von johannes | Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Output SIGNAL - das Hauptfenster inklusive den vier Macro-Fadern  ·  Quelle: outputsounds.com

Output SIGNAL - der Tag-basierte Browser erleichtert die Soundsuche  ·  Quelle: outputsounds.com

Output SIGNAL - das Fenster zur Anpassung der Macro-Fader  ·  Quelle: outputsounds.com

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Der schlicht SIGNAL getaufte Software Synthesizer des Entwicklers Output ist der zweite softwarebasierte Klangerzeuger der in Hollywood angesiedelten jungen Software-Schmiede. Mit dem vor ca. einem Jahr vorgestellten „REV“ betitelten virtuellen Instrument feierte der Entwickler sein Debüt, mal sehen, was das neue Instrument zu bieten hat.

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Im ersten Moment hat mich der SIGNAL ein wenig an das Konzept von Spectrasonics Omnisphere erinnert. Doch schnell stellt man fest, dass hier doch ein eigenständiges Konzept zugrunde liegt. Zum Einsatz des SIGNAL wird Native Instruments KONTAKT benötigt, erfreulicherweise reicht jedoch hierzu auch die kostenlos verfügbare Player-Variante aus. Laut Angaben des Entwicklers wurde bei der Gestaltung des GUI primär auf ein simples Bedienkonzept und eine aufgeräumte Optik geachtet. Der erste Blick bestätigt dies, allerdings sollte man sich davon nicht (ent)täuschen lassen, denn bei Bedarf ist auch ein tieferer Einstieg fürs Tweaken der Sounds möglich.

Grundsätzlich scheint der SIGNAL auf eine schnelle, ergebnisorientierte Arbeitsweise ausgelegt zu sein. Er verfügt über derzeit 500 Patches, vom Entwickler hier mit „Pulse Instruments“ betitelt. Bei der Suche des richtigen Sounds und der Verwaltung ist der Tag-basierte Browser eine große Hilfestellung. Selbst erstellte „Pulse Instruments“ können beim Speichern ebenfalls mit Tags versehen werden, auch an einen „User“ Tag wurde gedacht.

Das Konzept des SIGNAL besteht im Wesentlichen aus drei verschiedenen Hauptfenstern: der Pulse Engine Page, der Pulse Instruments Page und der FX-Sektion.

Beginnen wir mit der Pulse Engine. Diese ist in zweifacher Ausführung vorhanden und unterteilt sich nochmals in jeweils zwei sogenannte Rhythms. Diese dienen dazu, das Audiomaterial zu modulieren oder zu zerhacken. In der Analogie zu einem klassischen Synthesizerkonzept stellen diese quasi die LFOs dar, bieten allerdings deutlich mehr Möglichkeiten. Zur Auswahl stehen hier je vier „Rhythm Pulse Types“: Wave, Step, Arpeggiator und Loop. Eine umfangreiche Sammlung an Step-Sequenzen und Arpeggiator-Patterns ist vorhanden, diese lassen sich aber auch selbst erstellen oder bei Bedarf modifizieren. Der Play-Mode des Arpeggiators ist selbstverständlich ebenfalls einstellbar. Weiterhin steht für die Pulse Engines auch ein Advanced Mode bereit; in diesem können dann zusätzlich zu Lautstärke und Panning  auch die Parameter des Filters (inkl. Filtertyp und Resonanz) eingestellt werden. „Tube“ und „Bite“ helfen dabei, das Audiosignal anzudicken. Zusätzlich gibt es pro Engine je einen separaten ADSR-Generator für Volume und Pitch. Die Rhythms und die sogenannten „Channelstrips“ (quasi die Ausgänge der Pulse Engines) sind je einzeln abschaltbar, sodass auf Wunsch nur noch die Pulse Instruments ohne Hüllkurven hörbar sind.

Hinter der Pulse Instruments Page verbirgt sich die Klangerzeugung dieses virtuellen Instruments. Streng genommen werden hier jedoch keine Klänge synthetisiert, vielmehr greift das Instrument auf eine insgesamt mehr als 40 GB umfassende Library zu. Diese besteht aus dynamisch gesampelten Instrumenten und analogen Synthesizer-Klängen. Dabei wurde darauf geachtet, dass für die Instrumente genügend Varianten zur Verfügung stehen. Dies soll dafür sorgen, dass ein Sound bei mehrmaligem Note Repeat nicht jedesmal exakt gleich, sondern leicht unterschiedlich und somit realistischer klingt. Beim Durchstöbern der Library fällt sofort das übersichtliche Konzept auf: Über große Buttons mit Icons der Instrumente statt Beschriftungen findet man schnell die gewünschte Kategorie. Zur besseren Strukturierung wurde eine Unterteilung zwischen Instrumenten und Synthesizer-Sounds vorgenommen. Bei der Wahl der Instrumente und Synthesizer sind keine Grenzen gesetzt, jede denkbare Kombination ist möglich.

Das mit Sicherheit auffälligste Merkmal des SIGNAL sind die vier prominent angeordneten Macro-Fader. Diese sind nicht pauschal mit bestimmten Funktionen verknüpft, vielmehr sprechen sie je nach gewähltem Pulse Instrument die jeweils sinnvollsten Parameter an. Jeder dieser Fader kann bis zu sechs Parameter zugleich ansteuern, diese Parameter wiederum sind frei veränderbar und nach Belieben auch abschaltbar. Allem Anschein nach ist es möglich, alle verfügbaren Parameter des Klangerzeugers auf die Macro-Fader zu mappen. Das eröffnet natürlich eine Menge an Möglichkeiten zur Sound-Manipulation.

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Bei der FX-Sektion wurde erneut eine Unterteilung vorgenommen: So stehen die Effekttypen EQ, COMPRESSOR, LOFI, TAPE SATURATION, DRIVE, STEREO SPREAD, DELAY, REVERB, FLUTTER jeder der beiden Pulse Engines separat zur Verfügung. Zusätzlich gibt es jedoch auch noch eine globale FX-Abteilung. Diese bietet mit EQ, COMPRESSOR, PHASER, CHORUS, LIMITER, FILTER, DELAY und REVERB nochmals einen enormen Umfang.

Glaubt man den Demos, weiß der SIGNAL klanglich zu überzeugen. Das ist sicherlich zu einem großen Teil auch der Verdienst der gut gemachten Library. Das konsequent um die vier Macro-Fader herum aufgebaute Bedienkonzept hingegen wirkt intuitiv, leicht verständlich und rundet den positiven Gesamteindruck für mich ab.

Der SIGNAL ist ab sofort über die Website des Entwicklers für umgerechnet ca. 220 Euro (inkl. MwSt.) zu beziehen.

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