von Marcus Schmahl | Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten
Danke Brexit! Ab sofort müssen EU-Musiker in ein Visum investieren

Danke Brexit! Ab sofort müssen EU-Musiker in ein Visum investieren  ·  Quelle: Public Domain

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Eigentlich war es mit dem Brexit abzusehen, aber es hätte doch irgendwie auch anders vereinbart werden können. Denn jetzt müssen wir Musiker, um in Großbritannien auftreten zu können, ab Januar 2021 ein „Tier 5“ Visum beantragen. Und das kostet natürlich Geld. Die englische Kulturlandschaft ist nicht begeistert. Denn das hat sicherlich extreme Auswirkungen auf den UK-Künstlermarkt.

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Ein Visum kostet eben Geld

Und genau das ist es, was am Ende der Künstler oder die Zuschauer zu spüren bekommen. Höhere Eintrittspreise, niedrigere Gagen und dazu der Mehraufwand für Veranstalter, wie Papierkram, und der Gang zum Amt. Ob sich das lohnen wird, ist fraglich. Ob die nächste England-Tour stattfinden wird – ich denke eher nicht! Obwohl sich eine komplette Tour vielleicht doch lohnen wird. Denn das verlangte Arbeitsvisum ist zwischen 12 und 24 Monaten gültig.

Nach dem „No-deal“ Brexit war es klar: es ist ein „Tier 5“ Arbeitsvisum für alle auftretenden Künstler erforderlich. Das kostet für diesen Zeitraum bis zu 244 Britische Pfund. Für eine komplette Band bedeutet das einen ziemlichen Batzen Geld. Und das muss der oder die Künstler natürlich vor dem Gig auf den Tisch legen. Aber für nur einen Auftritt im Land des „Fish & Chips“? Natürlich ist dieses „Problem“ auch schon immer für USA-Einsätze bekannt. Auch hier wurden die Visa-Kosten in letzter Zeit nochmals erheblich angehoben. Das erschwert den Musikschaffenden ein Spielen im Land der großen Freiheiten.

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Die Wahrscheinlichkeit, bei unserer Nähe zu Großbritannien ein Engagement zu bekommen, ist sicherlich recht hoch. Deswegen wird dieses Vorgehen auf jeden Fall eine weitere Barriere zwischen England und der EU aufbauen. Zumindest für kleinere Bands, Acts und DJs. Denn diese werden sich demnächst gut überlegen, ob sie ihre Gage in den Staat investieren wollen. Für große bekannte Bands stellt das Visum dagegen sicherlich keine Probleme dar.

Ich denke, dass bis zum angesagten Termin eine Schwämme an Musikern die englische Insel noch ohne Visum belagern wird. Danach kommt die Flaute. Ist das im Sinne der Kultur? Was meint ihr?

Update: Und tatsächlich gibt es schon eine Petition auch change.org, die sich mit der (möglicherweise) zukünftigen Problematik der britischen Musiker auseinandersetzt. Die Forderung: Ein Musiker-Pass, der mindestens zwei Jahre gültig ist, möglichst günstig oder idealerweise kostenlos ist, alle EU-Mitgliedstaaten abdeckt und auch die Crew berücksichtigt. Vielleicht wäre ein vergleichbarer Pass für im Rest von Europa lebende Musiker auch eine gute Lösung!

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39 Antworten zu “Danke Brexit! Ab sofort müssen EU-Musiker in ein Visum investieren”

    Kurt sagt:
    0

    Sorry, aber das ist alles komplett irreführend was hier steht. Ja, für die USA kostet ein solches B1/B2 Visum jetzt schon viel Geld – gilt aber auch für 5 oder 10 Jahre, und in diesem Zeitraum kann man beliebig oft einreisen. Ausserdem gibt es für Künstler, die in den USA auftreten wollen, eigene Visa-Kategorien, die teilweise unbegrenzte Aufenthaltsrechte einräumen. Genauso wird es auch in UK sein.

    Also reine Propaganda, „marcus“. Wenn du aus politischen Gründen ein Problem mit dem Brexist hast, behalte das für dich, hier gehts um Musik und nicht um deine persönliche politische Einstellung.

      marcus sagt:
      0

      Hallo! Was hat das denn mit Propaganda und persönliche politische Einstellung zu tun? Ich selbst spiele ab und zu (vielleicht 1-2x pro Jahr) in Großbritannien und muss ab 2021 nun mit zusätzlichen Kosten rechnen. Das wird sicherlich an meiner Gage abgezogen oder der Eintrittspreis wird steigen. Ist das im Sinne der Kunst und Kultur? Sicherlich nicht.

        Larifari sagt:
        0

        „Danke Brexit!“…finde ich auch too much.

          marcus sagt:
          0

          Wieso? Das ist doch dem Brexit geschuldet? Oder liege ich hier falsch?

            Larifari sagt:
            0

            Muss ich das wirklich erklären…

            Dann würde „Dank dem Brexit..“ oder besser noch „Aufgrund des Brexits..“ besser klingen. „Danke Brexit !“ liest sich harsch suggestiv.

            marcus sagt:
            0

            Dann liege ich ja nicht ganz so falsch ;)

            Larifari sagt:
            0

            Haha..sorry…ich bin mit dem Artikel voll zu Frieden und weiß auch wie die Überschrift gemeint ist. Aber man kann es eben auch anders sehen, verstehe Kurt da auch.

            marcus sagt:
            0

            Ja. Alles gut :) ich bin nicht nur Autor, sondern auch direkt betroffen. Deswegen sehe ich das auch ein wenig “subjektiver”. Einige Bekannte von mir aus England sind sogar noch mehr betroffen, da sie ab 2021 für fast jeden Gig (außer im eigenen Land) ein Visum brauchen. Das ist definitiv ein Einschnitt.

            Larifari sagt:
            0

            Definitiv ! Grade im Elektronik Bereich gibt es da ja regen Verkehr. U.a. auch Leute die 1 mal im Monat ihre Residency spielen.

            Im Sommer kommt ja noch der ganze Ibiza Kram dazu. Traditionell viele Briten und viele britische Acts.

            marcus sagt:
            0

            Residency ist ja noch tragbar, denn dann lohnt sich ein Visum wieder. Ein einmal-im-Jahr Gig wird aber nochmals teurer.

            Kurt sagt:
            0

            Unwahre Propaganda. Künstler, die nur für wenige Tage in UK auftreten wollen, benötigen das Visum, wie du behauptest, auch nach 2021 nicht.

        Kurt sagt:
        0

        Nochmal:

        Was du hier schreibst ist nicht nur faktisch falsch, sondern ganz gezielte politische Propaganda.

        Das Dauervisum für UK (oder USA) bezahlst du für einen Zeitraum von 5 Jahren (oder 10 Jahren) exakt 1 Mal! Wen willst du hier eigentlich veräppeln? Ausserdem sind deine Zahlen im Artikel massiv irreführend:

        Nur für jemand der DAUERHAFT in UK leben will wird das von dir erwähnte Visum verlangt! Alle anderen, vor allem die von dir erwähnten Musiker, benötigen dieses von dir zitierte Visum NICHT!

        Absatz 27 der von dir verlinkten Website:

        People coming to the UK from any country in the world for the purpose of work or study, other than some short-term business visitors and short-term students, will need to obtain a visa for which they will pay a fee.

        Also: Jeder Musiker, der für einen Auftritt nach UK fährt oder fliegt, fällt unter die Kategorie „short-term business visitor“ und benötigt das von dir zitierte Visum NICHT! Das ist jetzt schon in den meisten Ländern so, und ist übrigens in Deutschland exakt gleich. Wer hier als ausländischer Musiker auftreten will, braucht kein besonderes Visum, ausser er möchte dauerhaft hier sein, und dann schlagen die Kosten für das deutsche Visum mindestens genauso hoch ein!

        Reine Propaganda was du hier abziehst. Bist wohl auch einer der Typen, die Sonntags bei Landtagswahlen und Bundestagswahlen lieber Party machen, aber wenn du eine Stimme hättest beim Brexit wärst du sofort in der Schlange vor dem Wahllokal, nicht wahr?

      SENSOR sagt:
      0

      Das Visum für die USA gilt nicht für 5 oder 10 Jahre sondern wird vom Sachbearbeiter nach eigenen ermessen ausgestellt. Wenn es dumm läuft bekommst du dein Visum nur für ein paar monate wenn du Glück hast für ein paar Jahre. Hat auch was damit zu tun wie viele zukünftige Gigs du nachweißen kannst usw.

        Kurt sagt:
        0

        Das ist überhaupt nicht wahr. Das B1/B2 Visum für die USA wird entweder für 5 oder 10 Jahre ausgestellt. Der jeweilige Grenzbeamte am Flughafen bei der Einreise entscheidet bei jeder Einreise dann, wie lange man jeweils bleiben kann, meistens 3-6 Monate, wenn man öfter einreist dann zwischen 2 und 4 Wochen. Und das ist ja auch der Sinn des B1/B2 Visums.

          SENSOR sagt:
          0

          Ich habe übersehen das du ein B1/B2 Visum meinst was aber am Thema vorbei geht da ein DJ mit dem Visa kein Geld verdienen darf.
          Ein B1/B2 Visum bringt einem DJ nix und muss hier eigentlich auch nicht thematisiert werden.
          Damit man Geld in den USA verdienen kann braucht man ein Arbeitsvisum und genau um das Thema Arbeitsvisa geht es hier in dem Artikel.
          B2 Visa sind Business Visa für meetings usw.

      Lieber Kurt, ich kenne dich zwar nicht persönlich aber deiner Wortwahl nach ist es nicht schwer dich politisch einzuordnen. Zeig uns doch gerne mal auf wo die Vorzüge eines Zerfalls der EU liegen. Ist es der Nationalismus der dicht turnt oder die die Biegung der Banane die dich abturnt? Was ist an der geäußerten Kritik „Propaganda?

        vermeintlicher Querdenker sagt:
        0

        EU ist nicht Europa und eine EU kritische Haltung, welche dieses zum Teil unüberschaubare politische Konstrukt etwas hinterfragt ist auch nicht per se schlecht. Außerdem sollten wir in der BRD generell andere Länder in ihren Volksentscheiden mehr respektieren & uns auch sowieso nicht immer so dolle einmischen bei dem, was de andren so machen. Muss sich der Deutsche denn nur immer & ständig mit seiner Moral im Rechte wiegen?

          @vermeintlicher Querdenker
          Was hat das denn jetzt mit Deutscher Moral und einmischen zu tun? Weist du überhaupt wo deine Mitmenschen hier herkommen? Als Künstler der Welt- oder Europaweit arbeitet sollte man sich unabhängig seiner Herkunft bei solchen Dingen einmischen. Davon lebt Demokratie.

            vermeintlicher Querdenker sagt:
            0

            Danke für die Antwort,

            Klar gehört das zur Demokratie, hat ja auch niemand behauptet, dass es nicht so wäre.

            Aber ich fand deine ganze Art, wie du hier schreibst, einfach ziemlich verurteilend und sprachlich irgendiwie nicht gut. Klingt halt so nach dem Motto “ Der hat eine andere Ansicht als die auf den ersten Blick moralisch korrekt-gängige, da muss ich gleich mal ordentlich sprachlich autoritär meine, im idealfall weltallumfassende, Ansicht preisgeben.“

            Z.B.
            „Lieber Kurt, ich kenne dich zwar nicht persönlich aber deiner Wortwahl nach ist es nicht schwer dich politisch einzuordnen. Zeig uns doch gerne mal auf wo die Vorzüge eines Zerfalls der EU liegen. Ist es der Nationalismus der dicht turnt oder die die Biegung der Banane die dich abturnt? Was ist an der geäußerten Kritik „Propaganda?“

            1. „aber deiner Wortwahl nach“ -> Welche Worwahl genau, welche Begriffe? Bitte Textstellen nennen. Jeder hat seine Wortwahl, du hast auch eine eigene Wortwahl?
            2. „Zeig uns doch gerne mal auf wo die Vorzüge eines Zerfalls der EU liegen“ -> Wo redet er vom zerfall der EU? Bitte genaue Textstellen aufzeigen.
            3. Ist es der Nationalismus der dicht turnt oder die die Biegung der Banane die dich abturnt? -> Hier fängst du schon an mit Kampfbegriffen zu argumenteiren, pauschal Dinge in den Raum zu stellen, die er nicht mal ansatzweise von sich gegeben hat. Es klingt als versuchst du subtil, den politischen Gegner öffentlich in die Ecke zu drängen. Auch solltest auch die Unterschiede zwischen Patriotismus / Nationalismus studieren.
            4. Was ist an der geäußerten Kritik „Propaganda?“ -> Verstehe ich ehrlich gesagt auch nicht.

            Lasst doch das Land ihr Ding für sich machen wenn die das so wollen, dann kannst du halt nicht so einfach einreisen, tja, dein Pech, mein pech, unser Pech… ich mag England auch zu bereisen. Abe ich respektiere es – auch in meiner Art der politischen Auseinandersetzung mit der Opposition, denn das ist das wichtigste in einer Demokratie! Bei dir bin ich mir da halt einfach net so sicher gewesen.

            „Weist du überhaupt wo deine Mitmenschen hier herkommen?“ -> Was willst du mir damit genau sagen? Ich verstehe die Frage nicht ganz leider.

            @vermeintlicher
            Zu 1/2
            Wer A sagt sagt in der Regel auch B.
            Wer inflationär mit dem begriff Propaganda um sich wirft sagt in der Regel auch „scheiß EU….“. Das ist einfach eine Erfahrung die ich gemacht habe.
            Zu 3
            Es war nicht suggestiv oder subtil gemeint sondern ganz offen und provokant.
            Zu deiner letzten Frage bezüglich der Mitmenschen.
            Es geht mir darum das es bereits viele Menschen gibt die sich als EU-oder Welt-Bürger sehen und zum Teil hier in Deutschland leben. Ich fand deine Ausführungen doch etwas deutschlastig. „Wir Deutschen sollten uns nicht immer….“ Sowas ist im Europäischen Kontext unpassend (was für viele Nationalfanatiker vermutlich das Problem darstellt). Ich und viele meiner Freunde sind doppelte Staatsbürger. Ich fand deine Ausführungen also sehr ausgrenzend gegenüber nicht-deutschen. Womit ich bei deinem ersten Punkt „klar gehört das zur Demokratie…“ wäre. Es ist aus einer Europäischen Sicht undemokratisch sich nicht einzumischen. Was das Eingreifen anderer Nationen bringt zeigt uns die Geschichte.
            So ich hoffe du kannst mit meinen Ausführungen leben und Danke für deine nette Unterstellung ich hätte eine Weltumfassende, gängig- korrekte Weltanschauung. Das war mir so auch nicht bewusst. Aber man lernt ja nie aus.
            Küsschen

    Benny Lava sagt:
    0

    Dann brauchen englische Künstler ab sofort wohl auch ein Arbeitsvisum, oder?

    Joachim Müller sagt:
    0

    Langsam hab ich das Gefühl, dass das Schiff eine leichte rechte Schlagseite bekommt. Es gibt in Deutschland sehr viele Musiker, die international tätig sind. Somit sind die verbunden Mehrkosten durch den Brexit einfach ärgerlich. Sicherlich reicht Ihnen, Herr Maier, der Akkordeon-Auftritt beim der Geburtstagsfeier im Höcke-Sportlerheim, aber andere Musiker spielen doch etwas weiter. Und wer von den Gagen leben muss, dem schmerzen solche unsinnige Mehrkosten.

    Und mal ganz ehrlich, Deutschland ging es seit EU-Beitritt noch nie so gut. Klar…..Ihnen geht es seit dem viel schlechter. Abgesehen von Herrn Maier’s Benachteiligungen, hat die EU unseren Status des Export-Weltmeisters um ein vielfache gestärkt. Das hat weitere Arbeitsplätze geschafft und für eine bessere Lebensqualität gesorgt. Nie konnte ich mir so viele Musikinstrumente kaufen wie jetzt.

      WOK sagt:
      0

      Also außerhalb der EU wird man wohl für jedes Land ein kostenpflichtiges Arbeitsvisum benötigen, um dort einreisen und Geld verdienen zu können.
      Und innerhalb Europas war es vor der EU auch so.
      Und Hand aufs Herz; wieviele Musiker hier sind denn bisher wirklich durch Europa/England getourt ?

    Nis sagt:
    0

    Heuelsuse, unglaublich!
    Wo ist das ein „Batzen“
    Steuerlich absetzbar.
    Fahrt als Touris, leit euch euren Scheiß da zusammen, kontacke sind ja da wenn ihr schon angefragt werdet.
    Außerdem ist die EU das beleidigte Kind und stellt sich Stur.
    Ihr seit mir so ein paar Merkel Wähler.

    Ben sagt:
    0

    Ist natürlich richtig was oben im Bericht steht. So wird es hier in der britischen Presse berichtet. Und genug britische wie auch EU Bands sind nicht erfreut. Insbesondere trifft es „kleinere“ Bands. Punk/Metalbands touren hier aus der EU im Do it yourself Modus und können auch nicht die erforderlichen 1000 Pfund Ersparnisse bei der Einreise vorweisen. Das international erfolgreiche Bands damit kein Problem haben sei dahingestellt. Für Undergroundbands wird es mehr als schwer.

    Larifari sagt:
    0

    Noch nie so viele Kommentare hier auf Gearnews gesehen…ausgenommen es gibt was zu gewinnen….

    vermeintlicher Querdenker sagt:
    0

    Naja die USA ist ja auch völlig innerlich zerissen und ein Macht Konstrukt, wie die ganze Welt. Das kommt davon, wenn Mensch seine Gesellschaften u.a. auf Gewalt (in Folge der eigenen Angst, moralischen Überzeugungen, mangelder Demut, Gier, usw. ) aufbaut,. Das war doch die letzten 2000 Jahre schon alles überall so zerissen, mal mehr, mal weniger…. Wir leben wohl in ner komischen Zeit einfach. Ich weiss es doch auch nicht mehr :D

    Aber ein interessanter Lesetipp zum Thema Staatenkonstrukt, speziell USA:

    Lysander Spooner – „No treason“

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