KORG, Arturia, Native Instruments, Ableton: Sound-Boutique
Neues über Sounds, Presets, Samples und Ableton Live
Heute geht es in der Sound-Boutique um das neue Technoid Sound-Pack für den KORG volca fm. Außerdem berichte ich über Patches von Oblivion Sound Lab für das Arturia MiniBrute V Plugin. Für Native Instruments Kontakt schauen und hören wir uns einen „magischen“ Arpeggiator an. Und zum Schluss liest du über einen experimentellen Stereo-Effekt für Ableton Live mit Max for Live. Hoffentlich ist etwas für dich dabei und es wäre schön, wenn du in der nächsten Ausgabe (am nächsten Dienstag) wieder vorbeischaust. Bis dann!
Inhalt:
Technoid Sound-Pack für KORG volca fm (und weitere FM-Synthesizer)
Ein neues Soundset von Limbic Bits – diesmal für KORG volca fm. Vielleicht werden jetzt einige die Nase rümpfen, aber der kleine Synthesizer von KORG ist einfach nur toll! Der Synthesizer besticht durch seine kompakte Größe und lässt sich überallhin mitnehmen, außerdem ist volca fm sehr preiswert.
KORG volca fm beherrscht Sounds des Yamaha DX7, die Patches im SysEx-Format sind also kompatibel und über das kostenlose FM-Synthesizer-Plugin DEXED lassen sich die Presets recht einfach programmieren, verwalten und übertragen.
Mit sechsstimmiger Polyphonie, sechs Operatoren, 32 Algorithmen und den feinen Extras wie 16-Step-Sequencer, zwei Effekten und Arpeggiator lässt sich eine Menge anstellen. Zudem gibt‘s Motion Sequencing, Bewegungen an den Reglern lassen sich also aufzeichnen. Und in Kombination mit dem Wechsel der Algorithmen sind damit sogar extrem verrückte Sounds möglich.

Über Sync- und MIDI-Anschlüsse lässt sich der kleine KORG volca fm problemlos in jedes Setup einbinden. Aphex Twin hat den kleinen Synthesizer in einem Interview mit dem Designer Tatsuya Takahashi mal als eine Art FM-Synthesizer-Walkman beschrieben, tatsächlich verfügt der volca fm sogar über einen eingebauten Lautsprecher!
Ich schwärme auch deshalb so viel, weil ich (Version 1) des kleinen Synthesizers von KORG besitze und ihn ähnlich wie in dem folgenden Video gerne in Kombination mit einer Maschine von Elektron verwende – bei mir ist es allerdings der Syntakt. Damit leite ich dann auch endlich zu dem neuen Sound-Pack von Limbic Bits über.
Technoid heißt dieses neue Soundset für den KORG volca fm und versammelt insgesamt 32 Presets. Wie der Name bereits suggeriert, geht es hier stilistisch um Sounds für elektronische Musik, Limbic Bits nennt Ambient, Techno und IDM als Beispiele.
Die ersten zwölf Slots nehmen Dub-Chords ein – und das ist ja nun wirklich eine Spezialität des Sounddesigners und YouTubers. Diese Sounds eignen sich bestens für Dub, Dub-Techno und klassischen „Detroit-Techno“. Die Chords lassen sich aber auch schnell umfunktionieren und als Leads und Arpeggios nutzen.
Das wird mit zehn Pads ergänzt, die von warm bis komplex und digital reichen. Das Soundset wird mit sieben Bass- und drei Percussion-Sounds komplettiert.
Die Presets sind mit KORG volca fm, volca fm 2 und weiteren FM-Synthesizern kompatibel, die einen Import von DX7-Soundbänken beherrschen. Wie bereits gesagt, muss das oben erwähnte kostenlose DEXED Plugin für den Transfer genutzt werden.
- 10 Euro kostet das Technoid Sound-Pack bei Limbic Bits. Weitere Infos zur Installation findest du auf der Website. KORG volca fm 2 ist bei Thomann erhältlich*.


Memory Bank: Patches für Arturia MiniBrute V
Die Presets von Oblivion Sound Lab sind jedes Mal ein Fest. Die Sounds klingen immer fantastisch, die Teaser-Videos sind ein Genuss und auch die gesamte Präsentation ist sehr liebevoll. Diesmal hat sich Oblivion Sound Lab den virtuellen MiniBrute V von Arturia vorgenommen.
Vor 13 Jahren legte Artuia mit dem günstigen MiniBrute einen großen Hit hin. Zu dem Zeitpunkt erlebten analoge Synthesizer wieder einen neuen Boom, der ja bis heute anhält. Mit MiniBrute V brachte Arturia letztes Jahr dann die längst überfällige virtuelle Version des Synthesizers heraus, selbstverständlich mit einigen neuen Extras wie achtfacher Polyphonie, Unison-Modus und vier eingebauten Effekt-Slots.
Natürlich behält die virtuelle Version alles, was das Original ausgemacht hat. Dazu gehören das sehr eigenständig klingende Steiner-Parker Filter oder die Dreiecks-Schwingungsform mit dem Metalizer-Regler. Die Emulation klingt dem Hardware-Original ebenbürtig, daran lässt dieses neue Soundset jedenfalls keinen Zweifel aufkommen:
Memory Bank liefert dem Arturia MiniBrute V insgesamt 50 neue Patches, alle bringen einen sehr analogen Klangcharakter rüber. Als Vorbilder für die Sounds nennt der Hersteller Artists wie Cliff Martinez, Vangelis, Umwelt oder Boards of Canada. Und tatsächlich trifft der Soundcharakter der Patches in dieser Hinsicht genau ins Schwarze.
Das Soundset enthält Pads, Leads, Bässe, Plucks, Keys, Strings, Brass-Sounds, SFX und sogar einen Bell-Sound – denn was wäre die Welt ohne Glocken? Die Presets eignen sich für Stile wie Electronica, Synthwave, LoFi, Ambient, Berlin School und cinematisches Scoring. Und ich bin mir sicher, dass es noch einige weitere Stile gibt, in denen die Sounds von Memory Bank eine gute Figur machen!
Macros und Modwheel sind bei allen Patches mit Zuweisungen belegt, Velocity und Aftertouch werden größtenteils ebenso unterstützt. Die Sounds sind mit MiniBrute V, der Arturia V Collection 11 Pro und Analog Lab 5.10.2 (oder neuer) kompatibel – aber nicht mit den Hardware-Varianten!
- Für kurze Zeit bekommst du das Sound-Pack für 10 US-Dollar (statt 12,50 US-Dollar) hier bei Oblivion Sound Lab. MiniBrute V, Arturia V Collection 11 Pro und Analog Lab bekommst du bei Thomann*. Und die neuen Modelle der Hardware gibt‘s ebenfalls bei Thomann.
GILLA ARP – ein magischer Zufalls-Arpeggiator für Native Instruments Kontakt mit MPE-Support
Für NI Kontakt kommen pausenlos neue Librarys heraus, darunter befinden sich auch zunehmend solche von „Indie-Herstellern“. Dazu würde ich beispielsweise quietformat zählen, der Hersteller präsentiert mit GILLA ARP sein erstes Kontakt-Instrument.
Ein kurzes Walkthrough-Video erklärt, worum es hier geht:
GILLA ARP soll dich beim kreativen Part in der Musikproduktion mit neuen Motiven unterstützen, dafür erzeugt das Kontakt-Instrument zufällige Arpeggios, die aber immer musikalisch bleiben. Sieben Sound-Presets stehen dafür zur Verfügung, darunter sind Aufnahmen von Rhodes, Nylon-Gitarren, Glocken und diversen Synthesizern.
Mit einem dreistufigen Regler für die Geschwindigkeit änderst du bei einigen der Sounds das Tempo der erzeugten Arpeggios. Laut dem Entwickler GILLA verzichtet das Kontakt-Instrument auf die Wiederholung benachbarter Noten, so sollen die Ergebnisse immer sehr abwechslungsreich bleiben.
MPE-Controller sind keine Pflicht, werden hier aber unterstützt und bringen bei der Performance schöne organische Variationen. Mit einer ADSR-Hüllkurve, Tiefpassfilter und den Effekten Chorus, Reverb und Delay verpasst du dem Sound den gewünschten klanglichen Anstrich.
GILLA ARP erstellt Sounds, die sehr gut in Soundtracks passen, aber auch ebenso gut in Ambient-Stücke und LoFi-Beats. Sehr nett!
- GILLA ARP kostet 49 US-Dollar und ist hier im Gumroad-Shop von quitformat zu haben. 1,08 GB umfasst die Library, Kontakt 6.8 (oder neuer) ist in der Vollversion erforderlich. Native Instruments Kontakt bekommst du auch in der neusten Version bei Thomann*.
Blur: Experimenteller Audio-Effekt für Ableton Live mit Max for Live
Den Begriff „experimentell“ benutze ich immer dann, wenn ich nicht so richtig erklären kann, was ein Synthesizer/Plugin/Effekt/Was-auch-immer im Detail so anstellt. Das trifft ohne Frage auf diesen Kandidaten hier zu.
Bei Blur handelt es sich also um einen experimentellen Audio-Effekt, der sich mit einem „zweidimensionalen Blur-Algorithmus“ beschäftigt. Noch Fragen? Nun, die weiteren Ausführungen des Herstellers sind vielleicht ein bisschen ergiebiger. Und wer sich knapp 20 Minuten Zeit nimmt, sieht in diesem Video alles Details:
Zunächst: Blur hat natürlich überhaupt nichts mit der gleichnamigen Band zu tun! Stattdessen handelt es sich um ein Device für Max for Live, das als Stereo-Effekt dient. Hier werden Tiefpassfilter, Multi-Tap-Delay (mit 72 Delay-Lines), ein tonales Reverb und ein komplexer Feedback-Generator miteinander kombiniert.
Hört sich immer noch ziemlich nach Raketenwissenschaft an, oder? Reduzieren wir das Prinzip mal auf einen ganz einfachen Nenner: Blur „verwischt“ ganz dem Namen nach den Sound im Zeitverlauf – ein bisschen Vergleichbar mit einem Unschärfe-Filter bei einem Grafikprogramm.
Dieses Max for Live Device, das übrigens ab Version 10 der DAW funktioniert, ist also ganz klar ein eher ungewöhnlicher Effekt – experimentell eben!
- 10 US-Dollar verlangt nnirror auf seiner Gumroad-Website dafür. Ableton Live mit Max for Live ist ab Version 10 oder neuer erforderlich. Die Erweiterung ist in der Ableton Live Suite enthalten und die bekommst du bei Thomann*.


Weitere Infos über KORG, Arturia
- News von KORG
- Mehr von Limbic Bits
- News von Arturia
- Native Instruments News
- Ableton News
- Mehr von der Sound-Boutique
Weitere Videos über KORG volca fm und Arturia MiniBrute
*Hinweis: Dieser Artikel über KORG, Arturia, Native Instruments und Ableton enthält Werbelinks, die uns bei der Finanzierung unserer Seite helfen. Keine Sorge: Der Preis für euch bleibt immer gleich! Wenn ihr etwas über diese Links kauft, erhalten wir eine kleine Provision. Danke für eure Unterstützung!