Die besten MIDI-Tools für Studio und Bühne
Unverzichtbare MIDI-Helfer für kleine und große Setups
Wer im Studio oder auf der Bühne ein größeres MIDI-Setup betreibt, kommt ohne sie nicht aus: MIDI-Tools, die dafür sorgen, dass die gewünschten Daten dort ankommen, wo sie hin sollen. Wir stellen einige unverzichtbare Helfer vor.
MIDI-Tools für Studio und Bühne
MIDI-Interface: Wenn USB an seine Grenzen stößt
Als USB noch in den Kinderschuhen steckte und jedes größere Studio mächtig stolz auf seine Racks voller Hardware-Synthesizer und Sampler war, waren sie ebenso unverzichtbar wie heute ein gutes Audiointerface: große MIDI-Interfaces mit acht oder mehr Ein- und Ausgängen. Oft traf man in den 90ern gleich mehrere solcher Geräte von Herstellern wie Opcode, MOTU oder Emagic im Studio an.
MIDI-Interfaces sorgen dafür, dass alle angeschlossenen Geräte problemlos in beiden Richtungen mit dem Computer kommunizieren können – und zwar nahezu latenzfrei. Denn wenn mehrere Geräte über MIDI Thru hintereinander geschaltet werden, entstehen wegen der seriellen Datenübertragung des MIDI-Standards schnell störende Verzögerungen – jedes Gerät braucht einen kleinen Moment, um die ankommenden Daten ans nächste Gerät weiterzuleiten. Damit alles synchron läuft, ist es besser, wenn jedes Gerät seinen eigenen, dedizierten MIDI-Ein- und Ausgang bekommt.

Heutzutage verfügen die meisten Hardware-Synthesizer und MIDI-Controller über einen USB-Anschluss, über den sie direkt mit dem Computer verbunden werden können. Zudem bieten viele Audiointerfaces eine integrierte MIDI-Schnittstelle, die oft ausreicht, wenn nicht mehr als eine Handvoll Geräte angeschlossen werden sollen. Spezielle MIDI-Interfaces, vor allem solche mit acht oder mehr Ein- und Ausgängen, sind deshalb seltener geworden. Wer über einen großen MIDI-Gerätepark verfügt und eine einwandfreie Kommunikation sicherstellen möchte, kommt jedoch auch heute nicht um sie herum. Denn USB-MIDI ist nicht frei von Problemen, weshalb viele „Power-User” nach wie vor die klassischen DIN-Buchsen bevorzugen. Und wer will schon 30 MIDI-Geräte über eine abenteuerliche USB-Hub-Konstruktion anschließen? Das schreit förmlich nach Problemen.
MIDI-Interfaces gibt es in verschiedenen Größen vom einfachen Adapterkabel mit je einem Ein- und Ausgang bis zum großen 16×16-Interface zur Rackmontage. Einige hochwertigere Geräte bieten neben der reinen Interface-Funktion weitere Features wie eine MIDI-Routingmatrix, MIDI-Filter, Merge- und Thru-Funktionen, einen USB-Host-Port zum Anschluss weiterer MIDI-Geräte über USB, Netzwerkanschlüsse und ähnliches.

Soll nur ein Hardware-Gerät mit DIN-Buchsen an einen USB-Anschluss des Rechners angeschlossen werden, bietet sich ein MIDI-Interface in Kabelform an. Diese praktischen MIDI-Tools sehen aus wie ein einfaches Adapterkabel, das an einem Ende einen USB-Stecker und am anderen Ende zwei DIN-Stecker hat. Zusätzlich enthalten sie jedoch eine Elektronik, die sich als Interface am Rechner anmeldet und den USB-Datenstrom in MIDI-Daten konvertiert und andersherum. Es gibt sie zum Beispiel von iConnectivity, ESI, CME, Roland und weiteren Herstellern.
Während die meisten neueren Geräte class-compliant sind und ohne Treiber an Windows- und Mac-Computern sowie Mobilgeräten funktionieren, können einfachere bzw. ältere Modelle in dieser Hinsicht etwas zickig sein. Auch hinsichtlich der Übertragung von spezielleren MIDI-Daten wie SysEx wird bei einigen günstigen Modellen gelegentlich von Problemen berichtet. Hier sollte man also unbedingt etwas recherchieren, um sicherzustellen, dass das MIDI-Interface mit dem jeweiligen System und den zu sendenden Daten kompatibel ist.
Multiport-MIDI-Interfaces
Wer mehr Ein- und Ausgänge benötigt, greift am besten auf ein MIDI-Interface im Desktop- oder Rackformat zurück. Es gibt sie in verschiedenen Ein- und Ausgangskonfigurationen von 2×2 bis 16×16. Neben der Zahl der Anschlüsse solltest du auf die bei einigen Interfaces integrierten Zusatzfunktionen achten. Besonders flexibel sind zum Beispiel die Interfaces von ESI, deren Buchsen wahlweise als Ein- oder Ausgänge betrieben werden können und dies sogar automatisch erkennen. Sie lassen sich auch standalone als Thru-Box oder Merger nutzen. Die Interfaces von iConnectivity enthalten wiederum eine komplette Routing-Matrix mit MIDI-Filtern und allem Drum und Dran und eignen sich somit als Standalone-MIDI-Router. Bei Thomann* findest du bestimmt das passende MIDI-Interface für dein Setup.
MIDI-Interfaces mit flexibel konfigurierbaren Ein- und Ausgängen
MIDI-Interfaces mit je 2 Ein- und Ausgängen
MIDI-Interface mit je 3 Ein- und Ausgängen


MIDI-Interfaces mit je 4 Ein- und Ausgängen
MIDI-Interfaces mit je 8 Ein- und Ausgängen
MIDI-Interface mit je 16 Ein- und Ausgängen


MIDI-Router: MIDI-Tools für grenzenlose Flexibilität
Wenn du ein größeres MIDI-Studio betreibst und nach einer Möglichkeit suchst, mit der du jedes Gerät flexibel durch jedes andere steuern kannst, ist ein MIDI-Router bzw. eine MIDI-Patchbay eines der wichtigsten MIDI-Tools. Insbesondere dann, wenn du DAWless unterwegs bist und deine Synthesizer, Sampler und Drummachines flexibel über verschiedene Hardware-Sequencer und Controller ansteuern möchtest, ist ein Router unverzichtbar. Aber auch in Verbindung mit einer DAW kann er äußerst hilfreich sein.
Ein MIDI-Router ermöglicht es dir, die Verbindungen zwischen deinen MIDI-Geräten flexibel zu konfigurieren und als Preset abzuspeichern. Je nach Modell geschieht das entweder direkt am Gerät oder in einer dazugehörigen Software. Dann brauchst du nur noch das gewünschte Preset aufzurufen und die MIDI-Daten aller deiner Sequencer und Controller kommen genau da an, wo sie gerade gebraucht werden. Standalone-MIDI-Router müssen nicht unbedingt an einen Computer angeschlossen werden, eignen sich also perfekt für DAWless-Setups. Dennoch können die meisten Geräte auch als MIDI-Interface am Rechner fungieren und somit beide Funktionen übernehmen.
Conductive Labs MRCC: Die ultimative Schaltzentrale für DAWless-Setups
Eine besonders luxuriöse und umfangreiche Lösung ist das Conductive Labs MRCC MIDI Router Control Center – eines der vielseitigsten MIDI-Tools überhaupt. Neben fünf Ein- und zehn Ausgängen im DIN-Format bietet es vier USB-Host-Ports für Keyboards, Sequencer und Controller. Darüber hinaus stehen ein Ein- und zwei Ausgänge im TRS-Format zur Verfügung, wobei praktischerweise beide Standards (A und B) unterstützt werden. Eine optional erhältliche Erweiterung (Remote 7), die über ein Netzwerkkabel angeschlossen wird und daher problemlos in der Nähe der jeweiligen Geräte platziert werden kann, fügt fünf weitere DIN-Anschlüsse und zwei TRS-Buchsen hinzu.

Alle Inputs und Outputs lassen sich einfach und schnell über Drucktaster miteinander verknüpfen, wobei auch Funktionen wie Split, Layer, Merge und Filter zur Verfügung stehen. Darüber hinaus enthält das MRCC ganze sechs Arpeggiatoren. Auch ein Clock-Ausgang zur Synchronisation von analoger Hardware steht zur Verfügung. Das MRCC speichert bis zu 127 Presets und fungiert auch als MIDI-Interface am Rechner. Du bekommst es bei Thomann*.
SOMA Metaconformer: Kompakter MIDI-Problemlöser
Der SOMA Metaconformer ist ein MIDI-Router und -Prozessor mit zwei Ein- und vier Ausgängen im TRS-Format. Daher ist er prädestiniert für Setups aus kleinen Desktop-Synthesizern und ggf. Eurorack-Modulen. Auch vom Format her passt er gut in ein solches Setup.

Der Metaconformer kann Signale zusammenführen und auf die Ausgänge verteilen. Auch ist es möglich, MIDI-Zonen zu bilden, die dann über verschiedene Ausgänge ausgegeben werden, um zum Beispiel ein Keyboard zu splitten. Darüber hinaus bietet er einen Combiner-Modus zum Kombinieren mehrerer monophoner Synthesizer zu einem polyphonen Instrument. Im Translator-Modus werden MIDI-Noten in CC-Messages umgewandelt, wodurch man Controller quasi „spielen“ kann. Und mit der optionalen Firmware SimplexFM wird sogar ein digitaler FM-Synthesizer mit vier Tracks daraus. Das kann kein anderes der hier vorgestellten MIDI-Tools!
Den SOMA Metaconformer bekommst du bei Thomann*.


Lab4Music SiparioX: Programmierbarer MIDI-Router
SiparioX von Lab4Music ist ein programmierbarer MIDI-Router, der sich vom Konzept her hauptsächlich an Live-Keyboarder wendet. Neben je fünf DIN-Ein- und Ausgängen bietet er einen USB-B-Anschluss für die Verbindung zum Computer und einen USB-Host-Port zum direkten Anschluss von bis zu vier USB-MIDI-Geräten.

SiparioX ermöglicht das Erstellen verschiedener Szenen (z. B. für verschiedene Songs). Jede Szene kann bis zu 20 programmierbare Zonen enthalten, also Zuweisungen von Controllern und Tastaturbereichen zu einem Klangerzeuger. Natürlich sind auch Split- und Layer-Konfigurationen möglich. Darüber hinaus bietet SiparioX umfangreiche Filter- und Remapping-Funktionen für MIDI CCs, konfigurierbare Velocity-Kurven und sogar ein Pitch-Wheel. Neben einem internen Sequencer mit 32 Steps und drei Tracks gibt es die Möglichkeit, externe Sequencer über Start-, Stop- und Continue-Befehle zu steuern.
SiparioX ist bei Thomann* erhältlich.


CME H4MIDI WC und U4MIDI WC: MIDI-Interfaces mit integriertem Router
Die beiden MIDI-Interfaces H4MIDI WC und U4MIDI WC des Herstellers CME funktionieren auch standalone ohne Computer als MIDI-Router. Die Konfiguration erfolgt über die Software HxMIDI Tools für Windows, macOS, Android und iOS. Vier Presets lassen sich abspeichern und dann direkt an der Hardware über einen Drucktaster aufrufen. Mit ihren kompakten Abmessungen sind sie zum Beispiel gut für den Einsatz auf dem Pedalboard geeignet, um MIDI-gesteuerte Effekte mit Controllern zu verknüpfen.
Beide bieten je zwei DIN-Ein- und Ausgänge. Das Modell H4MIDI WC verfügt zusätzlich über einen USB-Host-Port, an den über einen Hub bis zu acht USB-MIDI-Geräte angeschlossen werden können. Eine drahtlose Bluetooth-Schnittstelle ist bei beiden Interfaces nachrüstbar.
Die Interfaces und Router CME H4MIDI WC und U4MIDI WC bekommst du bei Thomann*.
Merger, Thru-Boxen und mehr: Praktische MIDI-Tools
Möchtest du mehrere Geräte von einem Controller oder Sequencer aus ansteuern, empfiehlt sich eine Thru-Box – insbesondere dann, wenn es auf ein einwandfreies Timing ankommt. Natürlich könntest du die Geräte auch einfach über ihre jeweiligen Thru-Ausgänge hintereinander hängen, aber dann läufst du Gefahr, dass die Daten am Ende der Kette hörbar verzögert ankommen – Timing-Probleme sind vorprogrammiert. Um das zu verhindern, kommt eine Thru-Box zum Einsatz, die einen ankommenden MIDI-Datenstrom (vom Controller oder Sequencer) auf mehrere Ausgänge verteilt. So kommen die Daten gleichzeitig bei ihren Empfängern an und alles läuft perfekt synchron.
Diese praktischen MIDI-Tools gibt es bei Thomann* in verschiedenen Varianten mit zwei, vier, fünf oder mehr Ausgängen. Sogar ein Gerät mit 25 Thru-Ausgängen ist erhältlich!
Auch ein MIDI-Merger gehört zu den unverzichtbaren MIDI-Tools. Er macht genau das Gegenteil und führt MIDI-Daten von mehreren Quellen zu einem Datenstrom zusammen. Das ist zum Beispiel praktisch, wenn man mehrere Controller und/oder Sequencer gleichzeitig zur Steuerung desselben Geräts einsetzen möchte. Auch hier sind diverse Ausführungen erhältlich*.
Du hast ein spezielles MIDI-Problem oder möchtest eine unkonventionelle Steuerungslösung umsetzen? Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass du unter den zahlreichen MIDI-Tools von MIDI Solutions genau das findest, was du brauchst. Die Reihe, die es gefühlt schon seit einer Ewigkeit gibt, umfasst alles von Event-Prozessoren und Fußschalter-Konvertern über MIDI-Verstärker für lange Kabelwege bis hin zu Relais, mit denen du Schaltvorgänge per MIDI steuern kannst. Hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt!
Hier geht’s zu den praktischen MIDI-Tools bei Thomann*.
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