von Nikolai Kaeßmann | Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
RX950 Plug-in

RX950 Plug-in  ·  Quelle: Mathieu Demange

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Entwickler Mathieu Demange hat ein sehr interessantes Plug-in vorgestellt. RX950 ist eine Emulation der gesamten AD/DA-Wandlung des legendären AKAI S950 Samplers – und er war ja bekannt für seinen fetten und druckvollen 12-Bit-Sound.

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Der gute alte Akai S950, hergestellt von 1988 bis 1993, war die verbesserte Version des S900. Zwar kam 1988 auch der S1000 auf den Markt, der bis auf 32 MB RAM aufgerüstet werden konnte, doch der hatte in Sachen Sound aus heutiger Sicht einen vielleicht entscheidenden Nachteil: Er nahm mit 16 Bit auf. Ja, klar, die höhere Auflösung ist „besser“ …

Der S950 mit seinem auf sagenhafte 2,25 MB aufrüstbaren RAM aber hat dank 12 Bit Auflösung schlicht mehr Punch, wenn es um Drums geht. Nicht umsonst sind 12-Bit-Sampler wie z.B. die Drummachine SP12 von E-mu oder eben der S950 auch heute noch im Hip-Hop und vielen elektronischen Musikstilen gerne im Produktionseinsatz zu finden.

RX950 Classic AD/DA Converter Plug-in

Laut Entwickler liefert das RX950 Plug-in nun perfektes Modeling des Signalpfads eines Akai S950. Ein Jahr habe man das Original studiert. Das steile Low-Pass-Butterworth-Filter 6. Ordnung wird übrigens ebenfalls emuliert.

Das RX950 Plug-in funktioniert in Mono wie in Stereo und lässt sich mit diesen Reglern bedienen: Input Gain, Audio Bandwidth, Filter, Output Level und Mono/Stereo-Taster. Input Gain übersteuert den Wandler und soll Wärme und auf Wunsch auch das nötige Knistern liefern. Mit dem Regler Audio Bandwidth wird die Sample-Rate eingestellt und gleichzeitig das berühmt-berüchtigte Aliasing dem Signal hinzugefügt. Und klar, der Filter-Regler ist für das Lowpass-Filter zuständig. Das soll sich für so ziemlich alles eignen inklusive Mix-Busse und Master-Spur.

Preis, Verfügbarkeit und überhaupt

Das RX950 Plug-in gibt’s in 32  und 64 Bit als VST- und AU-Plug-in für Windows und OSX. Außerdem gibt’s das auch als Rack Extension für Reason 7.1 oder neuer. Mathieu Demange verlangt gerade mal 19 Euro.

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Ich selbst habe verschiedene 12-Bit-Sampler hier und habe auch viele Jahre mit dem Akai S1000 gearbeitet, der hier immer noch rumsteht (und ja, langsam verstaubt). Der Unterschied zwischen den Sampler-Generationen ist für mich deutlich hör- und spürbar. 12-Bit-Sampling ist gerade für Drums eine feine Sache, sorgt das doch für ordentlich Druck. Aber der Klang wurde in diesen alten Samplern ja auch immer durch die weiteren Komponenten gemacht.

Kurzer Nachtrag: Nach Schreiben des Artikels habe ich die 19 Euro ausgegeben und das Plug-in gekauft. Die Signalkette ist sehr gut emuliert, damit bekommen auch neue Samples diesen typischen Anstrich. Zwar sind zwei Drittel des Input-Gains direkt im Overdrive, aber sanft eingesetzt gibt es wirklich diese schöne Sättigung und dieses typische Aliasing, das man vom Original oder zumindest von den Aufnahmen dieser Zeit gut kennt. Auch eine reduzierte Sample-Rate bewirkt diesen typischen Spätachtziger-Sound, wenn man es nicht übertreibt. Und wenn es mehr sein soll, haut man eben beides ordentlich rein, dann bekommt man ein wunderschön übersteuertes Signal mit einer Sample-Rate von gerade mal 3.000 Hz. Das Filter packt auch schön zu.

Wer diesen Sound sucht, bekommt hier eine klare Kaufempfehlung von mir!

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Eine Antwort zu “RX950 Classic AD/DA-Converter Plug-in mit dem Sound des AKAI S950”

    DjKaoz sagt:
    0

    Gleich gegönnt… sehr gutes Plugin

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