von Marcus Schmahl | Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
SoundCloud wird verkauft: Milliarden-Deal in Aussicht - Was erwartet die Musikbranche?

SoundCloud wird verkauft: Milliarden-Deal in Aussicht - Was erwartet die Musikbranche?  ·  Quelle: SoundCloud

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‌Laut Sky News steht SoundCloud, der Musikstreaming-Riese, ab sofort zum Verkauf. Die US-amerikanische Handelsbank The Raine Group und der singapurische Staatsinvestmentfonds Temasek Holdings, die beide 2017 in SoundCloud investierten, führen aktuell Gespräche mit Investmentbanken über einen möglichen Verkauf im Laufe des Jahres 2024. Es wird erwartet, dass SoundCloud für mehr als 1 Milliarde US-Dollar verkauft werden könnte. Wow! Aber was passiert mit den Usern?

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Die Entwicklung von SoundCloud: Vom Start-up zum Milliardenunternehmen

Seit der Gründung 2007 in Berlin hat der Streaming-Gigant SoundCloud 320 Millionen Tracks von mehr als 40 Millionen Künstlern beherbergt. Laut Sky News haben Raine Group und Temasek Holdings, die 2017 die Mehrheit an SoundCloud für 170 Millionen US-Dollar übernahmen, begonnen, Investmentbanken für eine mögliche Auktion des Unternehmens zu konsultieren. Die Bewertung des Streaming-Unternehmens lag damals bei rund 300 Millionen US-Dollar. Jetzt soll der Gewinn beim Verkauf bei über 1 Milliarde US-Dollar liegen.

Diese Nachricht deutet auf eine Wende in den Geschicken von SoundCloud in den letzten Jahren hin. Vor dem Einstieg neuer Investoren und von 170 Millionen Dollar im Jahr 2017 stand das Unternehmen vor großen Schulden und einer ungewissen Zukunft. Eliah Seton, der im April 2021 als globaler Präsident zu SoundCloud kam und zuvor über ein Jahrzehnt bei Warner Music Group (WMG) tätig war, wurde im März letzten Jahres zum CEO ernannt. Daraufhin kündigte die Firma im Mai letzten Jahres die Entlassung von 8% seiner globalen Belegschaft an, was etwa 40 Mitarbeiter betraf. Und das trotz stabilerer Finanzen – 20 Prozent wurden schon im August 2022 entlassen.

Analyse des bevorstehenden Milliardenverkaufs

Im Februar 2020 sicherte sich SoundCloud weitere 75 Millionen US-Dollar an Investitionen von SiriusXM, die dadurch eine Minderheitsbeteiligung erhielten. Kurz vor Ende 2023 wurde bekannt, dass SoundCloud auf dem Weg war, sein erstes EBITDA-profitables Jahr zu verzeichnen („Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization“ – übersetzt beschreibt das EBITDA also einen „Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände“). Für das Geschäftsjahr 2023 wurden Einnahmen von 288 Millionen Euro (310 Millionen US-Dollar) und ein positives EBITDA von 2 Millionen Euro prognostiziert, eine deutliche Verbesserung gegenüber dem negativen EBITDA von 29 Millionen Euro im Jahr 2022.

Das heutige Geschäft von SoundCloud gliedert sich in zwei Segmente: erstens das Abonnementgeschäft, das Einnahmen aus Abonnements von Hörern sowie Werbeeinnahmen umfasst, und zweitens das „Creator“-Geschäft, das Gebühren von Künstlern für den Zugang zu Vertrieb, Tools und Dienstleistungen zur Vermarktung und Monetarisierung ihrer Musik einschließt.

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SoundClouds Einfluss auf Künstler und Hörer: Eine Ära geht zu Ende?

Das bedeutet, dass SoundCloud tatsächlich profitabler arbeitet, als im „schlechten“ Jahr 2017. Und für uns Anwender bedeutet es, dass diese Plattform weiterhin als stabiles Sammelbecken für unsere Musik betrieben wird. Aber welcher „Gigant“ wird die Plattform nun übernehmen und nach eigenen Ideen umformen? Am Ende hört es sich eigentlich für die gesamte Musikindustrie eher positiv an. Oder was meint ihr? Trotzdem dürfen wir nicht vergessen, dass Lizenzausschüttungen auch über diesen Streaming-Riesen, wie ebenso bei allen anderen Streaming-Anbietern, eher spärlich ausfallen. Und das ist das eigentliche Problem, das diese Firmen angehen sollten.

Weitere Informationen über SoundCloud

Videos zum Streaming-Riesen

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