von  Marcus Schmahl  | |  Lesezeit: 5 Min
Crush FX, Selene, StereoChorus - 3 Freeware Plugins

Crush FX, Selene, StereoChorus - 3 Freeware Plugins  ·  Quelle: GEARNEWS

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In dieser Woche steht Selene ganz vorne, denn das Freeware-Sonntag-Trio bringt erneut frischen Schwung in jede Sound-Sammlung. Mit atmosphärischen Hallräumen, wilden Effektketten und charmant modulierten Stereo-Spielereien entsteht ein kleiner Werkzeugkasten, der viele Produktionen sofort bereichert. Besonders spannend ist, wie unterschiedlich die drei Plugins an kreative Klangformung herangehen und dennoch wunderbar ineinandergreifen, sobald man sie gemeinsam ausprobiert. Genau das macht diesen Freeware Sonntag für alle interessant, die gern neue Ideen entdecken!

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Crush Audio Crush FX: Freeware Multieffekt-Plugin

Crush FX von Crush Audio ist ein kostenlos erhältliches Effektpaket, das aus der Entwicklung des kostenpflichtigen Crush Percussion Instruments hervorgegangen ist. Trotz seines Ursprungs bleibt es erstaunlich flexibel. Die Suite kombiniert mehrere Effektmodule in einem kompakten GUI, das das kreative Potenzial der einzelnen Tools auf einen Blick erkennen lässt. Durch die klare Struktur entsteht ein Arbeitsfluss, der sowohl für spontane Experimente als auch für gezielte Eingriffe im Sounddesign geeignet ist, ohne dass komplexe Menüs oder versteckte Parameter den Überblick erschweren.

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Jeder der fünf belegbaren Slots lässt sich mit den gewünschten Effekten bestücken. So lassen sich dichte Klangketten für Drums, Synthesizer oder atmosphärische Elemente formen. Der Mix aus Clipping, Filter, Delay und Reverb eröffnet dabei einen großen Spielraum für lebendige Texturen, die sich mit wenigen Reglern anpassen lassen. Somit ist Crush FX besonders für die Produzenten interessant, die gerne intuitiv arbeiten und dennoch präzise Ergebnisse erwarten.

Ein One-Knob-Kompressor erweitert das Plugin mit einer dynamischen Kontrolle und ein Transient Shaper formt eure Signale nochmals. Über einfache Shelf-EQs und resonante Cut-Filter lassen sich Frequenzen schnell bearbeiten, wodurch das Klangbild deutlich transparenter wirken kann. Besonders spannend ist der Random-Modus, der auf Knopfdruck neue Kombinationen erzeugt und so immer wieder zu unerwarteten, inspirierenden Ergebnissen führt. Spannend.

Crush Audio Crush FX bekommt ihr für macOS und Windows in den Formaten VST, VST3, AU und AAX. Das Plugin ist zwar kostenlos, aber leider braucht man dafür ein iLok Account.

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Auburn Sounds Selene: Ein vielseitiges algorithmisches Reverb

Selene von Auburn Sounds reiht sich nahtlos in die lange Liste spannender Freeware ein, die der Entwickler seit Jahren liefert. Dieses Plugin setzt auf einen algorithmischen Hall, der sich mit wenigen Handgriffen an die jeweilige Klangquelle anpasst und dabei eine bemerkenswert natürliche Räumlichkeit erzeugt. Besonders interessant ist die Art und Weise, wie Selene verschiedene Parameter kombiniert, um sowohl subtile Tiefe als auch ausladende Ambient-Flächen zu erzeugen, ohne den Mix unnötig zu überladen oder den Grundcharakter eines Sounds zu verschleiern.

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Die üblichen Steuerungsmöglichkeiten für Größe, Ausklingzeit, Pre-Delay und Diffusion bilden das Fundament, doch Selene geht an mehreren Stellen einen Schritt weiter. So lässt sich die Hallfahne durch einen achtbandigen Damping-EQ sehr exakt formen, sodass störende Resonanzen direkt im Ausklang entschärft werden können. Ergänzend dazu greift ein zweibandiger Post-EQ, der dem Signal vor dem finalen Mix noch einmal den letzten Schliff verleiht. Dadurch behalten auch komplexe Audiospuren mit Selene ihre Konturen, selbst wenn viel Raumanteil im Spiel ist.

Spannend wird es außerdem in der Mix-Sektion, in der frühe Reflexionen und die eigentliche Hallfahne getrennt steuerbar sind. Diese Trennung ermöglicht sehr präzise Entscheidungen darüber, wie nah oder fern ein Signal im Mix stehen soll. Die integrierte Ducking- und Gating-Funktion unterstützt diese Kontrolle, indem sie den Hall dynamisch zurücknimmt oder rhythmisch einbindet. Dadurch entsteht ein besonders lebendiges Raumverhalten, das in elektronischen Produktionen ebenso gut funktioniert wie in akustischen Arrangements.

Neben der kostenlosen Version gibt es eine kleine, aber durchaus sinnvolle Erweiterung. Die kostenpflichtige Fassung bietet Oversampling für sauberere Ergebnisse sowie einen Shimmer-Effekt mit vier Varianten, der vor allem Ambient- und Cinematic-Sounds etwas Schwebendes verleiht.

Auburn Sounds Selene ist für macOSWindows und Linux in den Formaten VST, AU, AAX und LV2verfügbar.

23DSP StereoChorus: Wie viel Stereo hättet ihr denn gerne?

StereoChorus von 23DSP nutzt einen zweikanaligen Ansatz, der sich sofort bemerkbar macht, sobald das Signal breiter und lebendiger werden soll. Jeder Kanal lässt sich nämlich getrennt steuern, wodurch ihr sowohl minimale Erweiterungen als auch komplexe Modulationen erzeugen könnt, die weit über den typischen Chorus-Klang hinausgehen. Besonders interessant ist die Möglichkeit, Tiefe, Geschwindigkeit, Feedback und Delay für beide Seiten unabhängig einzustellen. Damit lassen sich fein ausbalancierte Bewegungen oder bewusst asymmetrische Effekte gestalten.

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Durch diese getrennte Arbeitsweise entsteht schnell ein Klangbild, das sich vom klassischen „einfach breiter“-Chorus abhebt und stattdessen gezielt gesteuerte Schwingungen im Raum abbildet. Dadurch wirken Signale, die sonst vielleicht statisch klingen würden, plötzlich offener oder sogar leicht psychedelisch – je nachdem, wie stark die Parameter ineinandergreifen. Es entsteht ein Effekt, der aus eher schlichten Sounds unerwartet viel Charakter herausholt, ohne dabei unkontrolliert oder matschig zu werden.

Gerade bei Vintage-inspirierten Texturen spielt StereoChorus seine Stärke aus, da sich typische Shimmer-Bewegungen sehr authentisch nachzeichnen lassen. Ebenso lassen sich experimentellere Ansätze schnell verwirklichen, sobald die Modulation deutlicher eingreift und beide Kanäle bewusst gegeneinander arbeiten. Das sollte Produzenten elektronischer Musik als auch Gitarristen oder Sounddesigner ansprechen.

Gleichzeitig bleibt der Effekt überschaubar und lädt zum Ausprobieren ein, da jede Änderung sofort hörbar wird und sich das Ergebnis ohne Umwege formen lässt. Für User, die häufig mit räumlicher Tiefe experimentieren, dürfte sich das kostenpflichtige Upgrade lohnen. Die erweiterte MS-Version fügt eine Mid/Side-Bearbeitung hinzu. Damit lässt sich das Stereobild noch gezielter öffnen und verdichten, wodurch der Chorus in komplexeren Mix-Situationen zusätzlichen Nutzen erhält.

StereoChorus steht für macOS und Windows in den Formaten VST3 und AU zur Verfügung.

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