Mit diesen Tricks klingen eure Modeling Amps und Profiles wie echte Amps!
Schnell zum besseren Ton!
Hier bekommt ihr ein paar einfache Tricks, um eure Modeling Amps und Profiles wie echte Amps klingen zu lassen! Diese Einstellungen sind mit fast jedem Gerät ganz einfach zu erstellen. Ich erkläre euch, welche das sind und warum sie euch zu einem besseren Live-Sound verhelfen.
Inhalt: Modeling Amps und Profiles verbessern!
Modeling Amps und Profiles sofort verbessern!
Die Überschrift könnte verwirren und darauf schließen lassen, dass Modeling Amps und Profiles grundsätzlich nicht wie echte Amps klingen würden. So ist das aber keineswegs gemeint. Selbstverständlich klingen die meisten digitalen Lösungen längst absolut authentisch und sind nur schwer von ihren analogen Vorbildern zu unterscheiden. Dennoch gibt es einige kleine Probleme, die aber schnell zu beheben sind. Im Internet finden sich viele nützliche Ratgeber zu diesem Thema. In diesem Artikel teile ich primär meine eigenen Erfahrungen zu einem besseren Sound. Dabei geht es insbesondere um einen verbesserten Live-Sound.
Wir sprechen über gute und schlechte Frequenzen. Über solche, die ihr haben wollt, und solche, die ihr nicht haben wollt. In diesem Kontext geht es auch um Reverb und den nötigen Weg zum Ziel. Das Ziel ist, die Königsdisziplin zu erreichen. Das hieße, mit euren digitalen Amp-Alternativen bei jedem Gig den bestmöglichen Gitarrensound zu erzielen, der euch den gewünschten Sound ohne Kompromisse liefert.
Das Problem mit den Frequenzen
Die Tatsache, dass bei Modeling Amps und Profiles stets der komplette Frequenzgang von etwa 40Hz bis 20Khz abgebildet wird, ist ein Problem. Über einen Gitarrenverstärker werden diese Frequenzen nämlich längst nicht alle abgebildet. Zumindest nicht, wenn der Tontechniker sein Handwerk versteht und das Mikro an der richtigen Stelle am Speaker abgreift. Ihr kennt das Problem, da zählt jeder Zentimeter. Außerdem bilden Gitarren-Lautsprecher ohnehin nur einen Bereich zwischen circa 70 Hz und 5 kHz ab. Das jeweilige Gehäuse hat auch noch Einfluss auf die Frequenzen und fördert bzw. mildert gewisse Frequenzen.
Die Lösung ist ein Low Cut und entsprechender High Cut bei der optimalen Frequenz. Egal ob ihr mit Neural DSP, Kemper, Line 6, Tonex oder ähnlichen Lösungen arbeitet, die meisten Geräte bieten diese Einstellungen intern an. Meistens am Ende der Signalkette oder in der Master/Output-Sektion.
Ich empfehle einen Low Cut bei etwa 90Hz und einen High Cut bei 4-5 kHz. Meiner Erfahrung nach ist eigentlich fast alles darunter und darüber für einen authentischen Live-Sound unwichtig und sogar störend. Oberhalb von 5 kHz klingt es meist zu „brizzelig“ oder auch „fizzy“. Bei einigen Amps könnte sogar eine noch stärkere Eingrenzung bis auf 3 kHz durchaus sinnvoll sein. Das müsst ihr im individuellen Fall ausprobieren. Natürlich kann ein guter Tontechniker dies auch an seinem FOH-Pult machen, doch was, wenn nicht?! Was du selbst kannst besorgen, schiebe nicht auf den Tontechniker!

Ein weiteres Problem sind häufig die Frequenzen zwischen circa 800 Hz und 1 kHz. In den meisten Live-Situationen sind es genau diese Mitten, die benötigt werden, um sich in einer lauten Band durchzusetzen. Viele Sounds aus Modeling Amps und Profiles sind an dieser Stelle meist etwas unterrepräsentiert. Auch hier kann ein kleiner Klecks „More“ nicht schaden. Alle Einstellungen empfehle ich mit Fingerspitzengefühl zu regeln. Kleine Veränderungen können bereits viel bewirken. Also besser nicht gleich übertrieben robust zugreifen.
Wenn der Sound zu direkt klingt
Eine weitere Stellschraube wäre die Wahl eines dezenten Raumhalls, meist Room genannt. Dieser simuliert den Amp in einem Raum. Ist es doch genau das, was wir auch über die Beschallungsanlage hören wollen. Ich meine ausdrücklich keinen normalen Hall, also keine Hallfahne beim Ausklang eures Gitarrentons. Ein dezenter kleiner Room-Hall, der mit dem Mix-Regler beigemischt ist, führt dazu, dass diese unnatürliche Direktheit beim Anschlag verschwindet. Wenn ihr etwa 2 Meter vor eurem Amp steht und in die Saiten haut, gibt es eine natürliche Verzögerung, bis der Ton an euer Ohr gelangt. Dieser Effekt soll hierbei digital erzeugt werden.
Der Einsatz eines Compressor kann ebenfalls dazu führen, dass der Attack im Anschlag nachgibt und der Ton etwas indirekter wird. Hierbei ist aber Vorsicht geboten, sonst beraubt ihr euch auch schnell um die Dynamik im Sound. Auch hier gilt vorsichtiges Herantasten und hören, was euch gefällt.
Die Königsdisziplin
Was ist hier eigentlich die Königsdisziplin? Wenn der Gitarrensound, den die Leute draußen vor der Bühne hören, ziemlich genau dem entspricht, was ihr euch akribisch erarbeitet habt. Daher meine ich, dass ihr für ein optimales Ergebnis und die richtige Beurteilung eures Gitarren-Sounds vorzugsweise eine Full-Range-Abhöre benötigt. Oder auch einen Bühnenmonitor oder Studio-Monitore, die einen möglichst neutralen Klang liefern. Gewiss klingen da alle Lösungen unterschiedlich und jedes Fabrikat hat einen eigenen Klang, das muss man wissen. Dennoch werden euch diese Veränderungen klanglich ein deutliches Stück näher an einen optimal mit Mikrofonen abgenommenen Amp bringen.
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