Die besten Stage-Keyboards 2025 – Alleskönner für die Bühne
Stage-Keyboards sind für orgelspielende Keyboarder das, was Stage-Pianos für Pianisten sind: kompakte Instrumente, die alle wichtigen Sounds und Effekte für Live-Performances enthalten – mit einem Schwerpunkt auf Orgelsounds statt auf Pianos. Was nicht heißt, dass man auf einem Stage-Keyboard nicht auch Klavierspielen könnte. In unserem Kaufberater stellen wir einige der besten Stage-Keyboards vor.
Die besten Stage-Keyboards
Was ist ein Stage-Keyboard?
Wer in einer oder mehreren Bands Keyboard spielt, kennt das Problem: Das eine Keyboard, das alle benötigten Sounds und Tastatureigenschaften in sich vereint, gibt es nicht. Wer mit nur einem Keyboard unterwegs ist, muss immer irgendwo Kompromisse machen, was einer der Gründe dafür ist, dass so viele Keyboarder mehrere Instrumente mit sich herumschleppen. Denn während eine gewichtete Tastatur mit Hammermechanik optimal für Pianosounds ist, kann die schwergängige Gewichtung beim Spielen von Synthesizer-Parts oder erst recht beim Orgelspiel eher stören. Auf einer Hammermechanik authentisch Hammond-Orgel zu spielen, ist schlichtweg unmöglich.
Deshalb haben viele Hersteller Stage-Keyboards entwickelt, die allen Keyboardern, die viel Orgel spielen, ein ähnliches Paket bieten wie typische Stage-Pianos den Pianisten. Stage-Keyboards sind zuallererst aufs Orgeln ausgerichtet und bieten deshalb eine hochwertige Hammond-Emulation mitsamt den dazugehörigen Effekten. Die Tastatur ist in der Regel eine sehr leichtgängige Waterfall-Tastatur (also ohne die für Klaviertastaturen typische „Lippe“ am oberen Tastenrand). Das ist optimal für Hammond-typische Spielweisen wie Glissandi und schnelle Tonwiederholungen (Sputter). Gesteuert wird die Orgelsimulation meist über Zugriegel, an deren Stellung man den eingestellten Orgelsound auf einen Blick erkennen kann.

Orgel oder Keyboard?
Allerdings sind Stage-Keyboards keine reinen Orgeln. Von diesen unterscheiden sie sich dadurch, dass neben der Orgelsimulation diverse weitere Sounds wie Pianos und Synthesizer-Sounds integriert sind, die mit der Orgelsektion gesplittet oder gelayert und mit Effekten versehen werden können. Insofern sind Stage-Keyboards den Stage-Pianos konzeptionell nicht unähnlich. Der Hauptunterschied liegt in der Tastatur, die bei Stage-Keyboards eher auf Orgel- und Synthesizer-Sounds zugeschnitten ist. Denn die eine Tastatur, die sich für alles eignet, gibt es ja leider nicht.
Muss man sich zwischen einem Stage-Keyboard und einem Stage-Piano entscheiden, sollte man sich also zunächst fragen, ob man mehr Orgel und Synthesizer oder mehr Klavier bzw. E-Piano spielt. Die zweite Frage ist dann, auf welcher Tastatur man das jeweils andere am besten umsetzen kann. Geht es besser, auf einer leichtgängigen Tastatur notfalls einen Pianosound zu spielen oder andersherum? Je nachdem, wie man diese Fragen für sich persönlich beantwortet, fällt die Wahl dann auf ein Stage-Piano oder ein Stage-Keyboard.

Stage-Keyboards kommen meist von Herstellern, die ohnehin für ihre Orgelsimulationen bekannt sind, wie zum Beispiel Nord oder Hammond. Auch Roland ist in dem Bereich seit Langem eine feste Größe. Viele Stage-Keyboards gibt es in verschiedenen Tastaturgrößen, oft mit 61 oder 73 Tasten.
Nord Electro 6D: Der Klassiker unter den Stage-Keyboards
Der Nord Electro ist ein echter Klassiker unter den Stage-Keyboards und war eines der ersten Instrumente mit diesem Konzept. Mittlerweile ist er schon seit einigen Jahren in der 6. Generation erhältlich und gehört immer noch zu den beliebtesten Vertretern dieser Gattung. Die Varianten mit dem „D“ im Namen verfügen über Waterfall-Tastaturen und Zugriegel.

Die Orgelsektion emuliert die Hammond B3, elektronische Orgeln von Vox und Farfisa sowie zwei Pfeifenorgeln. Darüber hinaus ist eine Piano-Klangerzeugung mit 1 GB Speicher für die Sounds der Nord Piano Library integriert. Der Sample-Synth erweitert das Klangspektrum um die Sounds der Nord Sample Library. Mit integrierten Stereo-Effekten und dem sehr livetauglichen Bedienkonzept bleibt der Nord Electro eines der ausgereiftesten Stage-Keyboards.
Den Nord Electro 6D bekomms du mit 61 oder 73 Tasten bei Thomann*.
Roland V-Stage: Vier Klangerzeugungen in einem Instrument
Wie der Nord Electro hat auch die Roland V-Combo-Serie entscheidend dazu beigetragen, die Instrumentengattung der Stage-Keyboards zu etablieren. Nachdem die Vorgängermodelle VR-09 und VR-730 langsam aber sicher etwas angestaubt waren, hob der Hersteller dieses Konzept Anfang 2025 mit dem neuen V-Stage auf die nächste Stufe. Während das Modell mit 88 Tasten über eine Hammermechanik verfügt und somit eher für Pianisten gedacht ist, ist das V-Stage 76 mit Waterfall-Tasten ausgestattet, was es im engeren Sinne dieses Artikels zu einem Stage-Keyboard für Orgel- und Synthesizer-Sounds macht.

Beide Varianten bieten vier unabhängige Sektionen für Orgel, akustische Pianos, E-Pianos und Synthesizer, für die Roland jeweils die besten Klangerzeugungen hervorgeholt hat, die im firmeneigenen Regal zu finden waren. Die Orgel-Sektion wartet mit vier Orgelmodellen (Virtual Tone Wheel, zwei Transistororgeln, Pfeifenorgel) und allen notwendigen Effekten auf und wird über physische Zugriegel mit LEDs gesteuert. Die akustischen Klaviere basieren auf der V-Piano-Engine, während die E-Pianos die SuperNATURAL-Engine verwenden. Eine ZEN-Core-Synthesizer-Engine mit zwei Layers und mehr als 400 Sounds deckt alles andere ab. Dank zahlreicher Bedienelemente sind alle Sektionen jederzeit direkt im Zugriff, wodurch das Roland V-Stage wie geschaffen für Live-Auftritte ist.
Das Roland V-Stage bekommst du bei Thomann*.
Hammond SK PRO: Stage-Keyboard mit großem Namen
Auch der Hersteller mit dem wohl klangvollsten Namen in Sachen Orgeln bietet mit dem SK PRO ein Stage-Keyboard an. Natürlich darf eine Orgelsektion mit Drawbars nicht fehlen, die in diesem Fall von der Hammond XK-5 stammt. Auch Transistor- und Pfeifenorgeln werden emuliert. Als Besonderheit verfügt das SK Pro über einen 11-Pol-Anschluss für ein Leslie-Cabinet; eine elektronische Leslie-Emulation ist aber natürlich auch integriert.

Neben der Orgel steht eine 128-stimmige Piano-/Ensemble-Sektion bereit, deren Sounds sich umfangreich bearbeiten lassen. Und auch in Sachen Synthesizer hat das SK PRO einiges zu bieten. Es steckt nämlich auch ein virtuell-analoger Synthesizer mit sechs verschiedenen Oszillator-Konfigurationen, Filter und Hüllkurven darin. Über die zahlreichen Bedienelemente sind alle wichtigen Funktionen der verschiedenen Bereiche jederzeit im Zugriff.
Das Hammond SK PRO ist mit Waterfall-Tastaturen mit 61 oder 73 Tasten erhältlich. Als einziges der hier vorgestellten Stage-Keyboards gibt es das Instrument als SKX PRO auch in einer zweimanualigen Variante mit einem zusätzlichen Drawbar-Set. Alle Versionen bekommst du bei Thomann*.
Arturia AstroLab: Das etwas andere Stage-Keyboard
Einen etwas anderen Ansatz verfolgt Arturia mit dem AstroLab. Dieses „Avant-Garde Stage Keyboard“ (Arturia) ist nicht primär aufs Orgelspiel ausgerichtet und bietet daher auch keine Zugriegel. Stattdessen bringt das AstroLab die ganze Soundvielfalt der zahlreichen Software-Instrumente von Arturia in ein livetaugliches Format, ohne dass man dafür mit einem Laptop hantieren muss. Das Keyboard ist sozusagen eine Hardware-Version der Software Analog Lab Pro, die unzählige Sounds aus insgesamt 40 Software-Instrumenten von Arturia enthält. Neben den Synthesizern, Pianos und Orgeln der V Collection ist darunter auch der leistungsstarke Software-Synthesizer Pigments.

Wie auch bei der Software-Version von Analog Lab lassen sich die Sounds am Gerät selbst nicht bis ins kleinste Detail bearbeiten, aber darum geht es auf der Bühne meist ohnehin nicht. Die acht Drehregler und der innovative Screen-Encoder bieten direkten Zugriff auf wichtige Parameter, Makros und Effekte, um die Sounds spontan anzupassen. Wer die Vollversionen der betreffenden Software-Instrumente besitzt, kann Sounds am Rechner programmieren und dann auf das AstroLab übertragen.
Das Arturia AstroLab gibt es mit 61 leicht gewichteten Tasten und in einer 88-Tasten-Version mit Hammermechanik und einem leistungsfähigeren Prozessor. Mit vier Pedalanschlüssen, symmetrischen Audio-Aus- und Eingängen und MIDI In/Out sind auch die Anschlüsse bühnentauglich.
Das Arturia AstroLab ist bei Thomann* erhältlich.
Yamaha YC-Serie: Vielseitiges Stage-Keyboard
Die Yamaha YC-Serie gehört noch zu den neueren Stage-Keyboards auf dem Markt. Das Keyboard ist mit 61, 73 oder 88 Tasten erhältlich, wobei nur die Variante mit 61 Tasten über eine orgeltypische Waterfall-Tastatur verfügt. Die beiden größeren Versionen sind mit Tastaturen mit Hammermechanik ausgestattet, zählen also eigentlich eher zu den Stage-Pianos.
Die VCM-Engine der Orgelsektion emuliert drei klassische Vintage-Orgeln mitsamt Leslie und den typischen Effekten. Darüber hinaus gehören auch FM-Orgelklänge zum Repertoire des Yamaha YC. Gesteuert werden die Orgeln über gerasterte Zugriegel. Darüber hinaus steht eine Keys-Sektion mit zahlreichen Piano-, E-Piano- und Synthesizerklängen bereit. Die Bedienung ist auch beim Yamaha YC ganz auf den Liveeinsatz zugeschnitten.
Die Yamaha YC-Serie bekommst du bei Thomann*.
Yamaha CK: Die günstigere Alternative
Eine günstigere Alternative zur Yamaha YC-Serie sind die Stage-Keyboards CK61 und CK88. Während die Variante mit 61 Tasten über eine leicht gewichtete Tastatur verfügt, bietet das 88er-Modell eine Hammermechanik. Hier kann man sich also entscheiden, ob eher das Klavierspiel oder Orgel- bzw. Synthesizer-Sounds im Vordergrund stehen.
Die 363 Sounds decken einen weiten Bereich ab. Die Orgel- und Synthesizersounds stammen aus der YC-Serie, während die Pianosounds von den Stage-Pianos der CP-Serie kommen. Bis zu drei Sounds lassen sich in Split- und Layer-Konfigurationen miteinander kombinieren.
Obwohl das Bedienfeld nicht ganz so üppig mit Reglern ausgestattet ist wie bei der YC-Serie, bieten die beiden Keyboards der CK-Serie sowohl einen Satz kurze Orgelzugriegel als auch Regler zum schnellen Anpassen wichtiger Klangparameter wie Filter und Hüllkurven. Die integrierte Effektsektion wartet mit zwei Multieffekten, Overdrive, Delay, Reverb und EQ auf. Ein Stereoeingang ermöglicht bei Bedarf das Einschleifen externer Instrumente oder Mikrofone.
Die Stage-Keyboards Yamaha CK61 und CK88 bekommst du bei Thomann*.
Viscount Legend One: Die Legend Soul wird zum Stage-Keyboard
Eines der neuesten Stage-Keyboards auf dem Markt ist das Viscount Legend One, das im Frühjahr 2025 erschien. Es ist in zwei Varianten erhältlich: Das 61er-Modell wendet sich mit Waterfall-Tasten hauptsächlich an Organisten, während das größere Modell mit 73 leicht gewichteten Synthesizer-Tasten ausgestattet ist. Als einzige Stage-Keyboards dieser Liste sind beide Modelle mit zwei Drawbar-Sets ausgestattet; hinzu kommen noch die beiden Zugriegel für die Pedale.

Neben sechs verschiedenen Hammond-Simulationen auf Basis der Legend-Soul-Engine enthält das Legend One drei Pfeifenorgeln und zwei Transistororgeln. Eine Leslie-Simulation gibt es natürlich auch; alternativ lässt sich ein externes Leslie-Kabinett über einen 11-Pol-Anschluss verbinden.
Hinzu kommen zwei samplebasierte Sektionen für weitere Sounds. Neben Pianos und E-Pianos liefert das Legend One auch Synthesizer, Streicher, Chöre, Gitarren und mehr, die sich mit der Orgel splitten und layern lassen. Eine umfangreiche Effektsektion rundet die Stage-Keyboards ab. Auch an drei Zonen zur Ansteuerung von externem MIDI-Equipment wurde gedacht.
Das Viscount Legend One ist bei Thomann* erhältlich.
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4 Antworten zu “Die besten Stage-Keyboards 2025 – Alleskönner für die Bühne”
Ich schmeiß mal noch vorsichtig das Kurzweil PC3 (76 Tasten Semiweight) in die Runde… wenn es neuer sein muss, das was danach kam. :-)
Alles hier vorgestellten Stagekeyboards eignen sich für den Live-Keyboarder. Aber leider haben auch alle an verschiedenen Stellen Schwächen aufzuweisen. Von daher verwende ich seit jeher zwei oder drei Stagepianos/Organ/Synth. Bei mir ist es das Studiologic Numa X Piano, die Hammond SK Pro und der Hydrasynth
Das Stage Keybord von Nord ist:
Nord Electro 6D
habe mir als Gitarrist für zu Hause das YC61 gekauft, denn hier ist die Bedienung eher wie bei der Gitarre mit einem Effektboard hinten dran statt der noch immer typischen Bedienung in Menüs und Displaysucherei. Ob das Konzept der Live-Bedienung wie dauerhaft für die Bühne so optimal ist, das kann ich schlecht abschätzen. Man sollte sich aber vor dem Kauf überlegen, welches Konzept für die Bühne besser passt. Sampler-Preset-Schleuder oder Synth mit umfangreichem Knopf-Panel. .. natürlich kann man im YC auch Presets speichern und auch weitere MIDI-Keyboards als weitere Manuale anschließen.