von Marcus Schmahl | Geschätzte Lesezeit: 7 Minuten | Unsere Wertung: 4,5 / 5,0
Elektron Digitakt II Drum Computer und Stereo Sampler - Angecheckt!

Elektron Digitakt II Drum Computer und Stereo Sampler - Angecheckt!  ·  Quelle: Elektron

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Digitakt II von Elektron ist eine neue Version des bekannten und beliebten kleinen Hardware-Samplers aus Schweden. Intern komplett überarbeitet und vor allem drastisch aufgepimpt, könnt ihr mit diesem Drum-Computer nun weitaus mehr anstellen, was mit Version 1 möglich ist. Alles ist nun Stereo, mehr Steps pro Pattern und ein Euclidean Sequencer sorgen für mehr Kreativität. Dazu bringen neue Effekte frischen Wind in euren Sound und Song. Und genau das durfte ich in meinem Studio anchecken!

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Elektron Digitakt II – das Wichtigste in Kürze

  • Stereo-Sampling
  • 400 MB Sample-Speicher, 20 GB +Drive-Speicher
  • 16 Stereo- und Monospuren (oder MIDI (inklusive 4-facher Polyphonie))
  • bessere Stretch-Algorithmen/Warping
  • neuer cooler Kammfiltereffekt
  • 128 Steps pro Pattern und Track
  • Song-Modus
  • Euclidean-Sequencer
  • sehr solide verbaut (wie alle Elektron-Geräte)

Elektron Digitakt II im Test

Ende April 2024 überraschte uns Elektron mit dem Digitakt II, einer neuen Version des Drum-Computers und Samplers. Jetzt in Stereo, viel mehr Speicher, neuen Funktionen, mehr kreative Freiheiten durch Verdopplung der Steps, neuen Effekten und mehr. Und das zur Freude aller Fans, das man am Gebrauchtmarkt sehen konnte: Denn etliche Geräte der V1 tauchten zu geringen Preisen in allen Börsen weltweit auf. Das Konzept der Hardware hat sich aber grundsätzlich nicht geändert. Das ist auch gut so. Somit lassen sich sogar alte Projekte in die neue Kiste importieren.

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Da ich sehr an der neuen Elektron Hardware interessiert war und wir leider kein Testgerät vom Hersteller erhalten haben, musste ich mir ein Digitakt II für mein Studio und diesen Test kaufen.

Elektron Digitakt II ausgepackt!

Wer jemals eine Elektron Hardware aus der edlen Pappschachtel ausgepackt hat, weiß, was auf ihn zukommen wird. Denn auch der Digitakt II ist aus demselben Holz (eher Stahl) geschnitzt. Super solide verbaut, festsitzende Encoder, haptisch gut wirkende Buttons. Was möchte man mehr? Alles sitzt dort, wo man es an einem Elektron-Gerät vermutet, sodass für versierte User ein Einstieg eher einfach sein sollte. Ein Poster, USB-Kabel sowie das externe Netzteil liegen dem Paket noch bei.

Elektron Digitakt II - die Anschlüsse
Elektron Digitakt II – die Anschlüsse
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Einsteiger und Elektron-Neulinge muss man immer wieder warnen. Denn die schwedischen Kisten sind mit Funktionen vollgepackt, sodass man nach dem ersten Einschalten erst einmal Schwierigkeiten haben wird, einen neuen Song zu beginnen. Die mitgelieferten Presets und Demo-Songs sind wie immer exzellent und spiegeln das Können des Digitakt II sehr gut wider. Ebenso lässt sich aus diesen Presets einiges für eure Projekte mit der Hardware erlernen. Dazu findet ihr auf YouTube sehr gute Tutorials zur Hardware, die sich auch Profis wegen den neuen Features anschauen sollten.

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Sounddesign und das erste Musikprojekt

Jetzt muss mein neuer Digitakt II natürlich erst einmal mit Sounds und Samples gefüttert werden. Das funktioniert mit der kostenlosen Elektron Transfer App und einer USB-Verbindung mit dem Computer (hier mein Mac Studio). Hier müsst ihr (auch für Firmware-Updates!) die aktuelle (Beta-) Version von der Digitakt-Seite herunterladen. Die „normale“ Version funktioniert nicht mit der Hardware. Die Software ist recht einfach aufgebaut, aber per Drag-and-Drop lassen sich einzelne Sounds, Loops und sogar ganze Ordner auf das +Drive überspielen.

Bedienoberfläche von Digitakt II
Bedienoberfläche von Digitakt II

Aber diese Übertragung dauert leider ziemlich lange. Also erstmal einen Kaffee holen. Aber warum? Heutzutage ist man eigentlich eine andere Geschwindigkeit von modernen Geräten mit Computertechnologie gewohnt. Ein Tipp zur Ordnung bevor ihr loslegt: Legt von vornherein eine passende Ordnerstruktur an, sodass ihr eure Sounds und Samples einfach finden könnt – 20 GB an One-Shots und Samples ist nämlich eine Menge an Klängen!

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Jetzt wähle ich das erste leere Pattern aus und schon geht es los mit der Sound-Suche. Glücklicherweise werden alle Samples beim Anwählen abgespielt (ihr müsst die Vorhörfunktion aktivieren). Ist man einmal in dem Elektron-Flow, klappt das schnelle Durchsteppen durch alle logisch aufgebauten Menüs wirklich gut. Auch der Step-Sequencer mit allen Elektron-Gimmicks (Parameter Locks etc.) ist einzigartig und grandios. Hier werdet ihr durch nichts begrenzt. Alles ist möglich.

Meine Drums sind nun im Kasten – jetzt würde ich gerne eine Melodiespur mit einem Sound. bestehend aus einer Schwingunsform im Loop-Modus, addieren. Und das mit dem Euclidean-Sequencer – boom! Das macht richtig Spaß. Die einzelnen Steps, die dieser Sequencer erzeugt, lassen sich sogar jeweils nachbearbeiten. Stark! Darüber hinaus kann ich die Länge des Loops pro Track bestimmen und somit sehr coole Polyrhythmen erzeugen.

Fetter Sound und noch mehr Druck

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Am Ende könnt ihr eure Sounds mit den internen Effekten (vor allem dem echt gut klingenden Saturator) nachbearbeiten und die Summe durch den Kompressor schicken. Das knallt! Und macht vor allem extrem viel Spaß. Natürlich ist das nur ein kleiner Erfahrungsbericht, der nur die Oberfläche der Features von Digitakt II ankratzt, und bei Weitem nicht alles, was möglich ist. Checkt doch mal eins der unzähligen YouTube-Videos, falls euch die Hardware interessieren sollte.

Ihr solltet euch zudem im Klaren sein, dass ein Sampler nur so gut klingen kann, wie das Ausgangsmaterial, das ihr verwendet/importiert. Also sollten natürlich eure Samples, Sounds, Loops etc. schon vorab einigermaßen gut klingen. Am Ende ist Digitakt II „nur“ ein Sample Player mit vielen Funktionen – der aber extrem vielseitig ist und zumindest meine Kreativität schon seit der ersten Sekunde stark fördert.

Effekteinstellungen für eure Sounds und Samples
Effekteinstellungen für eure Sounds und Samples

Fazit zum Elektron Digitakt II Drum-Computer und Stereo-Sampler

Elektron Digitakt II ist ein weiterer großer Wurf der schwedischen Hardware-Schmiede. Fans und Benutzer bemängelten einige Punkte der ersten Version, wie zu wenig Speicher, nur Mono-Samples, zu wenig Spuren, zu wenig Sequencer-Steps und mehr. Und der Hersteller antwortete bei fast allen Punkten mit einer doppelten und beim Speicher sogar x-fachen Erweiterung. Das löste natürlich bei allen V1-Usern ein „Wow!“ aus. Klanglich ist die Kiste wirklich exzellent: von brachial und druckvoll bis zum Anschlag bis hin zu sanft, fliegend, atmosphärisch schön. Die Hardware lässt sich sogar (limitiert) als Synthesizer umfunktionieren. Dann der neue Euclidean-Sequencer … Das macht richtig viel Spaß!

Elektron Digitakt II Euclidean Sequencer
Elektron Digitakt II Euclidean-Sequencer

Wie schon bei den letzten neuen Produkten der Schweden, wird auch Digitakt II leider mit einer noch „unfertigen“ Firmware ausgeliefert. Schon nach dem Auspacken musste ich diese updaten, um mich nicht direkt mit Bugs herumzuärgern. Aber auch dieses Update enthält noch lange nicht die Features, die man eigentlich von Elektron-Kisten gewohnt ist. Overbridge funktioniert (noch) nicht, einige Menüs sind noch nicht fertiggestellt, man kann Monoquellen in Mono sampeln und man muss sich zusätzlich mit weiteren Kinderkrankheiten auseinandersetzen (z. B. USB- und MIDI-Kabel darf nicht gleichzeitig eingesteckt sein, sonst spielt bei Sync das Tempo komplett verrückt)! 

Aber das Gute ist, dass der Digitakt II sicherlich in nächster Zeit einige Updates erhalten wird, die hoffentlich zusätzlich auf interessante User-Wünsche eingehen (siehe Elektronauts-Forum) und natürlich Fehler beheben sowie fehlende Funktionen nachreichen. Ansonsten macht der Drum-Computer und Stereo-Sampler wirklich jetzt schon extrem viel Spaß! Und das mit nochmals mehr Speicherplatz und in Stereo.

Preise und Spezifikationen zum Elektron Digitakt II

Elektron Digitakt II erhaltet ihr hier bei Thomann.de (Affiliate) zum Preis von 999,- Euro. Einen passenden Stand zum Anschrägen der Geräts auf eurem Tisch gibt es hier bei Thomann.de (Affiliate) für 35,- Euro von Coverup, das man unter der Hardware an vier VESA-Mounting-Löchern anbringen kann.

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Elektron Digitakt II
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Im Preis enthalten ist die Digitakt II Hardware in einem Stahl-Case mit einer Größe von 215 x 176 x 63 mm (B x T x H) mit 1,48 kg, zwei 6,3 mm Klinkeneingänge und zwei 6,3 mm Klinkenausgänge (jeweils symmetrisch). Dazu gibt es ebenfalls an der Rückseite einen 6,3 mm Kopfhörerausgang, das MIDI-Trio (In/Out/Thru) sowie den Stromanschluss für das mitgelieferte externe Netzteil. Laut einem Forumsbeitrag könnt ihr die 2. Version des Samplers ebenso mit dem USB Ripcord von myVolts und einer geeigneten Powerbank sogar unterwegs mit Strom versorgen.

Mehr Infos zu Elektron und dem Digitakt II

Pro und Kontra Elektron Digitakt II

Pro

  • Stereo-Sampling
  • 400 MB Sample-Speicher, 20 GB +Drive-Speicher
  • 16 Stereo- und Monospuren (oder MIDI (inklusive 4-facher Polyphonie))
  • bessere Stretch-Algorithmen/Warping
  • neuer cooler Kammfiltereffekt
  • 128 Steps pro Pattern und Track
  • Song-Modus
  • Euclidean-Sequencer
  • sehr solide verbaut
  • angekündigte Updates mit neuen Features

Kontra

  • keine Einzelausgänge („nur“ ein Stereoeingang)
  • ausgelieferte Firmware noch an einigen Stellen buggy und Funktionen fehlen (u. a. Overbridge)
  • kein Mono-Sampling
  • sehr langsamer Sample-Transfer von Rechner zum Digitakt II

Hinweis: Dieser Artikel zu dem Angecheckt Elektron Digitakt II enthält Werbelinks, die uns bei der Finanzierung unserer Seite helfen. Keine Sorge: Der Preis für euch bleibt immer gleich! Wenn ihr etwas über diese Links kauft, erhalten wir eine kleine Provision. Danke für eure Unterstützung!

Bildquellen:
  • Elektron Digitakt II - die Anschlüsse: Elektron
  • Bedienoberfläche von Digitakt II: Elektron
  • Effekteinstellungen für eure Sounds und Samples: Elektron
  • Elektron Digitakt II Euclidean Sequencer: Elektron
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