierten Effekten, darunter einen Chorus, einen Phaser und einen Ensemble-Effekt. Diese Ergänzungen orientieren sich klanglich am Geist der frühen 1980er-Jahre, bieten aber mehr Flexibilität beim Sounddesign. Ein interessantes Detail ist die Möglichkeit, zwischen zwei grafischen Benutzeroberflächen zu wählen: Neben der originalgetreuen Darstellung des Poly-61 steht eine alternative Variante im Stil des Polysix zur Verfügung, die einen direkteren Zugriff auf die klangformenden Parameter erlaubt.
Damit schließt Full Bucket Music mit dem Fury-68 eine Lücke in der digitalen Reproduktion seltener KORG-Klassiker und gibt euch ein Werkzeug an die Hand, das den Charme des Originals nicht nur bewahrt, sondern sinnvoll erweitert. Dazu gehört dieser Sound in jedes Musikzimmer – und das absolut kostenlos!
Full Bucket Music Fury-68 ist für macOS und Windows in den Formaten VST, VST3, AU, AAX und CLAP erhältlich.
Florian Mrugalla Hammer & Meißel: Plugin für polyphone modale Filter
Florian Mrugalla stellt mit Hammer & Meißel ein Plugin vor, das nicht nur vom Namen her wirklich extrem cool klingt, sondern sich darüber hinaus hörbar von klassischen Filteransätzen abhebt. Es beschäftigt sich stattdessen mit der Idee modaler Filtertechniken. Der Ansatz basiert auf der Anordnung mehrerer Bandpass- und Kammfilter in Reihe, um sehr interessante Obertöne zu erzeugen. Aus reinem Rauschen entstehen so komplexe Klangstrukturen. Besonders spannend wird es, wenn die so erzeugten Klänge plötzlich rhythmisch-perkussiv und gleichzeitig harmonisch klingen – eine Klangwelt, in der Drums wie Glockenklänge in Akkorden schwingen und dennoch rhythmisch durchsetzungsfähig bleiben.
Jede einzelne Stimme des Plugins verfügt über einen eigenen ADSR-Hüllkurvengenerator, ein modales Filter sowie ein parallel geschaltetes Formantfilter. Zusätzlich stehen ein Kammfilter und ein Lowpass-Filter zur Verfügung, um den entstehenden Klang weiter zu formen. Das Besondere ist, dass ihr alle diese Stimmen über MIDI polyphon spielen könnt, wodurch besonders lebendige und vielschichtige Texturen entstehen. Der entstehende Klang erinnert nicht selten an perkussive Klangskulpturen, die sich zugleich klanglich mit dem musikalischen Kontext vermischen.
Hammer & Meißel geht aber noch einen Schritt weiter und erlaubt die Verwendung eigener Samples, die ihr per Drag & Drop in das Plugin ziehen könnt. So kann man sein ganz persönliches Ausgangsmaterial in modale Strukturen transformieren, die wiederum polyphon abgespielt werden können. Diese Arbeitsweise eröffnet nicht nur neue Wege im Sounddesign, sondern lädt dazu ein, akustische oder digitale Klangfragmente auf unvorhersehbare Weise neu zu interpretieren.
Durch die Kombination von filterbasierter Klangformung, modaler Strukturierung und freier Sample-Verwendung wird Hammer & Meißel zu einem Werkzeug, das jenseits klassischer Syntheseverfahren arbeitet und dadurch besonders für experimentelle, cineastische oder avantgardistische Produktionen interessante Impulse liefern kann. Wer in seiner Musik gezielt nach Klängen sucht, die zwischen perkussivem Punch und schwebender Tonalität oszillieren, wird hier auf eine Weise fündig, die in herkömmlichen Plugins kaum zu finden ist. Absolute Ancheck-Empfehlung!
Florian Mrugalla Hammer & Meißel ist als VST3-Plugin für macOS, Windows und Linux erhältlich.
Orpheus Effects RoomLite: Kostenloser Raumhall
Mit RoomLite stellt Orpheus Effects eine kompakte Raumhall-Emulation zur Verfügung, die auf dem kommerziellen Plugin PhiVerb basiert und nun kostenlos erhältlich ist. Der algorithmische Hall konzentriert sich auf die realistische Simulation kleiner bis mittelgroßer Räume und ermöglicht es, Signale subtil im Mix zu platzieren, ohne aufdringlich oder synthetisch zu wirken. Besonders in kürzeren Einstellungen erzeugt RoomLite eine dezente räumliche Tiefe, die sich gut für Stimmen, akustische Instrumente oder auch eurem Drum Buss eignet.
Bei höheren Decay-Werten verschiebt sich die Hallstruktur klanglich bereits in Richtung Hall-Charakter, wobei die Detailschärfe erhalten bleibt. Die Bedienoberfläche ist klar strukturiert und bietet mit PreDelay, Decay und Mix die Basisregler für den schnellen Eingriff. Darüber hinaus lässt sich der Hallcharakter in verschiedenen Bereichen gezielt formen. Das Tone-Modul erlaubt mit High- und Low-Cut-Filter sowie einer Tilt-EQ-Balance eine schnelle Anpassung des Klangbildes, während in der Shape-Sektion die Raumgröße und die Ausbreitung des Schalls definiert werden können.
Die zusätzliche Damping-Sektion hilft, den Hall klanglich an das vorhandene Material anzupassen. Frequenzbereich und Intensität der Dämpfung können individuell eingestellt werden, um entweder metallische Artefakte zu reduzieren oder gezielt atmosphärische Effekte zu erzeugen. Damit eignet sich RoomLite sowohl für präzise Mix-Eingriffe als auch für kreativere Anwendungen, bei denen räumliche Bewegung und klangliche Tiefe eine zentrale Rolle spielen.
Dass Orpheus Effects dieses Modul aus dem größeren PhiVerb herausgelöst hat und nun kostenlos zur Verfügung stellt, zeigt eine interessante Strategie. Es ermöglicht einen praxisnahen Einblick in die klangliche Qualität des größeren Pakets, ohne direkt in den vollen Funktionsumfang investieren zu müssen. RoomLite ist keineswegs nur eine Demoversion, sondern ein eigenständig nutzbares Werkzeug mit solider klanglicher Substanz und sinnvoller Parameterstruktur für den alltäglichen Studioeinsatz.
Orpheus Effects RoomLite ist für macOS und Windows in den Formaten VST3, AU und AAX erhältlich. Der Download enthält eine 14-tägige kostenlose Testversion von PhiVerb (50 US-Dollar).
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