von  Moogulator  | |  Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten
Jarre heute 2025

Jarre heute 2025, Jean-Michael Jarre live  ·  Quelle: Jean-Michel Jarre / Youtube

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Er hat es dann doch wieder getan, Jean-Michel Jarre ist in Usbekistan, genauer in Smarkand aufgetreten. Das wurde, wie meist, gestreamt, viel besprochen und beachtet. Das alles nicht mit einem enormem Aufwand klassischer Synthesizer, sondern mit „normalem“ heutigem Equipment. Ich schaue mal genauer rein. Auch musikalisch hat sich einiges verändert und „modernisiert“.

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Konzertreihe 2025

Wir wären ja nicht bei GEARNEWS, wenn wir nicht auch mal sehen, was genau da an Gerätschaften stand. Wenn ich das richtig sehe, finden wir erstmals Behringer in dem Setup. Und ein „Mr. Synthesizer“ wie Jean-Michel Jarre hat sicher nicht wegen des Preises der Synthesizer eine solche Entscheidung getroffen, sondern wegen des doch sehr kompakten Formats. Helfend waren hier sicher auch die leuchtenden Fader.

Ein wenig aufsehen soll es ja doch geben, denn dafür inszeniert sich Jarre durchaus immernoch gern. Das passt zu den aufwendigen gemappten Beams auf die imposante Front des Registan. Wer wirklich alle Sequenzen gespielt sehen möchte, der würde bei den neueren Konzerten nicht mehr ganz so glücklich sein.

Die zentralen Synthesizer waren ein Roland System-8, der große Hydrasynth Deluxe und seitlich der erwähnte 2600 von Behringer. Darunter ein Korg 700sm auf der rechten Seite. Dazu mehrere Erae Touch und ein klassisches Handsonic Roland Drumpad. Extra für die Audio-LFO-Modulationseffekte gibt es tatsächlich noch den traditionellen EMS Synthi A im Set. Helfer räumen auch Teile der Geräte ein und wieder aus. Immerhin sind die ältesten Stücke aus den Siebzigern und die neuesten von „heute“.

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Das Roland System-8 ist leider genau so wenig heute noch zu kaufen wie das Handsonic HPD-15. Es gibt zudem im HPD-20 immerhin einen kleinen Nachfolger mit eigenen Samples. Aktuell ist kein würdiger System-8 Nachfolger in Sicht. Würdig würde bedeuten, dass ACB verwendet wird und der Klang und die Tiefe auf dem Level des System 100 bis Juno stattfindet. Deshalb ist das System-8 eine fantastische Wahl und sehr leicht – für eine solche Show.

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Keine Key-Jarre

Auf die eher beschränkten Soli und Keytar-Actions wurde verzichtet. Das ist auch gut so. Ein kurzer Laser-Harfen-Eindruck wurde aber gegeben und das auch mit dem berühmten Sync-Sound des Elka Synthex. Ob das ein Original oder sein Clone war, kann man nicht sehen, vermutlich eher nicht. Die Techniker stellen 1-2 Geräte kurzfristig auf die Bühne. Die genutzten Synths entsprechen eher dem heutigen Standard als die sehr aufwendigen großen Vintage-Synth-Shows. Da aber Jarre einfach stellvertretend für „Synthesizer“ steht, bietet er recht oft mehr „Gear“, als man es technisch machen kann. Heute gibt es Leute wie Bodzin, der so viele Leute abholt.

Böse Zungen nennen ihn vielleicht wegen der leichten Muse auch den Clayderman oder Rieu der Synthesizer-Welt. Dennoch kann man sich hier nicht erwehren, dass die Show nicht vollständig live ist. So spricht auch die Labersphere, also die Foren und die Fans, auch zunehmend mal kritisch. Was sich andere Acts schon lange leisten, ist aber auch hier verwendet worden. Drums, einige Sequenzen und viele Flächen kommen hier von der DAW, früher hätte man gesagt „vom Band“. Aus meiner Sicht, ist das jedoch recht beachtlich, als Lebenswerk.

Jarres Lebenswerk und Wandel

Der 77-Jährige macht sich in den letzten Live-Performances doch ordentlich und noch immer erneuert er seine Versionen bei jedem Gig bzw. jeder Tour. Die meisten Stücke sind jetzt kurze „Lieder“, mit mehr Rhythmik und mit „modernem Kleid“. Die Ästhetik sehr alter Drum Machines wurde upgedated. Die Erneuerung ist immer wieder da. Mal als Cyber-Auftritt, wie in Versailles, mal als großes Konzert mit Prominenz, wie in Bratislava. Das große lange epische Werk hingegen ist nicht mehr so weit vorn. Die Hits und auch die besonderen Stücke wurden so verpackt, dass ein großes Publikum damit klarkommen kann.

Das Lebenswerk und Fitness alternder Elektro-Pioniere kann man auch bei Kraftwerk oder sogar Depeche Mode miterleben. Die erste Generation ist tatsächlich schon in einem Alter, in der sich sogar jüngere längst verabschiedet haben, so wie Front 242 – um nicht zu wenig Power zu haben. Solange die Musiker der ersten (70er) und zweiten Generation (80er) noch Lust haben, kann man es noch erleben. Genieße es, solange es möglich ist!

Einige Jarre-Talks und Konzerte zum reinhören und schmökern

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Mit Brian May in Bratislava, eine ungewöhnliche Kooperation 2024

Wie oft bisher, gibt es hier zwei weitere Musiker, einen GRP Synthesizer und den Memorymoog an der Seite. Das System-8 ist in den neueren Konzerten immer die Zentrale für Melodie-Sounds.

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Das Versailles-Konzert 2023 – im teilweise virtuellen Raum

Hier gibt es mehr Korg mit Wavestate 2 und Co. Auch hier ist das Roland System-8 ein sehr solider Basis-Hauptsynthesizer, der deutlich zuverlässiger ist, als der früher oft eingesetzte Memorymoog. Es hat mehr Bildschirme, einige zentrale Synths und auch bereits 4x Erae Touch im Einsatz. Das Set ist modern aber für Jarre nicht mehr so ausladend.

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