Two Filters, TapeFi Stop, LOCD – 3 Freeware Plugins
Kostenlose Plugins der Woche
Den dieswöchigen Freeware-Sonntag eröffnet das Effekt-Tool Two Filters. Es zeigt eindrucksvoll, wie spannend kostenlose Plugins für das Sounddesign sein können. Zusammen mit TapeFi Stop und LOCD bildet es ein Trio, das Musikproduzenten definitiv zum Experimentieren und kreativen Umsetzen einlädt. Von sequenzierten Filterbewegungen über das typische Vinyl-Stop-Gefühl bis hin zur präzisen Phasenbearbeitung liefern diese Tools neue Klangfarben, die direkt inspirieren. Und das natürlich und wie immer kostenlos!
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Unsere Freeware Plugins der Woche
BaconPaul Two Filters: Ein kostenloses Dual-Multimode-Filter
Das kostenlose Plugin BaconPaul Two Filters erweitert die Palette der kreativen Sounddesign-Werkzeuge um ein flexibles Dual-Multimode-Filter, das sich zudem sequenzieren lässt. Es wurde von den Machern des bekannten BaconPaul-Synthesizers Surge XT entwickelt, die mit diesem Plugin erneut ein klanglich vielseitig einsetzbares Tool vorstellen, das gleichzeitig für ein übersichtliches Arbeiten sorgt. Schon beim ersten Ausprobieren fällt auf, wie direkt Two Filters auf Eingaben reagiert und wie gut sich rhythmische Ideen damit umsetzen lassen.
Die Stärke von BaconPaul Two Filters liegt vor allem in der Kombination zweier Filtereinheiten, die unabhängig voneinander arbeiten können. So entstehen vielschichtige Texturen, komplexe Resonanzen und lebendige Modulationen, die sich besonders für elektronische Musik eignen. Durch den Sequenzer lässt sich das Filter rhythmisch ansteuern, was für coole Patterns sorgt. Trotz dieser Vielseitigkeit bleibt die Benutzeroberfläche klar verständlich und erlaubt einen schnellen Zugriff auf alle relevanten Parameter.
Darüber hinaus bietet BaconPaul Two Filters zahlreiche Modi, die den Klangcharakter flexibel formen. Von klassischen Tiefpass- und Hochpassvarianten bis hin zu Bandpass oder Notch lassen sich alle gängigen Filtertypen anwenden und kombinieren. In Verbindung mit dem Sequenzer entstehen so organische Verläufe, die von subtilen Modulationen bis zu aggressiven Klangbewegungen reichen. Diese Features machen das Plugin zu einem Effekt, der sowohl im Sounddesign als auch im Mix mehr als kreative Akzente setzen kann.
BaconPaul Two Filters ist für macOS, Linux und Windows in den Formaten VST3 und AU erhältlich.
TapeFi Stop: Vinyl-Stop-Plugin-Emulation
Mit TapeFi Stop könnt ihr das Vinyl-Stop-Erlebnis erstmals kostenlos und digital in euer Studio bringen. Das Plugin imitiert eindrucksvoll das charakteristische Stop-Verhalten eines Turntables, wenn das Vinyl eben abrupt gestoppt wird. Dabei werden echte Artefakte wie Pitchdrift, die Klangkurve des Abbremsens und die Textur alter Schallplatten akribisch nachgebildet. Es handelt sich nicht um ein reines Sample, sondern um eine elegante Simulation der physikalischen Eigenschaften des Plattenspielers.
Die Bedienoberfläche orientiert sich klar am Effektversprechen. Ein Pitchbereichs-Slider lässt sich zwischen vier Halbtönen bewegen – von sanften -12 bis zu drastischen -48 Halbtönen. Die Kurvenform des Stopps lässt sich präzise formen – vom fließenden Tempo bis zum abrupten Abfall – und stellt euch damit klanglich mitten ins Herz des Vinyl-Stop-Effekts. Ergänzt wird das Spektrum durch kreative Erweiterungen wie einen Vinyl-Rausch-Layer, der Staub und vor allem Nostalgie hörbar macht, einen Step-Mode für glitchige Rhythmik und einen Digi-Effekt für digitale Crunch-Charaktere.
Das besondere Extra ist der Washout-Effekt. Er verleiht eurem Drop nicht nur Tiefe und Atmosphäre, sondern haucht Pads, Synthesizer Sounds oder Vocals einen noch weiteren Klang ein. Kombiniert man ein Stopppattern mit Washout, entstehen Übergänge, die nicht nur stilsicher, sondern ebenso unverwechselbar klingen. VST2, VST3 und AU in 64-Bit-Setups einsetzbar und bleibt trotzdem komplett kostenlos. Damit ist es eine nicht nur stylische, sondern auch funktionsreiche Ergänzung für kreative Audioproduktionen, die einen festen Platz im Workflow verdient hat.
TapeFi Stop ist für macOS und Windows in den Formaten VST, VST3 und AU in 64 Bit erhältlich.
Ewan Bristow LOCD: Locked Oscillator Correlation Device
Mit LOCD stellt Ewan Bristow ein kostenloses Plugin mit einem ungewöhnlichen Konzept zur Verfügung, das sich zwischen Effektgerät und Sounddesign-Tool positioniert. Der Name steht für „Locked Oscillator Correlation Device“ – und genau das passiert hier: Ein eingehendes Audiosignal wird rhythmisch, tonhöhenbasiert und phasenstarr an ein intern erzeugtes Rechteck- oder Sägezahnsignal gekoppelt. So entstehen eindrucksvolle Klangtexturen, die sich besonders für elektronische Drums, experimentelle Bassläufe oder Effektspuren eignen. Sehr spannend!
LOCD verfolgt keinen klassischen Equalizer- oder Modulationsansatz, sondern reagiert direkt auf die Oszillatorphase und bindet den Input daran. Der zentrale Intensitätsregler bestimmt die Stärke dieser Bindung, während sich mit dem Parameter „Block Size“ die zeitliche Granularität des Effekts anpassen lässt. Kleine Werte liefern harsche, digitale Artefakte, größere Buffers führen zu einem trägeren, fast fließenden Verhalten. Zusätzlich ermöglicht der „Pitch Offset“-Regler eine gezielte Verschiebung des Referenzsignals, was sich vor allem bei tonal gespielten Quellen gezielt einsetzen lässt.
Ein Side-Track-Mix erlaubt es euch, das trockene Eingangssignal dezent oder auch prominent zum Effektanteil hinzuzumischen. Das kann gerade im Mixkontext hilfreich sein. LOCD arbeitet dabei vollständig ohne eigene Hüllkurvengeneratoren, lässt sich aber hervorragend mit externen Modulationsquellen aus der DAW kombinieren. In Kombination mit einem Envelope Follower oder Step-LFO ergeben sich komplexe dynamische Bewegungen, die vor allem in der elektronischen Musikproduktion interessant sind.
Der Effekt basiert auf einem technisch präzisen Konzept und unterscheidet sich deutlich vom üblichen Angebot an Saturation- oder Distortion-Plugins. Wer ein kreatives Tool für ungewöhnliche Klangverformungen sucht, findet mit LOCD sicherlich ein sehr eigenständiges Tool, das sich sowohl im Sounddesign als auch im Mix gezielt einsetzen lässt.
Verfügbar ist LOCD in den Plugin-Formaten VST3, AU und CLAP für macOS, Windows und Linux.
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