von Marcus Schmahl | Geschätzte Lesezeit: 7 Minuten | Unsere Wertung: 4,0 / 5,0
Angecheckt: Pittsburgh Modular Taiga semi-modularer Synthesizer

Angecheckt: Pittsburgh Modular Taiga semi-modularer Synthesizer  ·  Quelle: Marcus Schmahl / GEARNEWS

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Der Hardware-Hersteller Pittsburgh Modular veröffentlichte vor Kurzem mit Taiga einen semi-modularen Synthesizer mit sehr vielen spannenden Ansätzen. Dazu ist der Formfaktor des kleinen, aber soundtechnisch sehr großen Klangerzeugers platzsparend und passend für jeden Studiotisch. Wer ein wenig Platz in einem Eurorack-Case übrig hat, kann die Hardware auch ins Rack schrauben, um sie besser mit anderen Modulen zu kombinieren. Und das ist auch das Motto des kleinen Sounddesigner-Freunds: Neue Klänge durch Kombinationen verschiedenster Sektionen und Module kreieren! Sounddesign pur im Angecheckt.

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Pittsburgh Modular Taiga – Das Wichtigste in Kürze

  • semi-modularer Synthesizer
  • Möglichkeit zum Einbau in ein Eurorack-System
  • 42 Drehregler, 11 Buttons und 60 Miniklinke-Ein-/-Ausgänge
  • FM-Synthese und Waveshaper pro Oszillator
  • integrierter BBD-Delay-Effekt
  • eingebauter Preamp
  • Filter mit Resonanz und Lowpass-Gate mit Resonanz
  • Arpeggiator/Sequencer
  • MIDI

Wie klingt eigentlich der neue semi-modulare Synthesizer Taiga und wie kann ich das Gerät in meinem Studio einsetzen? Das durfte ich hier in meinem Musikzimmer testen. Danke an Sonic Sales und Pittsburgh Modular für das zur Verfügungstellen der Hardware für dieses Angecheckt!

Auch ohne Patching ein vollwertiger Synthesizer.

Auch ohne Patching ein vollwertiger Synthesizer

Der Synthesizer wird ausgepackt

Das Unboxing des Hardware-Synthesizers von Pittsburgh Modular ist recht unspektakulär, da neben der Hardware ein externes Netzteil, zehn Nazca Noodles Patchkabel, ein TRS-DIN MIDI-Adapter und eine Kurzbeschreibung aus der Kiste blickten. Aber die Optik des Synthesizers macht schon Lust auf mehr. Etliche verschiedenfarbige sowie unterschiedlich große Drehregler und dazu unzählige silberne Patch-Punkte, die nur darauf warten, bearbeitet zu werden. Darüber hinaus ist der Hersteller natürlich auch bekannt für einen hochwertigen Sound. Das klingt nach sehr viel Spaß!

Die ersten Schritte mit dem Taiga

Als Gear Nerd habe ich schnell einen Zugang zum Gerät gefunden und auch ziemlich zeitnah die ersten Interessanten Sounds erstellt. Und das zuerst ohne Patch-Kabel. Denn alle Patch-Punkte sind intern schon fix zugewiesen, sodass ihr euch anfangs keine Gedanken über ein Routing über Ein- und Ausgänge mittels Patchkabel machen müsst. Ihr könnt also auch als Newbie und Einsteiger mit Taiga ziemlich flott tolle Ergebnisse erzielen. Links findet ihr in Weiß und Gelb die Oszillatorsektion mit den Parametern Pitch, FM und Shape. Links daneben lässt sich das Clock-Verhalten und ein Arpeggiator einstellen.

Mittig sitzt die vier grünen Mixerregler für die drei Oszillatoren und demn Rauschgenerator. Darunter findet ihr in Blau einen Preamp und den Gain-Regler sowie einen roten Drehregler zur Einstellung der Frequenz des LFOs. Der größte Regler ist für Filter Cutoff (hellblau) in drei Modi (Tief-, Band- oder Hochpass) und für die Resonanz ein zweiter Regler. Rechts daneben könnt ihr zwei ADSR-Hüllkurvengeneratoren (rot) bedienen. Der eine steuert den VCA, der andere das Filter.

Sehr viele Patchpunkte und Regler.

Sehr viele Patch-Punkte und Regler

Ausgänge und Effekte des Klangerzeugers

Sehr spannend ist der nächste Abschnitt in Gelb. Dieser Bereich lässt sich nämlich entweder im Modus „Low Pass Gate“ oder VCA betreiben. Hier könnt ihr mit dem Dynamics-Regler und eingeschaltetem Low Pass Gate neben der Lautstärke auch Obertöne durch eine Art Drive-Effekt erzeugen. In diesem Modus lässt sich zudem zur Filtereinstellung eine weitere Resonanz dazu regeln. Und über den Response-Regler, der wie eine Art One-Knob-Hüllkurvengenerator funktioniert, könnt ihr nochmals knackige Percussion-Sounds kreieren. Spannend!

Rechts außen befindet sich die Effektsektion mit einem BBD-Delay und den drei Reglern Regen, Time und Dry/Wet-Mix. Die grauen Regler unter jeder Sektion steuern die Intensität der CV-Eingänge. Hier stehen euch jeweils ein Shape CV für alle drei Oszillatoren, Filterfrequenz CV 1 vom LFO und CV 2 von ADSR 1, Response CV vom LFO und Dyn CV von ADSR 2 zur Verfügung. Ich zeige hier in einem Video ein paar Sounds, die ich recht schnell zu einem Techno-Beat erstellt habe.

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Die unendliche Geschichte des Sounddesigns und im Live-Einsatz

Das Spannende an diesem Klangerzeuger sind definitiv die unzähligen Möglichkeiten, Klänge und sogar komplexe Verläufe zu generieren. Ihr könnt mit Taiga durch die eingebauten Patch-Punkte Unmengen an neuen Wegen einschlagen, um den für euch perfekten Sound zu finden, diesen zu bauen oder die Hardware als Tool zum Experimentieren einsetzen. Es ist eben vergleichbar mit einem kleinen (aber trotzdem großen) Modular-System.

Gerade durch die Shape-Regler der einzelnen Oszillatoren und das geschickte Mischen der drei Schwingungen zuzüglich Rauschen durchläuft man mit Taiga unglaublich viele neue klangliche Welten. Wer keinen anderen Synthesizer neben diesem einsetzt, wird hier sicher oftmals nicht oder nur bedingt den perfekten Sound finden, der alleine einen Song oder Track rockt. Denn der Sweet Spot des Synthesizers ist sehr klein und oft schwer zu finden. Hier muss man wirklich erst einmal die perfekten Stellungen von Shape, FM, Tuning, Mix und Filter suchen und finden.

Der "kleine" Taiga auf dem Studiotisch.

Der „kleine“ Taiga auf dem Studiotisch

Aber als Lead-Instrument ist der Klangerzeuger sicher nicht gedacht, denn er hat andere Stärken. Gerade im Verbund mit anderen Modulen eines Eurorack Systems oder mit anderen semi-modularen Synthesizern wird der Kleine zum Modulationsmonster. Und das sowohl in Richtung eines anderen Klangerzeugers, aber auch in Richtung Taiga. Nur für Live-Performer habe ich, wegen der Größe des Geräts, ein paar Bedenken. Denn die recht leichtgängigen Regler berühre ich sehr oft beim Bedienen benachbarter Drehregler. Und das kann unter Umständen den kompletten Sound zerstören.

Fazit zum Synthesizer Taiga

Der semi-modulare Synthesizer Taiga von Pittsburgh Modular macht sich nicht nur optisch recht gut in meinem Studio. Auch soundtechnisch hat der kleine Klangerzeuger einiges auf dem Kasten. Von einfachen Arpeggio-Sounds, interessanten Basslines bis hin zu sehr experimentellen Drones und Percussion-Verläufen ist alles möglich. Dazu ist die Bedienung wirklich einfach und intuitiv. Und das macht nicht nur Profis viel Spaß!

Die einzigen beiden negativen Punkte sind für mich die sehr leichtgängigen Drehregler, die auch für meine nicht so großen Hände und Finger sehr schnell „verdreht“ und beim Einstellen anderer Regler ungewollt berührt werden können. Dazu kommt das schwierige Einstellen des Sweet Spots beim Sound durch die Shape-Regler im OSC-Bereich (also das Erreichen/Erzeugen des „ultimativen“ Klangs mit Durchsetzungsvermögen). Hier hat man nicht sehr viel Spielraum, bis der Sound wieder den „Druck“ verliert. Hier hätte ich mir mehr gewünscht. Nichtsdestotrotz ist es möglich, mit diesem Synthesizer extrem vielseitige Klänge zu kreieren, die in (fast) jedes Musikgenre passen.

Alles in allem ist der kleine Synthesizer aber für diesen Preis eine tolle Erweiterung für Sounddesigner, aber auch Einsteiger in die Welt modularer Synthesizer. Mit Klangerzeugern aus demselben Preissegment kann Taiga auf jeden sehr gut mithalten und durch die vielen Möglichkeiten sicherlich an der Spitze mitspielen und konkurrieren.

Viele Möglichkeiten und Routing-Wege.

Viele Möglichkeiten und Routing-Wege.

Pro und Kontra Taiga

Pro

  • Routing-Möglichkeiten durch das halboffene System (60 Patchpunkte)
  • Waveshaper und FM pro Oszillator
  • Spaßfaktor auch für Einsteiger
  • interessante Möglichkeiten für Sounddesigner
  • integrierter Arpeggiator/Sequencer
  • Effektsektion

Kontra

  • zu eng aneinander liegende Regler, die man zu leichtgängig bewegen kann
  • Sweet Spot für „fette“ Sounds zu eng/klein
  • kein USB-Anschluss

Preise und Spezifikationen zum Pittsburgh Modular Taiga

Pittsburgh Modular Taiga erhaltet ihr ab sofort hier bei Thomann.de (Affiliate) zum Preis von 799,00 Euro.

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Pittsburgh Modular Taiga
Pittsburgh Modular Taiga
Kundenbewertung:
(5)

Die Hardware wiegt 1812 g und ist 326 x 135 x 112 mm (B x T x H) klein. Taiga besitzt 42 Drehregler, 11 Buttons und 60 Miniklinke-Ein-/-Ausgänge. Im Paket enthalten ist neben dem Synthesizer ein Quick Start Guide, das externe 12-V-Netzteil, ein TRS-DIN MIDI-Adapter und zehn Nazca Noodles Patchkabel. Weitere und ausführliche Informationen erhaltet ihr auf der Website des Herstellers in Form von Tutorial-Videos und PDF-Handbüchern.

Anschlussseitig

Anschlussseitig

Mehr Infos zu Pittsburgh Modular und Taiga

Videos zu dem Synthesizer von Pittsburgh Modular

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Bildquellen:
  • Auch ohne Patching ein vollwertiger Synthesizer.: Marcus Schmahl / GEARNEWS
  • Sehr viele Patchpunkte und Regler.: Pittsburgh Modular
  • Der "kleine" Taiga auf dem Studiotisch.: Marcus Schmahl / GEARNEWS
  • Viele Möglichkeiten und Routing-Wege.: Marcus Schmahl / GEARNEWS
  • Anschlussseitig: Pittsburgh Modular
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