von Dirk | Geschätzte Lesezeit: 7 Minuten | Unsere Wertung: 4,0 / 5,0
Angecheckt: Rode NTH-100 Studiokopfhörer

Angecheckt: Rode NTH-100 Studiokopfhörer  ·  Quelle: Rode

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Rode will mit dem ersten eigenen Kopfhörer NTH-100 nicht nur im Studio überzeugen, sondern auch den heutigen Content Creators ein Lächeln auf das Gesicht zaubern. In diesem Angecheckt wollen wir sehen und auch hören, was in diesem Studiokopfhörer steckt.

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Rode NTH-100

Der Hersteller Rode legt mit dem NTH-100 den ersten eigenen Studiokopfhörer vor. Bisher wird der Herstellername primär mit Mikrofonen in Verbindung gebracht, in letzter Zeit speziell mit solchen für die sogenannten Content Creators. Also Leute, die Podcasts erstellen, Livestreams machen oder Videos produzieren. Und auch der NTH-100 richtet sich an ein solches Publikum, soll sich aber ebenso für die Aufnahme und das Mischen von Musik eignen. Ein Studiokopfhörer für alle Zwecke sozusagen. Ich bin jetzt schon gespannt, wie das Konzept hier aufgeht.

Erster Eindruck

Das Design sieht etwas ungewöhnlich aus. Eine ovale Form mit „Beule“ – so würde ich den Look der Ohrmuscheln beschreiben. Die zeigen mir aber sofort, ob ich den Kopfhörer richtig aufgesetzt habe und machen bestimmt auch bei einem Livestream Eindruck. Die Innenpolster sind zusätzlich mit einem großen weißen „L“ und „R“ bedruckt, das finde ich einfach praktisch. Am oberen Teil des Gehäuses der Muscheln lassen sich diese Buchstaben zusätzlich als Braille-Schrift ertasten, das kommt Menschen mit Sehbehinderungen entgegen. Und wo ich schon von guten Ideen rede: Das mit 3,5 mm Klinkensteckern versehene Kopfhörerkabel lässt sich an beiden Seiten der Hörer anschließen. Das sind schon ein paar Konzepte, von denen sich andere Hersteller mal etwas annehmen können.

Der Bügel aus Federstahl ist mit einem schwarzen, matten Stoff überzogen, auf der Unterseite zusätzlich gepolstert. Die Polster der Muscheln bestehen aus Memory-Foam und sind ebenso wie der Bügel mit Alcantara überzogen. Das ist ein Mikrofaserstoff, der wie Leder aussieht und sich auch so anfühlt. Laut Hersteller steckt außerdem ein CoolTech-Gel in den Ohrpolstern, das soll beim Tragen einen kühlenden Effekt erzeugen. Das ist im Sommer bestimmt besser zu beurteilen, beim Test habe ich jedenfalls immer einen kühlen Kopf bewahrt.

Die richtige Seite findest du beim Rode NTH-100 sofort

Die richtige Seite findest du beim Rode NTH-100 sofort

Die Ohrmuscheln lassen sich natürlich am Bügel verstellen und so der Größe des Kopfes anpassen. Über das FitLok-Verschlusssystem arretiere ich die Einstellung, das gefällt mir auch sehr gut. Bei anderen Systemen verrutscht die Position ja sehr gerne, das kann hier nicht so schnell passieren. Übrigens lässt sich dieses Modell nicht zusammenklappen, das solltest du wissen.

Wir von Gearnews und viele andere Blogs schreiben den Namen Rode ja nie korrekt, eigentlich geht ein Strich durch das O. Und genau dieser Buchstabe befindet sich quasi als Corporate-Look auf beiden Seiten der Ohrmuscheln, der eigentlich angeraute Kunststoff wird an diesen Stellen dafür glatt gelassen. Und da hat mein Testgerät bereits eine minimale Schramme. Von dieser Kleinigkeit abgesehen, macht der NTH-100 mit seinen 344 Gramm Gewicht einen absolut soliden Eindruck.

Neben dem geraden und 2,4 Meter langen Kopfhörerkabel, gehören ein Klinkenadapter, ein Transportbeutel und mehrere farbige Plastikringe zu dem Lieferumfang. Die bunten Plastikringe dienen übrigens zum Markieren der Kabel, falls du dich das gerade fragst. Wenn mehrere Kopfhörer dieses Modells gleichzeitig im Einsatz sind, erkennen alle sofort ihr Exemplar wieder. Color IDs nennt Rode das.

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Rode NTH-100 FitLok-Verschlusssystem

Rode NTH-100 FitLok-Verschlusssystem

Ein paar technische Daten

Bevor ich mich nun dem eigentlichen Teil widme, noch ein paar technische Daten. Der Kopfhörer arbeitet dynamisch und kommt in einem geschlossenen sowie ohrumschließenden Design. Das ist eine Gelegenheit für den Hersteller, die Bezeichnung „passive Geräuschunterdrückung“ zu droppen und bedeutet lediglich, dass das Design eine gewisse Abschirmung gewährleistet. Rode nennt sogar Daten für die passive Dämmung, 20 dB(A) beträgt diese.

Die Impedanz beträgt 32 Ohm, die Empfindlichkeit ist mit 110 dB angegeben, als maximaler Schalldruck wird 126 dB SPL genannt.  Der Übertragungsbereich geht von 5 Hz bis 35 kHz. Klingt alles ganz gut. Dann will ich mal den Kopfhörer aufsetzen und hören.

Lieferumfang des Rode NTH-100

Lieferumfang des Rode NTH-100

In der Praxis

Auf den Bildern, die ich vorab gesehen habe, sehen die Ohrmuscheln irgendwie größer aus, als sie in Wirklichkeit letztendlich sind. Das hat mich schon ein bisschen überrascht. Tatsächlich würde ich sie jetzt sogar als eher klein im Vergleich zu denen bei einigen anderen Modellen bezeichnen. Trotzdem umschließen diese immer noch meine Lauscher, und pressen sich mit einem gewissen Druck an meinen Kopf.

Mit dem Tragekomfort ist das ja immer so eine Sache, denn der wird schon sehr individuell wahrgenommen. Ich trage sehr oft Kopfhörer und bin der Meinung, dass der NTH-100 bequem sitzt. Ich kann mir gut vorstellen, diesen über einen längeren Zeitraum zu tragen und damit zu arbeiten.

Es ist durchaus so, dass sich die Ohrmuscheln mit einem gewissen Druck an den Kopf pressen – das habe ich bei anderen Herstellern aber schon stärker empfunden. Wenn das eingesteckte Kabel bewegt wird, entstehen hier wahrnehmbare Geräusche, das ist aber absolut nicht ungewöhnlich bei einem kabelgebundenen Modell und fällt nicht weiter auf, sobald hier Signale durchgehen.

Rode NTH-100 bietet auf beiden Seiten der Muscheln einen Anschluss für das Kabel

Rode NTH-100 bietet auf beiden Seiten der Muscheln einen Anschluss für das Kabel

Sound

Es macht wirklich Spaß, mit dem NTH-100 zu arbeiten. Einen extrem neutralen Charakter möchte ich hier nicht bescheinigen, dafür betont der Kopfhörer die unteren Mitten und den Bassbereich einen Tick zu viel. Aber mir persönlich gefällt das so sehr gut. Produzieren macht einfach etwas mehr Freude, ebenso wie Musikhören. Und auch Mixing steht hiermit nichts im Wege, denn der Sound bleibt trotz der leichten Anhebung im Bassbereich recht transparent.

Die Wiedergabe von Transienten klingt knackig, aber nicht aggressiv. Die Höhen gefallen mir ebenfalls sehr gut. Das Stereobild gibt sich eher intim, versucht also nicht zu sehr in die Breite zu gehen.

Ich glaube nicht, dass Rode hiermit das ultimative Werkzeug für Mixing und Mastering vorlegen will, sondern stattdessen einen guten Allrounder präsentiert. Podcasts, Liverstreams, Video-Editing und Gaming stehen nämlich genauso auf dem Plan wie Recording oder Mixing. Und dafür hat der Hersteller einen schönen Sweet-Spot gefunden.

Rode NTH-100

Rode NTH-100

Fazit

Das Design bietet einige wirklich coole Ideen von denen sich andere Hersteller gerne mal inspirieren lassen sollten. Ich finde es einfach super, wenn ich entscheiden kann, an welche Seite ich das Kabel anschließe. Und ich mag es auch, wenn ich sofort sehe, wo Links und Rechts ist. Dieses CoolTech-Gel in den Polstern halte ich ebenfalls für eine gute Idee, auch wenn ich dessen Wirkung nicht so richtig zu spüren bekommen habe. Die Form der Ohrmuscheln selbst ist nicht so mein Ding – da stehe ich doch zu sehr auf runde Formen.

Auf klanglicher Ebene empfinde ich den NTH-100 als unglaublich gut ausbalanciert. Und das nicht so sehr im Sinne von einem äußerst linearen Frequenzgang, sondern vielmehr in Hinsicht auf unterschiedliche Anwendungsmöglichkeiten. Viele Aufgaben lassen sich hiermit angenehm und mit einem gewissen Spaßfaktor erledigen und selbst nach längeren Sessions hast du hiermit Lust, noch ein bisschen Musik zu hören.

Der NTH-100 ist ein gelungener Einstand in die Welt der Studiokopfhörer – ich bin jetzt schon gespannt, was sich Rode in dieser Richtung noch so ausdenkt.

Verfügbarkeit und Preis

Rode NTH-100 bekommst du hier bei Thomann*.

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Weitere Infos über Rode NTH-100

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