Das Gear von Slash: Die besten Gitarristen aller Zeiten
Das Equipment der besten Gitarristen
Das Gear von Slash? Zylinder, Sonnenbrille, Les Paul. Und fertig ist das wohl ikonischste Bild des Rock’n’Roll seit den späten 1980ern. Ob mit Guns N’ Roses, Velvet Revolver oder als Solokünstler gemeinsam mit Myles Kennedy: Slash hat mit seinem bluesigen, rauen Ton unzählige Gitarristen beeinflusst. Doch was steckt eigentlich technisch hinter dem Slash-Sound? In diesem Artikel schauen wir auf das Gear von Slash: Die wichtigsten Gitarren, Amps und Effekte – und darauf, was du dir alles davon abschauen kannst.
Das Gear von Slash – Inhalt
Gitarren: Les Paul, Les Paul, Les Paul?
Slash ohne eine Gibson Les Paul? Undenkbar. Schon früh in seiner Karriere entwickelte er eine fast symbiontische Beziehung zu meiner persönlichen Lieblingsgitarre von Gibson.
Dabei spielte Slash grad zu Beginn seiner Karriere bei Weitem nicht nur Originale. Auch mittlerweile legendäre Kopien, Signature-Modelle und exotischere Varianten gehören zum Gear von Slash.Â
Egal, welche Paula er grad auf Knöchelhöhe hängen hat: Sein Gitarrensound ist fett, mittig und voller Sustain – und seine Instrumente leisten dazu einen entscheidenden Beitrag. Also: Wer das Gear von Slash verstehen will, muss bei den Gitarren anfangen.
Gibson Les Paul Standard 1959 (Replik von Kris Derrig)
Beginnen wir mit einer Legende. Die „Appetite“-Les-Paul, mit der Slash die Songs des Debütalbums Appetite for Destruction einspielte, ist eigentlich gar keine originale Gibson – sondern eine exzellente Replik, gebaut vom kalifornischen Gitarrenbauer Kris Derrig. Diese Gitarre war eine Leihgabe aus dem Studio und traf genau den Nerv: klassische 1959er-Spezifikationen, Seymour Duncan Alnico II Pro Pickups, dicker Hals und extrem resonant.
Slash bezeichnet dieses Instrument als seine erste große Gitarren-Liebe. Der warme, mittige Ton mit langem Sustain wurde zum Markenzeichen und (natürlich) zum Vorbild für viele Signature-Modelle, die folgen sollten.
Gibson Slash Les Paul Standard

Gibson wäre nicht Gibson, wenn sie aus diesem Kult kein Signature-Modell gemacht hätten. Die Gibson Slash Les Paul Standard ist mittlerweile in mehreren Varianten erhältlich, basiert aber im Grunde auf der bereits genannten Derrig-Les-Paul. Die Pickups: Custom Alnico II Pros, natürlich im Zebra-Look. Dazu ein kräftiger Hals, keinerlei Push-Pull-Spielereien, sondern klassischer Rock pur.
Live ist dieses Modell mittlerweile Standard in Slash’s Setup – vor allem wegen der zuverlässigen Reproduzierbarkeit seines Tons. Wer den typischen Slash-Sound sucht, ist hier wahrlich nicht weit davon entfernt.


B.C. Rich Mockingbird
Ein echtes Kuriosum in Slash’s Arsenal ist die B.C. Rich Mockingbird. Besonders bekannt ist sie aus dem Musikvideo zu „You Could Be Mine“. Die Gitarre hatte einen extrem aggressiven Look und einen brutalen Output – perfekt für das Image der frühen 90er. Heute taucht sie kaum noch auf, ist aber ein beliebtes Sammlerstück für Fans.
Gibson EDS-1275 Doubleneck
Für Songs wie „Knockin’ on Heaven’s Door“ greift Slash gelegentlich zur EDS-1275, der legendären Double-Neck von Gibson. Besonders live ist sie ein echter Hingucker. Klanglich liefert sie genau das, was man erwartet – und erfüllt vor allem funktionale Zwecke bei Songs mit unterschiedlichen Tunings oder Oktaven.
Wer ein bisschen weniger tief in die Tasche greifen möchte, sollte sich mal die Harley Benton DC-Custom 612 anschauen!


Das Gear von Slash: Amps

So wichtig wie die Gitarren in Slash’s Händen sind, so entscheidend ist der Marshall-Turm hinter ihm. Der kräftige, röhrende Ton mit langem Sustain und brillanten Höhen kommt nicht von ungefähr. Slash ist bekennender Fan klassischer Röhrenverstärker – besonders von Marshalls – und hat im Laufe seiner Karriere mehrere Signature-Amps auf den Markt gebracht.
Marshall JCM800
Der Marshall JCM800 ist wohl der Amp, den man mit Slash in Verbindung bringt – und das zu Recht. Seit den frühen Tagen bei Guns N’ Roses ist der JCM800 fester Bestandteil seines Sounds. In Kombination mit seiner Les Paul liefert er das, was man braucht: cremige Mitten, durchsetzungsfähige Leads und ein knackiges Attack.
Meist ist es die 2203-Version mit 100 Watt, häufig in Verbindung mit Marshall 1960A 4×12“-Boxen, die das Gear von Slash beherrscht. Gain und Volume sind bei ihm in der Regel ordentlich aufgedreht – der Rest passiert mit der rechten Hand und dem Volume-Poti an der Gitarre.


Marshall AFD100 Slash Signature
Als Hommage an den Sound von Appetite for Destruction entwickelte Marshall gemeinsam mit Slash den AFD100. Der Amp war eine Mischung aus JCM800 und Modifikationen, die seinem damaligen Studioamp nachempfunden wurden. Besonderheit: Ein „AFD“-Modus für den klassischen 80s-Ton und ein „#34“-Modus, benannt nach seiner alten Studio-Referenz (eine modifizierte JMP).
Der Amp ist limitiert, inzwischen gesuchtes Sammlerstück und inzwischen schwer zu finden… Aber vielleicht hat ja einer von euch noch einen Schatz im Keller? Schreibt es gern in die Kommentare!
Marshall Silver Jubilee 2555
Ein weiterer Klassiker in Slash’s Setup: der Marshall Silver Jubilee 2555. Der Amp kam ursprünglich 1987 auf den Markt – genau zur richtigen Zeit, um im Gear von Slash zu Hause zu sein. Mit seinem etwas weicheren Gain, fetten Bässen und einem recht charakteristischen EQ eignet er sich besonders für singende Leads.
Der Silver Jubilee ist heute in diversen Reissues erhältlich und gehört zu den stärksten Alternativen zum klassischen JCM800.


Effekte: Weniger ist mehr – aber effektiv

Slash ist, wie auch der unlängst vorgestellte Angus Young, kein Effekt-Board-Tänzer. Statt auf komplexe Signalketten setzt er auf wenige, aber gezielt eingesetzte Effekte, die seinen Sound unterstreichen, ohne ihn zu verfälschen. Ein Wah-Pedal für Ausdruck, ein EQ für den letzten Feinschliff und hier und da ein Fuzz oder eine Talk-Box für spezielle Momente – mehr braucht es nicht, um zu klingen wie Slash. Effektvoll, aber nie überladen.
Dunlop SW-95 Slash Signature Wah-Wah
Kein Solo ohne Wah – zumindest nicht bei Slash. Das Dunlop Cry Baby Slash Signature Wah basiert auf einem klassischen Wah, wurde aber mit einem höheren Gain und einer speziell abgestimmten Filterkurve versehen. Außerdem besitzt es eine eingebaute LED und einen True-Bypass.
Typisch Slash: Das Wah wird sehr rhythmisch eingesetzt, oft nicht als Effekt, sondern fast als zusätzliches Instrument. Das Signature-Wah bringt dabei dank möglichem 18V-Betrieb die nötige Durchsetzungskraft im Bandkontext.


MXR SF01 Slash Octave Fuzz
Ob bei härteren Soloarbeiten oder neuen Songs seiner Solo-Band: Das MXR Slash Octave Fuzz bringt schmutzige Fuzz-Sounds und eine subtile Octave-Up-Funktion mit sich. Ideal für modernere Riffs und Lead-Parts mit Dreck und Charakter.


Talk Box
Für Songs wie „Anything Goes“ oder seine neueren Solo-Tracks greift Slash gelegentlich zur Talk Box.
Der Effektklassiker wird bei ihm dezent eingesetzt – aber immer dann, wenn es besonders expressiv und „sprechend“ klingen soll. Ein Knaller bei jedem Konzert und besonders bei Nicht-Musikern ein echtes Obskurum. Kein Effekt für jeden Song und, zumindest am Anfang EXTREM gewöhnungsbedürftig.


Saiten, Picks & Zubehör
Der Teufel steckt im Detail – auch bei dem Gear von Slash. Abseits von Gitarren und Amps spielen Saitenstärke, Plektrum und Setup eine wichtige Rolle für seinen Ton. Besonders live zeigen sich hier viele Feinheiten, die seinem Sound letztlich den Feinschliff verleihen.Â
Saiten: Ernie Ball 2250
Slash spielt in der Regel Ernie Ball Power Slinky (.011–.048). Diese etwas dickeren Saiten bieten mehr Spannung, mehr Ton – und sie kommen seinem kräftigen Anschlag entgegen. In Kombination mit der tiefen Saitenlage seiner Gitarren ergibt das ein Setup, das sich sowohl für singende Leads als auch für knackige Riffs eignet.
Picks:Â Dunlop Tortex 1,14 mm
Beim Plektrum setzt Slash auf Dunlop Tortex 1,14 mm. Die Picks sind stabil, griffig und sorgen für einen definierten Anschlag.Â
Während ich selbst gern mit den Dunlop Flows spiele und mich an diese leichte Rundung an den Kanten gewöhnt habe, bieten die Tortex einen enormen Attack. Kann man sich auch dran gewöhnen …


Das Gear von Slash – Fazit
Slash ist mehr als nur ein Gitarrist – er ist ein Symbol des Rock ’n‘ Roll. Ein Gitarrist der weiß, wie man mit relativ simplen Mitteln einen maximalen Eindruck hinterlässt. Sein Sound ist keine Effekthascherei, sondern das Ergebnis aus klassischem Gear, einer klaren Vorstellung vom Sound – und ganz viel Pentatonik, äh, Persönlichkeit im Spiel. Und das natürlich nur mit dem Gear von Slash.
Und der Erfolg seiner Songs und seines Sounds geben ihm Recht. Denn, Hand aufs Herz: Wer hat wirklich noch nie zum dritten Sweet Child o‘ Mine Solo die Luftgitarre geschwungen? Ich schon. Und es war immer eine Luft-Paula!
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4 Antworten zu “Das Gear von Slash: Die besten Gitarristen aller Zeiten”
Historisch ist das alles richtig.
Allerdings spielt Slash mittlerweile MAGNATONE Amps!
Angeblich hat Slash die Mockingbird zuerst in der zehnsaiter Version gespielt und die vier zusätzlichen Saiten später reduziert. Er soll auch in seiner Anfangszeit BC Rich Gitarren verkauft haben.
Aha, nur weil Slash auf euren Scheiss Produkten rumzupft gehört er zu den besten Gitaristen aller Zeiten.
Was für ein erbärmlicher Matketing Trick.
Mist, wir wurden ertappt.