von claudius | Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Das neue Konzept für beide Messen 2016.  ·  Quelle: musik.messefrankfurt.com

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Man hat schon am Tag vor der Messe die Gerüchte auf dem Flur gehört. Eine ziemliche Überraschung für alle, die manche als Urban Myth abgetan hatten. Nun ist es offiziell – die Musikmesse 2016 ist für alle dauerhaft offen.

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Wenn man ein erstes Resümee ziehen darf, kann man getrost behaupten, dass das 2015er Konzept besser bei allen (!) Beteiligten ankommt als die Jahre davor. Letztes Jahr war der Unmut bei einigen Herstellern ziemlich groß, bei manchen sogar so sehr, dass sie dieses Jahr gar nicht mehr ausgestellt haben. Das war aber auf der anderen Seite auch ganz gut, weil dieses Jahr gefühlt viel mehr kleine Firmen vertreten waren. Aber nicht nur den Ausstellern scheint es besser zu gefallen.

Auch bei den Besuchern und Händlern kommt es gut an. Viele Musiker interessieren sich natürlich für neue Musikinstrumente und wollen diese auch anfassen und nicht erst warten, bis sie beim Händler im Regal liegen. Diese „Nur das Neuste vom Neusten“ Mentalität herrscht ja schon länger in der Technik und vor allem IT und Smartphone-Welt – nicht umsonst bringen die Firmen jedes Jahr ein neues Telefon mit mehr oder minder marginalen Verbesserungen heraus und verdienen sich damit teilweise eine goldene Nase. Doch zurück zur Messe.

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Die letzten Jahre war es auf der Musikmesse so, dass nur ein Tag der breiten Öffentlichkeit zugänglich war. Die anderen Tage waren ausschließlich für Presse und Händler vorgesehen. Auf der NAMM hat übrigens ein Mensch ohne Presse- oder Händlerakkreditierung gar keine Chance rein zu kommen. Ab nächstem Jahr, also 2016, ist die Musikmesse durchgängig für alle geöffnet. Aber es ändert sich noch mehr. Die Händler bekommen dann eine eigenes Areal in Halle 8, in der das Big Business vollzogen werden darf. Die Instrumente ziehen in die Hallen 9 und 11, die durchgängig geöffnet sind. Wo Recording, DJ und Synthies hinkommen, ist anscheinend noch nicht klar. Halle 5 und 5.1 fand ich immer ziemlich passend von der Bezeichnung.

Ich denke, am Ende nützt es allen. So können sich die Musiker selbst vor Ort von der Qualität der neuen Produkte überzeugen. Das spart vielleicht auch den Händlern viel Hickhack, weil dann tendenziell weniger Gurken zurückgeschickt werden. Auf der anderen Seite habe ich aber auch ein wenig Angst, weil durch den möglichen Besucheransturm die Messe vermutlich (gerade) am ersten Tag alle Stände und Hallen so verstopft, dass man nicht mehr in Ruhe die neuen Produkte für den nicht anwesenden Teil der Welt unter die Lupe nehmen kann. Aber das bleibt alles abzuwarten und nächstes Jahr sind wir schlauer.

Die Idee ist aber genau richtig. Denn freier, dauerhafter Zugang für alle ist am Ende eine sehr gute Sache – wie freies Wissen auch. Schade finde ich aber, dass Business und Endkunden so strikt getrennt werden. Aber das hier soll keine Gesellschaftskritik werden, deswegen halte ich mich hier mal gekonnt zurück. Vielleicht gefällt das neue Konzept sogar Fender, auf dass die nächstes Jahr wieder dabei sind. ;)

Infos: Musikmesse und Prolight+Sound

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Eine Antwort zu “[Kolumne] Für 2016 wird die Musikmesse komplett umstrukturiert – Juhuu und Meh!”

    noname sagt:
    0

    Kann ich so unterschreiben. Ich denke, die MM hat einen schlechten Ruf abzubauen und die roten (?) Zahlen auszumerzen. Deswegen der Schritt.

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