von Julian Schmauch | Geschätzte Lesezeit: 9 Minuten
Die 7 besten Drahtlossysteme für E-Gitarre: Bewegungsfreiheit für Bühne und Proberaum!

Die 7 besten Drahtlossysteme für E-Gitarre: Bewegungsfreiheit für Bühne und Proberaum!  ·  Quelle: Line 6

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Hier ein Kabelknoten, da mal versehentlich das Kabel aus der Klampfe gerissen, Gründe für Drahtlossysteme für E-Gitarre gibt es viele. Vor allem auch die Bewegungsfreiheit ist ein großer Vorteil. Und je nach Vorhaben und Ambition muss es hier auch nicht teuer sein. Schauen wir uns die besten und günstigsten Modelle an!

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Drahtlossysteme für E-Gitarre: Vor- und Nachteile

Fangen wir bei den Vor- und Nachteilen für Drahtlossysteme für E-Gitarre (und natürlich auch E-Bass!) an. Der größte Vorteil: die Kabellosigkeit. Kein Entwirren von Kabeln mehr, kein versehentlich entstöpseltes Instrument und anschließende tosende Stille beim Gig, mehr Bewegungsfreiheit im Proberaum. Was bis vor wenigen Jahren nur in höheren Budgets ansatzweise rausch- und latenzfrei war, ist mittlerweile auch bei Einsteigermodellen in guter Qualität möglich.

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Eine der größten Nachteile solcher Systeme ist die Abhängigkeit von Batterien oder Akkus. Hier im falschen Moment das Aufladen oder Wechseln vergessen zu haben, kann vor allem bei Auftritten für unschöne Umstöpselpanik sorgen. Auch führt die wachsende Verbreitung von Drahtlossystemen bei Saiteninstrumenten, Mikrofonen und In-Ear-Monitoring mittlerweile nicht selten zu Signalstörungen bei Konzerten.

Worauf sollte man beim Kauf achten?

Die zwei wichtigsten Parameter der Recherche, wenn es um Drahtlossysteme für E-Gitarre geht, sind das Band oder Frequenzbereich, in dem das System sendet und empfängt, sowie die Akku- oder Batterielaufzeit. Wie stark beides ins Gewicht fällt, hängt aber am allermeisten davon ab, wofür man das System benötigt.

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Denn spielt man fast immer zu Hause, einmal die Woche im Proberaum und dreimal im Jahr eine Show, sind Einsteigerlösungen oft vollkommen ausreichend. Auch die Größe der eigenen Band und damit verbunden, die Anzahl der Saiteninstrumente, die jeweils ein Drahtlossystem benötigen, spielt eine Rolle. Je häufiger die Gigs und je größer die Bühnen, desto höher sollte man preislich und qualitativ gehen.

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UHF vs. 2,4 GHz vs. 5,8 GHz

Grundsätzlich gilt: Je niedriger das Frequenzband, desto höher die Reichweite, aber desto niedriger auch die Audioqualität.

  • UHF: Modelle, die im sogenannten Ultra-High-Frequency-Bereich (UHF) zwischen 300 Hertz und 1 GHz senden, sind vor allem im Profibereich verbreitet. Bei Bühnen mit Distanzen von 20- 30 Metern und mehr kann den hochfrequenten Gigahertz-Modellen eventuell die Puste ausgehen. Andererseits bekommt man hier schnell Probleme, wenn man international tourt. Denn viele Länder kochen bei der Vergabe von Frequenzbereichen hier ihr eigenes Süppchen, jeweils andere sind für die Nutzung von Mobilfunk, Radio oder Fernsehen gesperrt und dürfen nicht von Drahtlossystemen genutzt werden. Hier sollte man sich bei Bedarf genauestens informieren. Auch berichten manche Nutzer davon, dass es UHF-Modellen eventuell durch die höhere Komprimierung des Gitarrensignals dessen Qualität im Vergleich zu den Gigahertzmodellen etwas leidet.

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  • 2,4 Gigahertz: Der Vorteil dieser Frequenz: sie ist weltweit lizenzfrei und kann damit von jedem Device genutzt werden. Der Nachteil: Auch Bluetooth und WLAN senden häufig auf 2,4 GHz. Sind ein paar WLAN-Router auf der Bühne verteilt, was heutzutage nicht selten ist, ist dazu das Publikum mit seinen zig (hunderten, tausenden) Bluetooth-sendenen Smartphones in Bühnennähe, kann es zu Aussetzern kommen. Wer vor allem im Proberaum und auf kleinen Bühnen spielt, sollte hier aber kaum auf Probleme stoßen.
  • 5,8 Gigahertz: Kurze Reichweite, kaum Störungen, hohe Audioqualität, niedrige Latenz. So lässt sich das höchste Frequenzband, das für Drahtlossysteme für Gitarre noch gar nicht so lange freigegeben ist, zusammenfassen. Ein Nachteil vieler, vor allem günstiger Drahtlossysteme für E-Gitarre aus den hochfrequenten Bereich ist dazu noch, dass sie häufig bauartbedingt nicht mit Gitarren mit aktiven Pickups verwendet werden können.

Akkulaufzeit, Latenz und Größe

Auf drei andere Punkte will ich bei dieser Liste noch kurz eingehen. So ist die Akku- oder Batterielaufzeit jedes Systems, vor allem des Senders ein wichtiger Punkt. Denn die Drahtlossysteme stellen, sobald die Ladung verbraucht ist, sofort ihren Dienst. Und wie ärgerlich wäre es, die Zugabe nicht spielen zu können, weil der Sender leer ist.

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Dann spielt die Latenz bei den digitalen Drahtlossystemen eine Rolle. Sprich, die Verzögerung zwischen dem Moment, wo ihr die Gitarre spielt, bis das Signal an den Pedalen oder am Amp ankommt. Die meisten Hersteller geben hier einen Wert an. Alles unter 5 ms ist praktisch nicht wahrnehmbar.

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Und bei der Größe des Senders kommt es auch darauf an, wo der Signalausgang an eurer Gitarre ist – und wie viele Pirouetten ihr schlagt. Denn je klobiger der Sender ist und je eher der Signalausgang an der Korpusseite ist, desto leichter berührt man das kleine Device. Wer eher gemütlich durch den Proberaum spaziert, für denn muss des umgekehrt nicht ultrawinzig sein.

Harley Benton AirBorne 2.4 und 5.8 GHz

Dass die Krone für die beste Einsteigerlösung, wenn es um Drahtlossysteme für E-Gitarre geht, wie so oft an Harley Benton geht, verwundert kaum. Was Thomanns Hausmarke hier qualitativ auffährt und zu welchen Preisen vor allem, macht eine Vielzahl an ambitionierten Gitarreros den Einstieg leichter. HB bietet jeweils ein Sender/Empfänger-Modell für 2,4 GHz und eines für 5,8 GHz an.

Harley Benton AirBorne 5.8 GHz Instrument
Harley Benton AirBorne 5.8 GHz Instrument · Quelle: Harley Benton

Das 2,4er-Modell kommt mit Lithium-Ionen-Akku mut 500 mAh (bis zu 6 Stunden Laufzeit), bis zu 30 Metern Reichweite und eine Latenz von unter 5 ms. Das kleine Modell für 5,8 GHz hat einen etwas kleineren Akku (bis zu 4,5 Stunden) und etwas höhere Latenz (bis 5,6 ms), ist dafür aber mit 49,00 Euro auch etwas günstiger bei Thomann*, als das 2,4-GHz-Modell für 69,00 Euro*.

XVive A 58

Was XVive hier an Features und Qualität untergebracht haben im A 58 Guitar Wireless System, das muss man sich für den Preis mal auf der Zunge zergehen lassen: 5,8 GHz, sechs Kanäle, unter 5 ms Latenz, 110 dB Dynamik, bis zu fünf Stunden Akkulaufzeit, 24 Bit / 48 kHz Wandler, 30 Meter Reichweite.

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Dazu ist der Sender so konstruiert, dass man ihn, anders als die Modelle von Harley Benton, auch mit Gitarren mit aktivem Pickup nutzen kann. Auch ist ein Scanner integriert, der nach der ersten Verbindung automatisch nach dem besten der sechs Kanäle sucht. Für 149,00 Euro* bekommt man hier eine digitale Lösung, die auch für kleinere Bühnen und gelegentliche Konzerte reicht.

Fender Telepath

Als Fender letztes Jahr das Telepath Wireless System als günstige Einsteigerlösung vorstellte, war die Überraschung groß. Denn bisher waren die Ausflüge des Gitarrengiganten in die digitale Welt, schaut man sich beispielsweise das Floorboard-System Tone Master Pro an, eher im High-End-Bereich angesiedelt. Aber lasst euch vom günstigen Preis nicht täuschen, hier steckt viel drin!

Fender Telepath Wireless System: Endlich problemlos kabellos?
Fender Telepath Wireless System: Endlich problemlos kabellos? · Quelle: Fender

Satte acht Stunden Akkulaufzeit bietet das 5,8-GHz-System, bis zu 21 Meter Reichweite und Auto Pairing. Sprich, sind Sender und Empfänger angeschlossen, läuft das Verbinden ohne manuelle Klickstrecken vollautomatisch ab. Auch dieses Modell gehört zu den Drahtlossystemen für E-Gitarre, die sowohl mit passiven, also auch mit aktiven Tonabnehmern genutzt werden können. Bei Thomann* kostet Telepath 167,00 Euro. Allerdings muss man momentan (August 2025) noch ca. neun bis zwölf Wochen warten.

Boss WL-20 (und WL-20L)

Auch Pedalgröße Bosch mischt mit einer hochwertigen Lösung für Drahtlossysteme für E-Gitarre um Bereich um 200 Euro mit. Besser gesagt drei. Neben dem farblich unterschiedlich aussehenden Sendern unterscheiden sich WL-20 und WL-20L durch die jeweiligen Pickups, für die sie sich eignen: WL-20 für passive, WL-20L für aktive Tonabnehmer.

Boss WL-Series Drahtlos-Systeme
Boss WL-Series Drahtlos-Systeme · Quelle: Boss

Ansonsten bietet beide amtliche Werte: 2,3 ms Latenz, 15 Meter Reichweite, bis zu 12 Stunden Akkulaufzeit. Dazu gibt es mit den Systemen WL-50 und WL-50 noch zwei Drahtloslösungen, bei denen der Empfänger sich direkt ins Pedalboard integrieren lässt. Alle Modelle bekommt ihr bei Thomann*.

Line 6 Relay G10SII

Wer des Öfteren in kleinen Clubs spielt, hin und wieder auch mal einen Weekender, für denen könnte dieses System eine Lösung sein. Denn das Line 6 Relay G10II bietet 40 Meter Reichweite auf dem 2,4 GHz Band, bis zu sieben Stunden Akkulaufzeit und dazu noch am Empfänger einen DI-Ausgang über XLR.

Line 6 GS10SII
Line 6 GS10SII · Quelle: Line 6

Auch lässt sich der Sender ganz praktisch nach dem Gig während des Abbaus in den Empfänger stecken, um ihn für die nächste Show aufzuladen. Mit 2,8 ms Latenz bietet das kompakte System dazu eine hervorragend kurze Latenz, die praktisch nicht bemerkbar sein sollte. Bei Thomann* kostet das Modell 255,00 Euro.

Shure GLXD16+

Doppelgemoppelt rockt besser! Das Shure GLXD16+ sendet nämlich auf beiden hochfrequenten Bändern, 2,4 GHz und 5,8 GHz. Dazu steckt in der praktischen Lösung sogar noch ein Stimmgerät, so spart man sich gleich ein Pedal auf dem Board.

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12 Stunden Akkulaufzeit, bis zu 60 Meter Reichweite, das Teil kann so auch schon auf größere Bühnen. Auch soundtechnisch gehört die Kompaktlösung zur Elite. Mit 8 ms Latenz gehört das Modell zwar nicht zu den allerschnellsten, durch den Doppelbandbetrieb hat man hier auf vollen Bühnen aber auch eine besonders sichere und funkstabile Lösung. Das GLXD16+ kostet momentan 565,00 Euro bei Thomann*.

Sennheiser ew 500 G4 Ci1 AW+ Band

Wie, groß von UHF-Modellen erzählen, dann aber nur eins erwähnen? Wie gesagt, UHF-Modelle findet man mittlerweile fast nur noch um Profibereich. Wir erinnern uns: weniger störanfällig, höhere Reichweite. Die ew-Serie von Sennheiser ist da der Einstieg für viele, wenn es auf größere Bühnen geht.

Sennheiser ew 500 G4 Ci1 AW+ Band
Sennheiser ew 500 G4 Ci1 AW+ Band · Quelle: Sennheiser

Dieses Modell sendet im UHF-Bereich 470 – 558 MHz, dem AW+-Band. Dazu bietet es einen besonderen Soundcheck-Mode, bis Presets ohne Ende für unterschiedliche Kanalsetups, sowie einen LAN-Anschluss, über den die Frequenz- und Sende-Einstellungen bequem mit dem Wireless System Manager von Sennheiser gemacht werden können. Das teuerste der Drahtlossysteme für E-Gitarre kostet bei Thomann* 849,00 Euro.

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