EHX Oceans Abyss Reverb: Doppelter Düsterhall dröhnt dramatisch
17 Hall-Typen und ein Pedal voller Ambient Vibes
Düstere Ambienteffektmaschinen kann es einfach nicht genug geben! Und wenn es dann noch ein grandios klingendes Reverb-Pedal ist, dann darf sich das EHX Oceans Abyss mit Fug und Recht ein echtes Effekthighlight nennen! Und weil ein Reverb doch viel zu langweilig ist, stecken hier gleich zwei drin!
EHX Oceans Abyss: Horrorhall und Effektwundertüte
Wer sich entfernt an Eventide Blackhole erinnert fühlt, dem geht es wie mir. Denn mit das Pedal (und Plugin), hat seit seinem Erscheinen Maßstäbe gesetzt für düster epische Hallfahnen bis in die Unendlichkeit. Das EHX Oceans Abyss Reverb will aber mehr sein. Viel mehr.

Denn auf jedem der 128 Preset-Speicherplätze lassen sich zwei Reverb-Algorithmen gleichzeitig laden und in unterschiedliche Stereopanoramapositionen setzen. Rechts knalliger Plate-Reverb, links eiernder Spring-Reverb – volle Ladung Doppelhall. Auf der Superbooth habe ich ähnliches, in kleiner und reduzierter, con Crazy Tube Circuits gesehen. Da kommt bald was!
Das EHX Oceans Abyss ist ein echtes Effektmonster. Denn in jedem Preset lassen sich nicht nur zwei verschiedene Reverb-Algorithmen laden. Dazu gibt es sechs Effekt-Slots, in denen man sich aus 12 weiteren Effekten seinen eigenen Super-Reverb bauen kann. Links ein Shimmer-Reverb mit knirschendem Bitcrusher und Tremolo, rechts ein Reverse Reverb, nach dem Saturator und Delay das Signal weiter verstören: kein Problem!
Was steckt drin?
Siebzehn Reverb-Typen sind beim EHX Oceans Abyss dabei: Room, Hall, Spring (2x), Plate (2x), Reverse, Dynamic (2x), Auto-Infinite (2x), Shimmer (2x), Polyphonic (2x) und Resonant (2x). Details findet ihr in Handbuch auf Seite 26. Nur kurz einige Erläuterungen zu den eher unbekannteren Typen.
- Dynamic umfasst einen Gated Reverb und einen Halltyp namens Duck, wo das Eingangssignal die Laustärke der Hallfahne umso stärker dämpft, je lauter es gespielt wird.
- Auto-INF bietet zwei Modi, X-Fade und Swell. Bei beiden wird automatisch, sobald neue Noten oder Akkorde gespielt werden, zur nächsten verwaschenen Hallfahne gefadet.
- Polyphonic scheinen zwei Reverb-Modi zu sein, die wie der Shimmer-Reverb mit gepitchtem Reverb arbeiten, nur hier mit kleineren Intervallen.
- Resonant kommt mit den Modi Chimes und Filtered. Erstere ist ein Reverb, der von gestimmten Resonatoren gefärbt wird (dürfte schön dröhnen) und bei zweiterem liegt ein selbst oszillierendes Filter auf der Hallfahne.

Bei den zwölf Effekten handelt es sich um Delay (Digital, Analog und Tape), Tremolo, Chorus, Flanger, Phaser, graphischem EQ, Saturator, Bitcrusher, External FX Loop und Volume. Ganz richtig, ihr könnt über den FX-Loop auf der Rückseite des Pedals ein weiteres Pedal in ein Reverb-Preset einschleifen. Das dürfte abgefahrene Kombination ergeben, zum Beispiel mit einem Chase Bliss Mood MKII oder einem Hologram Microcosm.
Anschlüsse und Bedienung
Stereoeingang, Stereoausgang, FX-Loop, Footswitch-Eingang, Expression-Anschluss, MIDI-IN und -OUT (beides 5-Pin) und USB-C-Anschluss – hier vermisse ich nichts! Auf der Front hat jeder der beiden Reverbs eigene Mix-Regler (Blend heißen diese beim EHX Oceans Abyss), einen 2-Band-EQ und Regler für Panning, Pre-Delay und Hallzeit (Time).

In der Mitte sitzt der Navcoder genannte Controller, mit dem ihr auf dem monochromen Display durch die Presets scrollt, Einstellungen verändert und Effekte ladet. Zur Steuerung auf der Bühne gibt es drei Footswitches: A, Effect und B. Effect aktiviert das Pedal, A und B aktivieren oder deaktivieren jeweils eine Reverb Engine oder wechseln zwischen Presets.
Was kostet das EHX Oceans Abyss?
Momentan ist das Pedal nur bei Electro Harmonix selbst auf der Seite gelistet, für stattliche 495,- Dollar. Sobald wir Details zum Preis und der Verfügbarkeit bei Thomann haben, erfahrt ihr es hier.