von Marcus Schmahl | Geschätzte Lesezeit: 9 Minuten | Unsere Wertung: 4,5 / 5,0
Intellijel Cascadia: semi-modularer Synthesizer - Angecheckt!

Intellijel Cascadia: semi-modularer Synthesizer - Angecheckt!  ·  Quelle: Marcus Schmahl

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Cascadia aus dem Hause Intellijel Designs ist ein angenehm kleiner semi-modularer Desktop-Synthesizer, der mit sehr vielen Features ausgestattet ist, eine riesige Bandbreite an Sounds zu erstellen. Das kompakte Gerät wirkt tatsächlich wie ein gut ausgestattetes Modular-System. Und das mit einer sehr soliden Bauweise und einer hochwertigen Bedienoberfläche. Klangeigenschaften und Integration ins heimische Studio mussten wir definitiv einmal anchecken, da dieser doch recht kleine Tisch-Synthesizer ein wirkliches Schmuckstück im Musikzimmer sein kann.

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Intellijel Cascadia – das Wichtigste in Kürze

  • Kompakt
  • semi-modular/modular
  • üppige Ausstattung und Utilities an Bord
  • Signalweg perfekt vorgepatcht: „Ready to play“
  • sehr viele Möglichkeiten für Sounddesigner
  • Send/Return für externe Effekte

Cascadia – ein Synthesizer für alle Fälle

West Coast, East Coast? Oder einfach nur Musik machen, Sounds designen? Und das auf einer Spielwiese, die einfach (fast) alles bietet, was sich ein Synthesizer-Sounddesigner wünscht? Dann solltet ihr euch definitiv Cascadia von Intellijel anschauen und unter die Lupe nehmen. Denn dieser kleine semi-modulare Synthesizer hat so einiges auf dem Kasten. Einsteiger können direkt loslegen, denn intern ist der Signalfluss so angelegt, dass ihr sofort und ohne Patch-Kabel Sounds erzeugen könnt. Profis werden aus dem Staunen nicht herauskommen, da ihr mit dieser Kiste ein komplettes Modular-System vieler Synthese-Welten mit allen Spielereien erhaltet.

Intellijel Cascadia wirkt größer als er wirklich ist

Intellijel Cascadia wirkt größer als er wirklich ist

Aber wie klingt der neue Cascadia und kann ich die Hardware auch vielseitig in meinem Studio in Verbindung mit meinen anderen Geräten einsetzen? Das durfte ich hier in meinem Sound-Labor ausgiebig testen. Danke an Intellijel für das Ausleihen des semi-modularen Synthesizers für dieses Angecheckt!

Unboxing Intellijel Cascadia

Die Verpackung und dementsprechend das Unboxing des neuen semi-modularen Synthesizers von dem Hardware-Hersteller Intellijel, ist recht unspektakulär. Die Umverpackung enthält einen Aufdruck, der das Gerät zeigt sowie den Namen Cascadia. Auf den ersten Blick überraschte mich die Größe des Klangerzeugers. Denn ich hatte ihn mir eigentlich größer vorgestellt. Aber dieser Formfaktor ist heutzutage ein großer Vorteil. Denn wenig Platz im Studio und bei einer Live-Performance auf der Bühne sind Gang und Gäbe. Auch das Gewicht ist eher gering. Sehr schön!

Ausgepackt: Cascadia und Zubehör

Ausgepackt: Cascadia und Zubehör

Neben Cascadia liegt das externe Netzteil, eine Tüte mit Patch-Kabeln und ein USB-Kabel in der Kiste. Also geht es direkt weiter zum nächsten Punkt.

Inspektion der Hardware

Trotz der kleinen Größe wirkte Cascadia irgendwie „groß“. Alle Regler und Fader (und ja, hier gibt es sehr viele davon) lassen sich ohne Probleme und Behinderung perfekt bedienen. So soll das auch sein! Alles fühlt sich extrem hochwertig an. Das erwarte ich bei einem Preis von über 2000 Euro. Hauptanschlüsse zur Außenwelt (MIDI, USB, Strom, Audio In/Out) findet ihr auf der Rückseite der Hardware. Aber das Spiel findet natürlich auf der Bedienoberfläche statt.

Cascadia und die Anschlüsse an die Außenwelt

Cascadia und die Anschlüsse an die Außenwelt

Cascadia steht sehr rutschfest auf meinem Studiotisch und bewegt sich keinen Millimeter beim Bearbeiten der Slider und Drehregler. Auch die Patch-Eingänge sind sehr solide verbaut, sodass sie ein schnelles Einstecken und ruppiges Herausziehen eines Patch-Kabels auch die nächsten Jahre locker überstehen werden. Die Drehregler sind ebenfalls sehr fest verbaut und fühlen sich weder schwammig noch „billig“ an. Das Ganze runden die beiden schicken Holzseitenteile an dem Metallgehäuse ab. Eben eine hochwertige Hardware.

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Cascadia ist eine Spielwiese für Sounddesigner

Angeschlossen fängt Cascadia direkt an zu blinken. Über MIDI empfängt der Synthesizer von Intellijel Notenwerte, die die Kiste sofort in Sounds verwandelt. Durch den logischen Aufbau des Benutzer-Interfaces sollte sich eigentlich jeder sehr schnell zurechtfinden. Oben links sitzt der Mixer der fünf Oszillatoren (VCO) zuzüglich Rauschgenerator, die sich per Fader mischen lassen. Rechts daneben folgt die Filtersektion (Tief-, Band-, Hochpass, Bandsperre und Phazor), gefolgt von dem Wavefolder und dem VCA.

Ein Paradis für Sounddesigner

Ein Paradis für Sounddesigner

Darunter findet ihr die mehr als gut ausgestattete Modulationssektion mit Hüllkurvengeneratoren, LFOs, den Utilities sowie den Einstellungen für die beiden VCOs. VCO B könnt ihr wahlweise als LFO einsetzen. Die oberste Reihe des Cascadia enthält CV Pitch, Gate, Trigger sowie Send & Return, Drive inklusive Soft-Clip und den Regler für die Master-Lautstärke. Ihr könnt neben einer externen Audioquelle sogar externe Effektgeräte anschließen (Line oder Effektpedale) und einschleifen (frei dazu mischen!). Hierzu stehen euch entweder Miniklinke, aber auch große Klinke zur Verfügung. Ein großer Pluspunkt.

Cascadia im Studioverbund

Da alle Patch-Ein- und Ausgänge Eurorack-kompatibel sind, könnt ihr Cascadia ohne Umwege mit euren Modulen aus dem Modular-System oder anderen semi-modularen Synthesizern verbinden. Das erweitert das Spektrum der Möglichkeiten natürlich nochmals erheblich. Aber auch in Sachen MIDI hat der Entwickler Intellijel weitergedacht. Denn ihr könnt neben den üblichen MIDI-Noten und Clock ebenso MIDI-CC übertragen und mit Parameteränderungen Funktionen des Synthesizers automatisieren. Eine Lernfunktion verbindet den CC-Wert mit dem Regler der Hardware. Über eine herunterladbare kostenlose Config-App lässt sich die Konfiguration nochmals edler vornehmen.

Solide verbaut

Solide verbaut

Sehr interessant ist sicher, dass ihr Cascadia ebenfalls als MIDI-to-CV-Interface einsetzen könnt. Denn alle eingehenden MIDI-Signale liegen oben links in acht Patch-Ausgängen an. Diese könnt ihr entweder wieder an beliebigen Stellen des Synthesizers, aber auch zu anderen Modulen oder semi-modularen Geräten senden. Somit bleibt alles in diesem Verbund „tight“.

Fader, Buttons, Switches

Fader, Buttons, Switches

Die Klangwelten des Synthesizers

Wie schon erwähnt, könnt ihr sowohl East Coast und West Coast Synthese gleichzeitig bedienen. Das heißt in etwa Minimoog meets Buchla Easel. Einfache Bässe, 303-ähnliche Sounds, Leads, Pads (monophon oder zweistimmig durch einen verstimmten VCO), dubby Chords, Drones, FM-Klänge, Hüllkurven-gesteuerte Sequenzen, verzerrte bis hin zu zerstörten Synthesizer-Sounds. Hier ist definitiv alles möglich. In Verbindung mit einem Sequencer mutiert Cascadia zu einem großartigen Klangerzeuger, dessen Notenwerte, aber auch alle anderen Sound-Parameter steuerbar sind.

Tolles Design und guter Formfaktor

Tolles Design und guter Formfaktor

Hier ist ein kurzes Video, in dem ich Cascadia mit Ableton Push 3 standalone über MIDI ansteuere und den Audioausgang des Synthesizers in Push mit Delay und Reverb „veredle“. Sequencing, Drums, weitere Sounds sowie Mix habe ich im Push 3 programmiert.

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Mehr Informationen

Fazit zum neuen standalone Intellijel Controller Cascadia

Das Konzept dieses semi-modularen Synthesizers von der Firma Intellijel überzeugt in (fast) allen Punkten. Formfaktor und Gewicht von Cascadia sprechen für eine Hardware, die perfekt in den Bereich Live-Performing passt, aber auch für die Arbeit im Studio sicher für viele interessant sein sollte. Ganz oben auf der Pro-Liste steht definitiv die von Grund auf logische Verschaltung, mit der ihr ohne (Patch-) Verkabelung direkt loslegen könnt – wie eben mit einem „normalen“ Synthesizer. Darüber hinaus lassen sich alle Parameter nochmals aufbrechen und mit anderen Quellen ersetzen oder modulieren.

Sicherlich ist ein solcher kleiner Synthesizer keine eierlegende Wollmilchsau – trotz dieser Fülle an Parametern, Ein- und Ausgängen. Vielleicht fehlt ein Sequencer, der den Synthesizer hätte autarker werden lassen, oder es wäre eventuell für den aufgerufenen Preis ein integriertes Effektgerät schön gewesen, um ohne Zusatz ein Reverb oder Delay zu addieren. Dazu kommt auch der eigentliche Klangcharakter eines jeden Synthesizers, der dem Benutzer eben gefallen muss – das sollte euer subjektiver Eindruck entscheiden.

Qualität hat natürlich ihren Preis und den muss man für Cascadia auch ausgeben. Berechnet man alle Module einzeln, die in dem Synthesizer stecken, kommt man auf einen weit höheren Geldbetrag (zuzüglich Case). Das solltet ihr bedenken. Dazu vereint das Gerät sowohl East als auch West Coast Synthese. Alles in allem erhaltet ihr mit dieser Hardware einen soliden Klangerzeuger mit einer großartigen Ausstattung und unglaublich vielen Möglichkeiten – und das nicht nur für Sounddesigner und Synthesizer-Profis.

Sehr schick: Metall meets Holz

Sehr schick: Metall meets Holz

Preise und Spezifikationen zum Intellijel Cascadia

Intellijel Cascadia könnt ihr ab sofort hier bei Thomann.de (Affiliate) zum Preis von 2378,00 Euro bestellen. Ein optionales Rackmount-Kit, Metallseiten und zusätzliche Intellijel Patch-Kabel erhaltet ihr auf der Website des Herstellers.

Affiliate Links
Intellijel Designs Cascadia
Intellijel Designs Cascadia Bisher keine Kundenbewertung verfügbar

Die standalone Hardware wiegt ca. 1,94 kg und ist 348 x 246 x 66 mm (B x T x H (inklusive Gummifuß)) groß. Cascadia besitzt 16 Drehregler, 34 Fader, 28 Kippschalter, 101 Patch-Ein- und -Ausgänge“, fünf Buttons, 36 LEDs sowie einen An-/Ausschalter (auf der Rückseite des Geräts). Im Paket enthalten ist neben der Hardware das externe internationale Netzteil, ein USB-C auf USB-A Kabel, 14 Patch-Kabel (4× 10 cm, 4× 15 cm, 4× 30 cm, 2×45 cm), ein Intellijel Kabelbinder und ein Quick Start Guide.

Anschlussseitig stehen euch hinten an der Hardware im Format großer Klinke ein Audioausgang in Mono, ein Kopfhörerausgang, ein Audioeingang in Mono, ein Expression-Ausgang, Send und Return‌, DIN MIDI-In/Out/Thru, Stromanschluss (15 V, 1 A) und ein USB-C-Anschluss zur Verfügung. Der USB-C-Port lässt sich für USB-MIDI und Firmware Updates nutzen. Weitere und ausführliche Informationen erhaltet ihr auf der Website des Herstellers in Form von Downloads sowie einer Menge an Tutorial-Videos, Patch-Sheets und PDF-Handbüchern.

Mehr Infos zu Intellijel und Cascadia

Pro und Kontra Intellijel Cascadia

Pro

  • kompakt und solide
  • sehr viele Anschlüsse zum Erweitern
  • trotz kleiner Größe sehr gute Bedienbarkeit
  • perfekter interner Aufbau, sodass man auch ohne Patch-Kabel sehr gut arbeiten kann
  • Send/Return für externe Effekte
  • Drive und 2x Soft-Clipper
  • integrierte Hilfsmodule (Multiples, Mixuverter, Slew, Envelope Follower, Sum, Inverter)

Kontra

  • Preis ist hoch, aber gerechtfertigt
  • Sound könnte „spezieller“ sein
  • kein integrierter Sequencer

Videos zu dem Synthesizer von Intellijel

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Bildquellen:
  • Ausgepackt: Cascadia und Zubehör: Marcus Schmahl
  • Cascadia und die Anschlüsse an die Außenwelt: Marcus Schmahl
  • Ein Paradis für Sounddesigner: Marcus Schmahl
  • Solide verbaut: Marcus Schmahl
  • Fader, Buttons, Switches: Marcus Schmahl
  • Tolles Design und guter Formfaktor: Marcus Schmahl
  • Sehr schick: Metall meets Holz: Marcus Schmahl
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