von claudius | Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Interessant, die Verteilung der DAWs in Deutschland schwarz auf weiß zu sehen  ·  Quelle: songwriter24.de/blog

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Welche ist die in Deutschland meist genutzte DAW? Mit welcher DAW sind die Nutzer am zufriedensten? Welches Betriebssystem wird häufiger verwendet? Was nutzen die Profis? Diesen Fragen wollte Bernd Oettinger auf den Grund gehen und hat eine Umfrage über einschlägige (allgemeine) Foren und Internetseiten gestartet. Mitgemacht haben in den zwei Monaten 630 Nutzer.

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Diese Umfrage ist natürlich nicht komplett oder hat jeden DAW-Nutzer erreicht, lässt aber durch die rege Teilnahme ein relativ repräsentatives Bild auf die deutschsprachige DAW-Gemeinde zu. Die Umfrage wurde recording.de verbreitet, aber auch an die kleineren Foren wie guitarwold, musikertalk und tonstudio-forum wurde gedacht. Damit sind alle mir bekannten allgemeinen Foren bedacht worden. Klasse, dass die Umfrage nicht in speziellen DAW-Foren verbreitet wurde – wobei sich das bei enthusiastischen Usern natürlich nicht vermeiden lässt. Gerade deshalb ist sie interessanter als viele andere Umfragen zuvor.

Am meisten wird Cubase mit 34% der Nutzer verwendet, gefolgt von Logic mit 13% und Pro Tools mit 10%. Als Betriebssystem wird – wenig verwunderlich – Windows mit 65% am liebsten genutzt, vor allem mit Cubase. Nur 33% der Befragten verwenden OS X, vor allem mit Logic.

Die Frage nach der Professionalität ist etwas mit Vorsicht zu genießen, weil man nicht weiß, ob hier manche ihre Fähigkeiten mit der Frage nach dem Lebensunterhalt verwechseln. Ich gehe aber mal davon aus, dass die User die Frage genau gelesen haben, es stand dabei, ab wann mal als Semi-Profi oder Profi gilt.

Das Ergebnis ist für mich überraschend: 65% nutzen ihre DAW als Hobby, 20% semi-professionell und immerhin 14% verdienen ausschließlich damit ihre Brötchen. Die meisten Profis setzen laut der Umfrage auf Cubase (34%), gefolgt von Pro Tools (22%) und Logic (16%).

Bei der Zufriedenheit führt Reaper mit 93,5% Zufriedenheit, gefolgt von Studio One mit 90,2%. An dritter Stelle folgt etwas abgeschieden Pro Tools mit 79%, das Schlusslicht bildet Cubase mit 75,7%. Das finde ich sehr interessant, dass gerade die Profi-Nutzer weniger zufrieden sind. Entweder kennen sie die Macken und Grenzen ihrer DAW besser oder haben aufs falsche Pferd gesetzt. Vielleicht sind die neueren und kleineren DAWs wie Reaper und Studio One aber einfach (noch?) näher am Nutzer dran und setzen deren Wünsche schneller um. Wer wartet schon gerne Monate auf einen Bugfix? Vielleicht liegt es aber auch am Preis im Zusammenhang mit den Funktionen: Reaper und Studio One sind deutlich preiswerter als die anderen Programme und haben einen fast ähnlichen Funktionsumfang.

Die ganze Auswertung, inklusive sehr interessanter Diagramme plus Textauswertung, kann man im Blog von songwriter24.de noch einmal genau nachlesen. Schade, dass ich erst im Nachhinein davon Wind bekommen habe, sonst hätte ich natürlich auch an die Umfrage verwiesen. Ich hätte immerhin vier DAWs und drei Betriebssysteme ankreuzen können. ;)

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UPDATE 12.03.: Das Thema hat es in den Musotalk Stammtisch geschafft. Ab 04:39 geht es los.

Hätten die Stammtisch-Kollegen mal in den Link reingeschaut, hätten sie auch nicht so lange über Profi- vs. Hobbynutzer diskutieren müssen. :p

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Mehr Informationen

 

UPDATE 13.03.: Bernd Oettinger, der „Umfrager“, hatte heute nochmal Kontakt zu mir aufgenommen und ein paar offene Fragen geklärt.

Es ist so, dass er tatsächlich während der ganzen Zeit beobachtet hatte, ob zeitlich geballt Teilnehmer für eine bestimmte DAW gab. Entsprechende „Manipulationsversuche“ wurden gelöscht.

Auch bei der Zufriedenheit sieht es anders aus, als ich vermutete. Die Hobbyisten sind unzufriedener als die Profis. Die Semi-Profis sind am zufriedensten.

 

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5 Antworten zu “Profis nutzen Cubase, Reaper-Nutzer sind am zufriedensten”

    NNN sagt:
    0

    Das ist mal interessant. Auch wenn nur wenige mitgemacht haben.

    vaikl sagt:
    0

    Was mich positiv überrascht, ist der gute Platz von Studio One, obwohl die Marktpräsenz ja noch relativ jung ist. Aber man merkt auch, dass die Erfinder Wolfgang Kundrus und Matthias Juwan beide aus dem Steinberg/Cubase-Umfeld stammen;-)

    Maxi sagt:
    0

    Krass, ich hätte nicht gedacht, dass Reaper und Studio One fast gleichauf sind. Studio One wird demnach deutlich mehr gehyped, als es eigentlich dürfte.

    Power of Autosuggestion sagt:
    0

    Tippt mal in youtube „Cubase deutsch“ und „FL Studio deutsch“ ein und vergleicht die Zahl der Suchergebnisse. Wie kann Cubase angeblich 10 mal mehr Nutzer als FL Studio haben, und dazu einiges mehr an Tutorials bedürfen da Cubase bestimmt viel umfangreicher ist? :)

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