von stephan | GeschÀtzte Lesezeit: 7 Minuten | Unsere Wertung: 5,0 / 5,0
Angecheckt Rode Wireless GO 2

Angecheckt Rode Wireless GO 2  Â·  Quelle: Stephan Pfaff

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Das ging fix! Das Rode Wireless Go II ist der Nachfolger der im April 2019 vorgestellten Erstausgabe und erweitert das Konzept eines ultrakompakten Funksystems um allerhand exzellente praxistaugliche Funktionen. Wir haben uns den Newcomer fĂŒr unsere Rubrik Angecheckt vorgeknöpft.

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Hinweis: Die GerĂ€te wurden uns kostenlos und ohne Anspruch an den Text oder eine Aussage von Hyperactive Audiotechnik GmbH zur VerfĂŒgung gestellt.

First Contact

Zugegeben, es hat so seine Vorteile, Autor bei GEARNEWS.de zu sein. Erst am 24. Februar wurde das Rode Wireless GO II vorgestellt und bereits wenige Tage danach durfte ich ein Exemplar in den HÀnden halten. Irre! Was technische Spielzeuge anbelangt, bin ich von Natur aus ungeduldig und nehme die Bedienungsanleitung zunÀchst nur dann in die Hand, wenn es unbedingt sein muss. Schon konnte das System in meinen Augen punkten, da bereits der erste Schnelltest sofort nach Erhalt der Ware völlig reibungslos funktionierte und ich im Nu eingerichtet war.

Den EmpfĂ€nger an mein iPhone 6 angeschlossen*, liefen meine Freundin und ich keine fĂŒnf Minuten nach dem Öffnen des Pakets mit beiden Sendern bis in die verwinkeltste Ecke unserer Wohnung, verglichen dabei den furchtbaren Klang des im Telefon integrierten Mikrofons mit dem deutlich besseren der beiden Sender und freuten uns, dass auch dicke WĂ€nde und etliche WLAN-Netzwerke der Berliner Nachbarschaft nicht im Geringsten zu Aussetzern in der Übertragung fĂŒhrten. So weit so gut. Zeit, tiefer in die Materie einzusteigen.

*Hinweis: Wenn auch ihr noch ein Telefon mit Kopfhöreranschluss habt, benötigt ihr den passenden TRRS-Adapter. Z.B. den hauseigenen SC4 Adapter, das Rode SC7 Kabel oder Àhnliche Komponenten.

Neuer Puschel

Auf Grund meines großen Interesses und einer Live-Anwedung bei einem Streaming-Einsatz mit dem VorgĂ€nger wusste ich um den einen oder anderen Kritikpunkt dessen. Daher fiel mir schon beim Auspacken der neu gestaltete Windschutz auf, der nun dank eines Drehmechanismus wirklich felsenfest am GerĂ€t verankert bleibt. FĂŒr den Fall, dass man mal einen davon verliert, hat der Hersteller ein drittes Ersatz-Exemplar beigelegt. Das geht ja gut los! Das dreiteilige Set, bestehend aus einem EmpfĂ€nger und zwei Sendern, fĂŒhlt sich fĂŒr mich trotz KunststoffgehĂ€use wertig an! Zum Lieferumfang gehören ein kurzes TRS- sowie drei USB C-Kabel, um die GerĂ€te gleichzeitig aufladen oder an einem Computer anschließen zu können. Auch ĂŒber die praktische Stofftasche zur Aufbewahrung des Dreiergespanns habe ich mich gefreut. (FĂŒr eine zukĂŒnftige Version wĂŒrde ich mir unterteilte FĂ€cher wĂŒnschen, damit die GerĂ€te beim Transport nicht aneinander stoßen.)

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Grundfunktionen

Am GehĂ€use des EmpfĂ€ngers und den beiden Sendern wurden ĂŒberraschend viele Möglichkeiten auf erfreulich wenige Knöpfe verteilt. So könnt ihr an den Transmittern die GerĂ€te einschalten und muten, am Receiver kann das Gain-Setting in drei Stufen justiert, beide Sender auf eine Spur zusammengefasst oder getrennt auf links/rechts verteilt werden. Und auch hier besteht die Möglichkeit des Mutens beider Sender. Sehr cool!

FĂŒr mein Empfinden deckt das alle semi-professionellen Anwendungen ideal ab, zum Beispiel fĂŒr Vlogs, Streaming-Konferenzen, Guerilla-Interviews, Urlaubsvideos oder Social-Media-Nachrichten an den Fankreis. Als großer Freund der Zweckentfremdung habe ich das Sender-PĂ€rchen kurzerhand zu einem Bandcoaching geschleppt. NatĂŒrlich bewirken die Kapseln mit Kugelcharakteristik keine Wunder, doch mit etwas Trickserei klang der Probemitschnitt besser als mein Telefon und ich konnte gezielter einzelne Instrumente hervorheben. Weil die Transmitter auch Line-Input vertragen, kann ich mir allerhand tolle Einsatzmöglichkeiten fĂŒr coole Instagram-Videos vorstellen, fĂŒr die man aus einem Digitalpult einen Mix ausgibt und ein Telefon/Tablet/Kamera auf der BĂŒhne platziert.

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On-Board Recording

Eines der neuen Killer-Features ist das On-Board Recording. Mit der neuen Version kann jeder Sender ĂŒber 24 Stunden komprimiertes oder 7 Stunden unkomprimiertes Audiomaterial speichern. Diese Funktion kann nur ĂŒber die Rode Central App (Mac und PC) aktiviert werden. Wenn sie eingeschaltet ist, erscheint ein rotes Aufnahmesymbol ĂŒber dem Kanal, mit dem der Sender am EmpfĂ€nger verbunden ist.

Ist die On-Board-Aufnahme fĂŒr einen Sender selektiert, beginnt die Aufnahme von Audiosignalen direkt nach dem Einschalten, sobald eine Verbindung zum EmpfĂ€nger hergestellt ist und lĂ€uft ab diesem Zeitpunkt durchgehend. (Aufgenommen wird entweder vom eingebauten Mikrofon oder von einem an den 3,5-mm-Eingang angeschlossenen externen Mikrofon.) Dank dieser Funktion habt ihr in wichtigen Situationen immer ein Backup und mĂŒsst nicht mal daran denken, den Aufnahmeknopf zu drĂŒcken. Sehr gut!

Safety Channel

Stichwort Backup: Es gibt eine geniale Funktion namens Safety Channel, die ein echter Lebensretter ist! Genau wie die On-Board-Aufnahme kann sie nur ĂŒber die Central App und nur im „Merged Modus“ aktiviert werden. (Also wenn die beiden SendekanĂ€le zu einem einzigen Summenausgang kombiniert werden). Ist der Aufnahmemodus aktiviert, zeichnen die GerĂ€te zwei KanĂ€le mit identischem Ton auf, wovon eine Spur um 20 dB in der LautstĂ€rke reduziert ist. Damit gehört versehentliches Clipping der Vergangenheit an.

Alle entstandenen Aufnahmen werden per USB aus der App ĂŒbertragen. WĂ€hrend meiner kurzen Tests hat das wunderbar funktioniert. Wenn ich mir die ersten Kundenrezensionen so ansehe, scheint die App stĂ€ndig aktualisiert und auch auf das Feedback eingegangen zu werden. Auch ich konnte erstmal die drei GerĂ€te von Version 1.0 auf 1.3.3 updaten. FĂŒr mich lief alles völlig reibungslos. Übrigens: Wem die drei voreingestellten Gain-Stufen zu grob sind, der kann von der App aus feiner justieren.

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StörgerÀusche?

Mit dem mitgelieferten roten Verbindungskabel hatte ich am Smartphone oder via USB am Computer absolut keine Probleme und war bezĂŒglich der Reichweite und der ÜbertragungsqualitĂ€t geradezu begeistert. An einer Panasonic GH4 und GH3 konnte ich leider leise StörgerĂ€usche in Form eines hochfrequenten Tons wahrnehmen. Da Photokameras grundsĂ€tzlich miserable VorverstĂ€rker haben, kann man dem entgegen wirken, indem man das Gain der Kamera so weit wie möglich reduziert und anschließend mit dem Wireless GO 2 kompensiert. Ein Rezensent auf Thomann.de schreibt dazu:

Mit dem mitgelieferten Kabel gibt es bei manchen Rekordern RF StörgerÀusche. Dies kann durch ein anderes, gut abgeschirmtes Kabel vermeiden werden, oder man verwendet das neue Rode VXLR PRO an einem XLR Anschluss.

Das ist Ă€rgerlich, allerdings denke ich, dass in professionellen Situationen nicht die minderwertigen VorverstĂ€rker einer Kamera benutzt und der Ton stets separat und unkomprimiert mitgeschnitten wird. Und genau hier kann das Wireless GO II wegen des On-Board Recording und Safety-Channels richtig punkten. Im folgenden Video könnt ihr das Problem hören. Der YouTuber hat es bei der Verwendung eines portablen ZOOM-Recorder mit einem Rode VXLR Pro XLR-Adapter lösen können. Seine BegrĂŒndung, die Ă€lteren AufnahmegerĂ€te (und meine Kameras) seien nicht gut abgeschirmt, leuchtet mir ein.

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Mein Fazit

Ich liebe es! Bereits mit der erste Version hatte Armor seinen Pfeil auf mich gerichtet und mich nun mit der neuesten Entwicklung komplett abgeschossen. Zwei Sender erweitern die FunktionalitĂ€t enorm, der neu gestaltete Windschutz hĂ€lt endlich wirklich fest am GerĂ€t und ich hatte wĂ€hrend des gesamten Tests keine Aussetzer! Eine Bedienungsanleitung ist fĂŒr die Grundfunktionen fast nicht erforderlich und ich erzielte stets einen wesentlich besseren Ton, als mit dem integrierten Mikrofon meines iPhones, Tablets oder meiner Kameras von Panasonic. Die wirklich praxistauglichen Funktionen wie das On-Board Recording, der Safety Channel, Split- und Merge Mode und mehr hinterlassen einen Ă€ußerst durchdachten Eindruck, gleichzeitig wirkt die Bedienung nie vertrackt oder ĂŒbertrieben kompliziert. Ich bin Fan!

Preis

Das Rode Wireless Go II kostet 298 Euro*

*Affiliate Link

Weitere Informationen

Weitere interessante Produkte unserer „Angecheckt“-Reihe findet ihr hier. Ihr habt VorschlĂ€ge? Dann her damit!

Videos

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2 Antworten zu “Angecheckt: Rode Wireless Go II”

    Hardy O. sagt:
    0

    Könnte man das evtl. auch also Stereo-Drahtlos-Übertragungssystem fĂŒr Instrumente benutzen? Wireless-Audio fĂŒr Line-AusgĂ€nge. Das wĂ€re ’ne Lösung, um den Roland AX-Edge endlich in stereo kabellos betreiben zu können. – Oder macht uns da die Latenz wieder ’nen Strich durch die Rechnung?

      stephan sagt:
      0

      Gute Frage. An einer Latenz sollte es eigentlich nicht scheitern, allerdings habe ich das Trio nicht auf eine solche getestet. FĂŒr den BĂŒhnenalltag wĂŒrde ich wahrscheinlich eher zu Stecksendern mit großer Klinke von Line6, BOSS oder Sennheiser tendieren.

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