von  Marcus Schmahl  | |  Geschätzte Lesezeit: 7 Minuten
FB-02, ZL Equalizer 2, FerricTDS mkIII - 3 Freeware Plugins

FB-02, ZL Equalizer 2, FerricTDS mkIII - 3 Freeware Plugins  ·  Quelle: GEARNEWS

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FB-02 von Full Bucket Music ist nicht nur ein nostalgischer Blick in die 1980er-Jahre, sondern auch der perfekte Einstieg in einen neuen Freeware Sonntag voller inspirierender Tools. Diesmal geht es um drei kostenlose Plugins, die unterschiedlicher kaum sein könnten, aber alle das gleiche Ziel verfolgen: besseren Sound ohne leeren Geldbeutel. Neben dem charmanten FM-Synth mit authentischem Yamaha-Feeling gibt es den ZL Equalizer 2, der mit präziser Dynamikbearbeitung und moderner Oberfläche überzeugt. Als Sahnehäubchen liefert FerricTDS mkIII von Variety of Sound warme Bandsättigung und feine Kompression für jeden Mix. Drei Tools, die zeigen, wie Freeware funktionieren kann.

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Full Bucket Music FB-02: Kostenlose Emulation des FM-Soundmoduls Yamaha FB-01

In der Geschichte der digitalen Synthese gibt es kaum ein prägenderes Kapitel als die Ära der Yamaha-FM-Synthesizer. Zwischen legendären Geräten wie dem DX7 oder dem TX81Z ging jedoch ein kleiner, unscheinbarer Vertreter fast völlig unter: der FB-01, ein halbes Rack-Modul aus dem Jahr 1986. Es war technisch interessant, aber durch seine fehlenden Regler und das umständliche Menüsystem kaum zugänglich. Genau hier setzt der Software-Synthesizer FB-02 von Full Bucket Music an: Er bildet den Sound des Originals detailgetreu nach und beseitigt gleichzeitig die Schwächen des alten Konzepts.

Das Besondere an FB-02 ist die Kombination aus authentischem Klang und moderner Bedienbarkeit. Die Emulation bildet die Vier-Operator-Architektur des Yamaha FB-01 originalgetreu ab und ermöglicht gleichzeitig direkte Eingriffe. Während der Hardware-Vorgänger noch mühsam über kleine Displays und Menüs programmiert werden musste, stehen im FB-02 sämtliche Parameter sofort im Zugriff. Jede Einstellung – von der Operatorfrequenz über die Modulationstiefe bis hin zu den Hüllkurvengeneratoren – lässt sich bequem und visuell anpassen. Dadurch wird die komplexe FM-Synthese plötzlich greifbar und intuitiv, ohne ihren charakteristischen Charme zu verlieren.

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Neben den originalen Werks-Presets bietet FB-02 zahlreiche zusätzliche Presets, die sich über einen übersichtlichen Patch-Browser laden lassen. Damit könnt ihr sofort loslegen und die typischen glasigen FM-Pianos, metallischen Pads oder perkussiven Bässe erkunden, die den Sound der 1980er-Jahre so stark geprägt haben. Besonders spannend ist die Möglichkeit, SysEx-Daten zu importieren oder zu exportieren. So lassen sich alte Patches aus der Original-Hardware in der Software weiterverwenden. Wer also noch einen funktionierenden FB-01 im Studio stehen hat, kann das Plugin sogar als komfortablen Editor nutzen – eine Funktion, die viele Besitzer des Originals sicher schätzen werden.

Auch klanglich überzeugt der Full Bucket Music FB-02 auf ganzer Linie. Den Entwicklern ist es gelungen, den rauen, manchmal leicht kratzigen Charakter der frühen Yamaha-FM-Synthese authentisch zu reproduzieren. Gleichzeitig erlaubt die moderne Oberfläche von FB-02 ein Arbeiten, das viel näher am kreativen Prozess liegt. Anstatt Parameter in kryptischen Nummern zu suchen, können Sounds spielerisch geformt werden und es wird verständlich, wie sich Frequenzen und Modulationen gegenseitig beeinflussen. Dieser Mix aus klassischem Digitalklang und modernem Workflow macht den FB-02 zu einem idealen Werkzeug für alle, die die FM-Synthese kennenlernen oder neu entdecken möchten. Genial!

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Full Bucket Music FB-02 gibt es für macOS und Windows in den Formaten VST, VST3, AU, AAX und CLAP.

ZL Audio ZL Equalizer 2: Die beste Freeware-Alternative zu FabFilter Pro-Q?

Mit ZL Equalizer 2 hat ZL Audio ein Plugin geschaffen, das in vielen Punkten mit den großen Namen der Branche mithalten kann. Die Software richtet sich an alle, die präzise Eingriffe in ihr Klangmaterial vornehmen möchten, ohne viel Geld auszugeben. Das Plugin wurde ursprünglich 2024 veröffentlicht und erhielt nun ein umfassendes Update, das nicht nur die grafische Oberfläche verbessert, sondern auch den Workflow deutlich optimiert. Schon beim ersten Öffnen fällt das klar und aufgeräumt gestaltete neue GUI auf, das das Arbeiten mit komplexen EQ-Kurven angenehm übersichtlich macht.

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Technisch bewegt sich der ZL Equalizer 2 auf hohem Niveau. Das Plugin arbeitet mit 64-Bit-Fließkomma-Verarbeitung und bietet bis zu 24 Frequenzbänder, die individuell konfiguriert werden können. Jedes dieser Bänder unterstützt acht verschiedene Filtertypen und verfügt über vollständige dynamische Steuerungselemente wie Threshold, Attack, Release und Knee. Damit lässt sich nicht nur die Lautstärke bestimmter Frequenzen gezielt regulieren, sondern auch dynamisch an das Signal anpassen – eine Funktion, die man sonst vor allem aus teuren Studio-Plugins kennt. Zudem könnt ihr zwischen fünf Stereo-Modi wählen, um Frequenzen gezielt im linken, rechten, mittleren oder seitlichen Bereich des Stereobildes zu bearbeiten.

Besonders hilfreich ist der integrierte Spectrum Analyzer, der im neuen Update noch präziser arbeitet und die Frequenzverteilung des Signals detailliert anzeigt. So lassen sich Probleme im Mix visuell erkennen und Bereiche, die mehr Präsenz benötigen, identifizieren. Neben der visuellen Unterstützung bietet ZL Equalizer 2 ein EQ-Matching-Feature, das den Klang eines Referenzsignals analysiert und versucht, ihn automatisch anzugleichen. Zwar ist diese Funktion laut Entwickler noch nicht ganz fehlerfrei, doch sie zeigt, in welche Richtung sich das Plugin entwickelt – hin zu einem professionellen Tool, das weit über einen simplen Equalizer hinausgeht.

ZL Audio ZL Equalizer 2 ist für macOSWindows und Linux in den Formaten VST3, AU, LV2 und AAX verfügbar. Die CLAP-Unterstützung ist in Arbeit.

Variety of Sound FerricTDS mkIII: Das klassische Tape-Compression-Plugin erhält ein Update

Variety of Sound gehört seit Jahren zu den bekanntesten Namen, wenn es um hochwertige Freeware-Plugins mit analogem Charakter geht. Mit dem FerricTDS mkIII legt der Entwickler nun eine überarbeitete Version seines Klassikers vor. FerricTDS gilt schon lange als Geheimtipp für Mix- und Mastering-Anwendungen. Das Plugin simuliert den Klang und die Dynamik klassischer Tonbandmaschinen und verleiht digitalen Produktionen genau jene Wärme, die man sonst nur aus analogen Studios kennt. Dabei geht es nicht nur um reine Sättigung, sondern vor allem um die subtile Verdichtung und Dynamiksteuerung, durch die der Mix natürlicher und ausgewogener wirkt.

In der neuen Version wurde der interne Signalprozess grundlegend überarbeitet, um ihn an moderne Produktionsstandards anzupassen. Der Entwickler beschreibt FerricTDS mkIII als technisch präziser, detailreicher und musikalischer. Besonders die Tape-Simulation wurde deutlich verfeinert: Eine neue Hochfrequenz-Kompression auf Basis von Pre-Emphasis sorgt dafür, dass Höhen kontrollierter und gleichzeitig seidiger wirken. Außerdem wurde ein realistisch klingendes Wow-and-Flutter-Verhalten integriert, das kleine Schwankungen in Geschwindigkeit und Tonhöhe simuliert. Dadurch entsteht jener unregelmäßige, lebendige Charakter, der echte Bandmaschinen so besonders macht.

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Auch die Bedienung wurde optimiert. Das neue Interface wirkt aufgeräumter und bietet eine praktische Toolbar mit Preset-Manager und A/B-Vergleichsfunktion. Damit lassen sich verschiedene Einstellungen schnell gegeneinander testen, was den kreativen Workflow beschleunigt. Die grafische Darstellung des Plugins ist angenehm modern, ohne den typischen Vintage-Charme zu verlieren. Alles wirkt durchdacht und funktional, was die Arbeit im Mix erheblich erleichtert.

Klanglich überzeugt FerricTDS mkIII mit einer warmen, harmonisch dichten Textur, die Signalen mehr Präsenz und Tiefe verleiht. Besonders auf Drum-Bussen, Vocals oder kompletten Mixen entfaltet es seine Stärke. Es sorgt für mehr Zusammenhalt, hebt Transienten sanft hervor und bringt das Gesamtbild in eine harmonische Balance. Dabei bleibt der Sound immer natürlich und transparent, ohne künstlich zu klingen. Der Effekt lässt sich subtil dosieren, kann bei Bedarf aber auch kräftig zupacken und für eine spürbare Bandkompression sorgen. Absolute Download-Empfehlung!

Variety of Sound FerricTDS mkIII ist als VST– und VST3-Plugin (leider nur) für Windows verfügbar.

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