Der Sound von Black Hole Sun: Mit Plugins, Budget-Setup oder Studio-Gear
Wie kommt man dem Gitarrensound von Soundgarden's größtem Hit näher?
Einer der wichtigsten Rock- und Grunge-Songs der Neunziger hat auch einen der vielseitigsten Gitarren-Sounds. Und so ist der Sound von Black Hole Sun, dem größten Hit von Soundgarden und Chris Cornell komplexer zu erreichen, als man vielleicht denkt. Schauen wir uns an, wie man dem Sound mit Plugins, Einsteiger-Gear oder hochpreisigem Studioequipment näherkommt.
Alles über Black Hole Sun
Superunknown von Soundgarden
Zehn Jahre. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Anders als die kometenhaften Aufstiege von Pearl Jam und zum Teil auch von Nirvana waren Soundgarden bereits gut zehn Jahre unterwegs, bis sie ihr viertes Album Superunknown 1994 in ähnliche Sphären schoss. Bis dahin hatten sie soundtechnisch gleich mehrere Wandlungen durchlaufen.
In ihren Anfängen in Seattle noch stark durch Black Sabbath und Bad Brains geprägt, entwickelten Chris Cornell und Konsorten einen Sound, der von Punk zu Hair Metal zu Grunge mehrere Evolutionsstufen durchlief. Im Zentrum immer die mal gequält jaulende, mal wütend schreiende, mal sanft murmelnde Stimme von Cornell. Superunknown produzierte man 1993 dann zusammen mit Michael Beinhorn.
Und obwohl die Band, um sich inhaltlich und soundtechnisch vom Vorgänger Badmotorfinger zu distanzieren, bereits vieles anders gemacht hatte, war Black Hole Sun selbst dafür noch einmal ein Ausreißer. Denn Cornell hatte den Song komplett in Eigenregie geschrieben, die Band musste ihn quasi nur nachspielen. Ein Experiment, das gelang. Und 1995 mit einem Grammy für Best Hard Rock Performance belohnt wurde.
Der Sound von Black Hole Sun: Das Gear von Chris Cornell
Aber aus dem genannten Grund geht es beim Sound von Black Hole Sun primär um Chris Cornells Equipment. Als Hauptgitarre soll Cornell laut Produzenten Beinhorn während der Aufnahmen zu Black Hole Sun eine Gretsch Silver Jet gespielt haben.
Diese wurde in einen Marshall JMP 50 und einen Mesa Boogie Dual Rectifier geschickt, beide an je einem 4x12er-Cab, und das Signal dann zum finalen Sound von Black Hole Sun gemischt, natürlich mit besten Mikrofonen abmikrofoniert. Der Leslie-Effekt aus dem Intro stammt aus einem Fender CBS Vibratone Leslie Model 16.
Was die Pedale betrifft, scheint Cornell hier eher sparsam gewesen zu sein bei den Aufnahmen, ein Memory Man von EHX scheint für größere Delay-Sounds im Song benutzt worden zu sein.
Der Sound von Black Hole Sun mit Plugins
Marshall-Sound, Mesa-Sound, Leslie-Prise – fertig. Wie immer gilt in dieser Serie auch hier, dass es nur um Amps und Pedale geht, virtuell oder analog, die Gitarre (und die Griffe für den Song) sollte vorhanden sein. Im Fall von Plugins braucht ihr dazu auch eine DAW und ein Audiointerface.
Für den JMP 50 gibt es mit THU Made in Rock von Overloud ein VST, das exakt diesen Amp emuliert. Und was den Mesa-Sound betrifft, gibt es drei Lösungen:
- AmpliTube MESA/Boogie von IK Multimedia*
- Mesa Boogie Mark IIC+ Suite von Neural DSP
- Cali Dual Three Channels Guitar Amplifier von Nembrini
Was den Lesilie-Speaker betrifft, gibt es eine hervorragend klingende Pluginversion von Universal Audio.
Mit Einsteiger-Gear zum Sound von Chris Cornell
Eine Möglichkeit, gleich beiden Amp-Sounds näherzukommen, ist die ToneX-Serie* von IK Multimedia. Hier gibt es viele ToneX-Profile für JMPs und Dual Rectifiers. Will man beide Gitarren-Sounds gleichzeitig erzeugen, braucht es einen Signal-Splitter, der das Signal auf zwei Amps/Pedale schickt. Für den Marshall-Sound kann dann das Marshall JCM800 Distortion* herhalten. Die JMP-Serie war der Quasi-Vorhänger der Legende.
Ganz so günstig ist das Pedal nicht für den Einsteigerbereich, das ich euch für einen Dual Rectifier Sound empfehle, aber es klingt halt auch fast wie einer, das Knuckles* von UAFX. Als günstigere Alternative gibt es den Dual Wreck Preamp von TC Electronic. Für den Leslie-Effekt gibt es das günstige TC Electronic Vibraclone oder das jüngst erschienene Boss RT-2.
Studiogitarrenequipment für Black Hole Sun
Wer budgettechnisch keine Einschränkungen hat für den Sound von Black Hole Sun, der kann hier so richtig Schotter lassen. So gibt es mit dem Marshall 2203 Modified JCM 800 einen Amp, der zwar nicht ganz an JMP 50 herankommt, aber dennoch schon sehr nah im Klanguniversum zu verorten ist. Auch bei Mesa/Boogie werdet ihr beim Original fündig.
Denn just im Januar 2025 brachte man ein Reissue des Dual Rectifiers auf den Markt. Und das 100-Watt-Monster ist vor allem eins: laut. Am besten eine Loadbox dahinter, sonst fällt die Studiowand gegenüber um. Was den Leslie-Effekt betrifft, muss es ja nicht gleich eine Hammond Leslie Box* sein, schon der NEO Instruments Ventilator II* bietet um einiges mehr Sound, als die günstigen Modelle. Ach, und den Memory Man* nicht zu vergessen, ein bisschen Räumlichkeit braucht es im Signal.
Fazit zum Sound von Black Hole Sun
Viele Wege führen zu Chris Cornells Gitarrensound. Welchen schlagt ihr ein? Wie kommt ihr dem Sound von Black Hole Sun näher? Schreibt es uns in den Kommentaren!
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