Gitarren-Boutique: Noel Gallaghers Pedalboard und eine Donut-Gitarre
Und eine neue Folge Drumpocalypse 2025!
Kommen wir nach drei Ausgaben voller Sabbath und Ozzy in der neuesten Ausgabe der Gitarren-Boutique zu mehr Gear, weniger Glam. Wir werfen einen Blick auf Noel Gallaghers Pedalboard bei der aktuell laufenden Oasis-Reunion. Dann staunen wir über eine Donut-Paula, die Homer Simpson lieben würde. Und natürlich gibt es weitere Entwicklungen in der Drumpocalypse 2025, mit einem vertiablen Drummer-Tausch unter Rockgiganten.
Diese Woche in der Gitarren-Boutique
Noel Gallaghers Pedalboard: „Should anybody be remotely interested…“
„Falls das irgendwen in irgendeiner Weise interessiert.“ Da hält aber jemand sehr augenzwinkernd den Ball flach. Anlässlich der laufenden Oasis-Reunion, die gerade durch ausverkaufte Stadien Großbritanniens tourt, konnte man vergangene Woche Noel Gallaghers Pedalboard bestaunen. From the man himself auf seinem Instagram-Kanal.
Und sagen wir es mal so: Irgendwer (alle) aus irgendwelchen Gitarrenforen (jedem) und Facebook-Gruppen für Pedalfans (überall) hat sich da dann doch ein wenig für interessiert. Blitzschnell wurde das Board bis ins letzte Detail seziert. Witzig aber auch, dass Gallagher sich ein solches Schlachtschiff an Board zusammenstellt, wo dann trotzdem das Cry Baby winzigklein danebensteht. Sachen gibt’s.
Welche Pedale sind auf Noel Gallaghers Pedalboard?
Einige Standards, einige Besonderheiten und drei echte Schätze – so könnte man Noel Gallaghers Pedalboard zusammenfassen. Angefangen beim TC Electronic Polytune 3* Tuner und erwähntem Dunlop Cry Baby Mini*, findet man dazu noch den sehr beliebten Keeley Compressor Plus*, sowie allseits beliebte und verbreitete Boss-Bodentreter, namentlich DD-7 Digital Delay und RV-3 Digital Reverb Delay.
Kommen wir zu zwei der drei Tretminen auf Noel Gallaghers Pedalboard, die nicht wenige in Aufregung versetzt haben. So findet man zum einen den BSM Finest Treble Booster Model OR 2004, eine nicht mehr produzierte Hommage an den legendären Orange Treble & Bass Booster, der Teil von David Gilmours Signature Sound bei Pink Floyd war. Das war es aber nicht in der Boost-Abteilung, dazu findet man einen Kingsley Page. Hierbei handelt es sich um einen handgefertigten Röhren-Boost mit 12AX7er.
Strymon, Empress und die Amps von Noel Gallagher
Als Hauptverantwortlicher bei Oasis für Songwriting und Solos war es das aber noch lange nicht. So findet man gleich drei luxuriöse Raumeffekte: Strymon TimeLine*, Strymon El Capistan* und Empress Echo System*. Wenn es ins Solo geht im Stadion, muss es halt auch riesig klingen.
Auch findet man ganz links auf dem Board drei ZVEX Lo-Fi Loop Junkies, die dazu dienen, fertige Loops und Sounds abzufeuern. Der Beschriftung nach für die drei Songs “Champagne Supernova“, „Rock and Roll Star“ und „Do You Know What I Mean“. Die dritte Besonderheit ist der SIB Echodrive, ein röhrenbetriebener, extrem rarer Delay-Effekt, der schon auf dem Gebrauchtmarkt preislich im niedrigen vierstelligen Bereich liegt. Angeblich nutzt Gallagher hier aber vor allem den Preamp, drei Delays hat er ja schon.
Wer dann noch bei dem Instagram-Post zum zweiten Bild weiterwischt, bekommt noch die vier Amps von Gallagher zu sehen. Je zwei Marshall JTM45er und zwei Hiwatt Custom 50 stehen hinter der Bühne. Amtlich!
Die Donut-Gitarre: Diese Paula würde Homer Simpson kaufen
Vom Standard-Gear auf Noel Gallaghers Pedalboard kommen wir zu einer Paula, die optisch in eine, sagen wir mal, eher ungewöhnliche Richtung geht. The Delicious Donut Guitar taufte die russische Gitarrenschmiede das Modell, gebaut und designed von Artem Mayer, einem russischen Gitarren-Youtuber.
Und schon, wenn man überhaupt keinen Bezug zu den Simpsons hat, ist das Teil optisch wirklich abgefahren. Mayer hat laut eigener Aussage den Korpus samt Donut-Formen komplett aus einem Stück gefräst und gesägt in monatelanger Arbeit. Sogar an die bunten Streusel hat er gedacht!
Ansonsten ist ein P90 in Steg-Position mit einem einzelnen Volume-Knob mit von der Partie, das Teil kann man also wirklich zum Rocken und Zocken benutzen! So ganz war es das aber noch nicht, denn Mayer huldigt außerdem dem größten Donut-Fan aller Zeiten, Homer Simpson. Schaut man genau auf den zwölften Bund, wird man eine gelbe Hand an einem Donut erkennen… Abgefahren, welche Unikate Gitarrenfans da manchmal zusammenbauen.
Drumpocalypse 2025, Folge 437: Foo Fighters und NIN tauschen Drummer!
So langsam wird es unwirklich, was die Drumpocalypse 2025 angeht. Ohne hier noch einmal alles durchzuspielen, kann ich mich an kein Jahr erinnern, in dem derart viele Drummer gekündigt haben, gefeuert wurden oder in den Ruhestand gegangen sind. Jetzt gab es für mich diese Woche den vorläufigen Höhepunkt.
Wir erinnern uns, Über-Drummer Josh Freese wurde vor kurzem ziemlich plötzlich (für ihn und für die Fans) von den Foo Fighters gegangen. Einer der letzten längeren, dauerhaften Jobs von Freese davor: Mitte der Nullerjahre tourte er mehrere Jahre mit den Nine Inch Nails, verließ Trent Reznors Band aber damals, da seine Frau schwanger war. Jetzt der Paukenschlag: Freese spielt wieder bei NIN!
Denn deren Drummer seit nunmehr 16 Jahren Ilan Rubin verlies die Band wiederum – weil seine Frau schwanger ist. Vor allem aber, weil ihm scheinbar von den Foo Fighters als Freese’s Nachfolger ein derart gutes Angebot gemacht wurde, dass er kurz vor der anstehenden US-Tour von NIN dort das Handtuch warf. Hoffen wir darauf, dass es zwischen Reznor und Grohl da kein böses Blut gibt.
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