von johannes | Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

DiscoDSP Corona R5.0 - auf den ersten Blick sieht Release 5.0 aus wie die Vorgängerversion  ·  Quelle: discodsp.com

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Mit dem Corona R5.0 stellt der eher unbekannte Entwickler DiscoDSP die fünfte überarbeitete Version des seit 2011 verfügbaren virtuellen Synthesizers vor. Beim Konzept dieses Synth-Plugins handelt es sich um eine Kombination aus einem virtuell analogen und einem Wavetable-Synthesizer.

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Eine radikale Überarbeitung findet sich in Release 5.0 nicht, vielmehr wurde das bisherige Plugin leicht verbessert und überarbeitet. Demzufolge ist die Zahl der Anpassungen dann auch überschaubar: Neben der Integration eines neuen Filtertyps namens LP303 gibt es auch zwei neue Distortion-Typen namens „S&H Clip“ und „S&H Asymetric“. Die optisch auffälligste Neuerung findet sich jedoch beim GUI: Es ist nun möglich, die Fenstergröße für eine bessere Übersicht und Bedienung zwischen 75% und 200% zu skalieren. Für große Bildschirme wahrlich ein Segen. Zu guter Letzt wurde auch an der Klangqualität des Synthesizer Plugins gefeilt. Das ist erfreulich, immerhin gab genau diese gelegentlich Anlass zur Kritik in so manchem Forum.

Bei der Gestaltung des GUI wurde zur besseren Übersicht eine Unterteilung in die Bereiche Oszillatoren, Filter, Modulation und Effekte vorgenommen. Alle weiteren Bedienelemente sind in einem zusätzlichen „Masterbereich“ zusammengefasst.  Auf den ersten Blick wirkt der Corona R5.0 etwas unscheinbar, bei genauerer Betrachtung entdeckt man allerdings dann doch ein paar Besonderheiten.

Das Plugin verfügt über drei eigenständige virtuelle Oszillatoren, jeder beherrscht Sinus, Sägezahn, Dreieck, Rechteck, Noise und Parabel. Die etwas exotisch anmutende „Parabelform“ soll sich dabei besonders für geschmeidige Pad-Sounds eignen. Bis hierhin ist das alles recht unspektakulär, aber die Besonderheit liegt auch nicht im Aufbau der einzelnen Oszillatoren, sondern vielmehr in deren Kombinationsmöglichkeiten untereinander. Unterschieden wird hier zwischen zwei gänzlich von einander abweichenden Kombinationsmodi: Im „Phase Mode“ stehen insgesamt 12 logische Operatoren wie beispielsweise AND, OR, XOR etc. zur Verfügung. Die Berechnung der resultierenden Wellenerzeugnisse erfolgt hier „bitweise“. Der „Detune Mode“ hingegen emuliert klassische analoge Kombinationsmöglichkeiten wie Addition, Subtraktion oder Multiplikation. Aber auch Ring- und Phasenmodulation oder eine Synchronisation der Oszillatoren ist möglich.

Die zweite Besonderheit des Corona findet sich in der Eignung zur Wavetable Synthese. Hier kann nicht nur aus einer über 300 MB umfassenden Library gewählt werden, auch eigene Wavefiles können importiert und zu klanglichen Experimenten genutzt werden. In der Sammlung der bereitstehenden Wavetables finden sich neben diversen Klassikern von Roland, Korg oder Moog auch etwas exotischere Schwingungsformen wie die eines Theremins, Mellotrons oder auch eines Buchla Modular-Systems.

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Das Filter im Corona R5.0 bietet 14 unterschiedliche Typen zur Klangformung an. Zur Auswahl stehen dabei diverse Low-, Band- oder High-Pass Varianten mit Flankensteilheiten zwischen 6 und 24 dB. Das Filter ist zusätzlich in dualer Bauweise ausgeführt, über einen Button kann gewählt werden, welche Filtereinheit genutzt werden soll. Eine parallel oder seriell „verschaltete“ Nutzung beider Filtereinheiten zugleich scheint allerdings nicht möglich zu sein. Die Filtersektion verfügt auch über einen etwas kryptisch mit „ZDF“ beschrifteten Button, damit kann das Filter in den sogenannten „Zero Feedback Delay“ Modus versetzt werden. Dies soll eine bessere, analog anmutende Klangqualität zur Folge haben, sorgt wohl aber auch für eine höhere CPU-Last.

Der Arpeggiator des Corona Plugins erscheint unspektakulär, macht aber das, was er soll. Er verfügt über 32 frei editierbare Steps, Tempo Sync, Swing und beherrscht die Trigger Modi „Song Position“, „Legato“ und „Note“. Als kleine Besonderheit kann der Arpeggiator die selbst generierten MIDI-Noten senden, um beispielsweise einen anderen Klangerzeuger damit anzusteuern. Die FX-Abteilung des virtuellen Synthesizers bietet eine solide Basisausstattung, bestehend aus Distortion, Chorus, Delay und einem Limiter.

Simpel und gut gelöst scheint die Modulationsmatrix zu sein. Hier können für die insgesamt acht Modulationsziele jeweils maximal zwei Modulationsquellen frei zugewiesen werden. Wie stark sich die jeweilige Modulationsquelle dabei auf das Ziel auswirkt, kann über separate Slider festgelegt werden.

Teilweise wirkt das Bedienkonzept des Corona etwas unübersichtlich und wenig intuitiv, insbesondere auch in Hinblick auf die Kombinationsmöglichkeiten der Oszillatoren untereinander. Abhilfe findet sich aber glücklicherweise auf der Website des Entwicklers in Form eines recht umfangreichen und aufschlussreichen PDF-Handbuches.

Übrigens ist beim Entwickler DiscoDSP gerade Spring Sale, gelockt wird mit einem Rabatt von 30%. Bei Interesse also eine gute Gelegenheit, beim Corona R5.0 zuzuschlagen. Wer bereits eine Lizenz für das Plugin besitzt, erhält das Update kostenlos. Verfügbar ist der virtuelle Klangerzeuger als VST- oder AU-Plugin, jeweils in 32 und 64 Bit. Alle weiteren Information finden sich auf der Website des Entwicklers.

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