Renoise 3.5 und Redux 1.4 sind da: Alternative zu Ableton Live oder Bitwig Studio?
Neue Updates für Tracker und Plugin
Renoise 3.5 und Redux 1.4 sind ab sofort erhältlich. Mit den neuen Versionen liefern die Tracker-DAW und das Plugin einige Features, die ziemlich aufregend klingen. Für alle, die Tracker bei der Musikproduktion lieben, sind die Updates mit Sicherheit ein Fest. Und wer bisher noch unschlüssig war, könnte vielleicht sogar eine Alternative zu der bisherigen Lieblings-DAW finden?
Die News im Überblick:
Renoise 3.5 ist die neuste Version der beliebten Tracker-DAW
Tracker sind in den letzten Jahren wieder deutlich populärer geworden, speziell im Hardware-Bereich. Als Software fristen Tracker im Vergleich zu gängigen DAWs fast ein Schattendasein, dabei haben nicht wenige Producer aus der Welt der elektronischen Musik damit erfolgreich auf Commodore Amiga, Atari ST oder MS-DOS legendäre Tunes gebastelt.

Heute ist Renoise die wohl beliebteste Tracker-Software, denn hiermit bekommt das Konzept fast alle Features, die wir in unseren DAWs so schätzen. Dazu zählen beispielsweise der Support für Plugins oder MIDI und Extras wie ein eingebauter Mixer.
Was ebenfalls zu dem Erfolg von Renoise beiträgt ist der sehr ansprechende Preis (aktuell 76 Euro plus Steuern) für eine Lizenz, die gleich mehrere Updates abdeckt. Und zudem läuft die Software nicht nur auf macOS und Windows, sondern ebenso unter Linux.
Die neuen Features von Renoise und Redux
In der neusten Version steckt einiges drin, fangen wir mal mit den Highlights an. Renoise 3.5 liefert zunächst eine Phrase Scripting Engine. Damit lässt sich in Echtzeit Lua-Programmcode ausführen, um so musikalische Phrasen zu erzeugen. Das ist schon recht „nerdy“ und wird über pattnrs, einem ebenfalls in diese Richtung gehendem Open-Source-Projekt für Musik-Coding unterstützt.
Etwas „gewöhnlicher“ ist dagegen das neue Splitter Effect Device, um in Renoise 3.5 schnell ganze Effekt-Ketten mit Makros zu erzeugen, die hier das Audio in zwei Subsignale splittet. Dabei kann das Audiosignal quasi als Kopie parallel gedoppelt, im Mid-Side-Format oder in zwei Frequenzbänder zerlegt werden.
Natives Mircro-Tuning wird über MTS-ESP unterstützt, zudem lassen sich Scala Tuning Files verwenden.

Richtig cool ist die Integration von Ableton Link Start/Stop – so kann Renoise nicht nur mit der Live DAW, sondern auch mit diversen Apps oder auch Hardware wie MPC X im Gleichschritt laufen zu lassen.
Außerdem gibt‘s eine ganze Reihe von neuen Content, der neue Sample-Instrumente, Samples, Doofer (Devices in Renoise), Splitter und Presets für DSP-Effekte. Verantwortlich dafür zeigt sich zensphere.
Renoise 3.5 setzt zudem auf Verbesserungen für CPU-Verbrauch. Das gilt besonders für Multicore-Systeme. Und obendrauf erwarten die User eine Reihe von Interface-Updates (beispielsweise ein Full-Screen-Modus für macOS), diverse Workflow-Optimierungen, verbesserte Kompatibilität für VST3 und ein Stapel von Bugfixes.
Das Tracker-Plugin Redux erhält ebenfalls ein Update und ist damit jetzt auch im VST3-Format erhältlich. Über MIDI Out kann das Plugin nun Noten und weitere Daten direkt an die Host-DAW senden und so andere Plugins steuern. Über Preference Sync werden Änderungen nun in alle laufenden Instanzen von Redux automatisch übernommen.

Ist Renoise eine Alternative zu den üblichen DAWs?
Ein Tracker wie Renoise bietet durch sein spezielles Konzept eine völlig andere Herangehensweise für die Musikproduktion. Im Bereich der elektronischen Musik gibt es hier einige Vorteile, „vertrackte“ Arrangements lassen sich beispielsweise mit etwas Übung sehr schnell umsetzten.
Im Gegenzug ist klassisches Recording nicht die Stärke von einer solchen Software (oder Hardware). Deshalb ersetzt ein Tracker wie Renoise eine DAW wie Cubase, Logic Pro oder Pro Tools wohl eher nicht. Bei elektronischer Musik in all ihren Facetten sind DAWs wie Live, Bitwig Studio oder Reason populär – hier bringt ein Tracker bei der Produktion durchaus frischen Wind rein.
Und es spricht ja überhaupt nichts dagegen, ein Tool wie Renoise kreativ zu nutzen, das finale Arrangement aber in einer anderen DAW weiter zu bearbeiten. In dieser Hinsicht ist das Redux Plugin natürlich eine tolle Art, einfach mal in diese Arbeitsweise hineinzuschnuppern.
Wer auf Tracker schwört, dürfte sich jedenfalls riesig über Renoise 3.5 und Redux 1.4 freuen. Und wer einen Hardware-Tracker sucht, sollte sich mal Polyend Tracker+ und Polyend Tracker Mini anschauen.
Spezifikation und Preis
Renoise 3.5 läuft auf Windows 10 oder neuer (64 Bit), macOS 11.0 oder neuer (Intel und Silicon) sowie Linux x86_64 und Linux arm64.
Redux 1.4 läuft auf den oben genannten Plattformen als VST3 Plugin oder Audio Unit.
Die Preise: Renoise kostet 76 Euro, Redux kostet 48 Euro – beide zuzüglich der lokal geltenden Steuer. Wer über eine aktuell gültige Lizenz verfügt, bekommt die Updates natürlich kostenlos.
Weitere Infos
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