von  Julian Schmauch  | |  Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten
Der Sound von No One Knows: Mit Plugins, Budget-Setup oder Studio-Gear

Der Sound von No One Knows: Mit Plugins, Budget-Setup oder Studio-Gear  ·  Quelle: Anne-Marie Forker / Alamy

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Kaum ein Gitarrensound hat das 21. Jahrhundert so geprägt wie der von Josh Homme in „No One Knows“. Eine Weiterentwicklung seines Sounds bei Kyuss, aber dennoch voller Retro-Wärme, rankten sich lange Legenden um das Gear, das der Kopf von Queens of the Stone Age während er Aufnahmen nutzte. Schauen wir uns an, wie ihr dem Sound näherkommt: in-the-box mit plugins, mit einem Budget-Hardware-Setup und mit edlem Studio-Gear!

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Die Neuerfindung des Josh Homme

Wer Kyuss vor Queens of the Stone Age kannte, wird sich mit Josh Hommes neuer Band Anfang der Nuller schwergetan haben. Wer Kyuss später kennenlernte, wird aber genauso zu den vielen gehören, die sich eine Reunion wünschen. Denn was John Garcia, Josh Homme, Brant Bjork und Nick Oliveri (später Scott Reeder) hier in den späten Achtzigern und frühen Neunzigern an düsterem Wüstengewitter auffuhren, kann man mit Fug und Recht als wichtigste Stone-Rock-Band der Geschichte bezeichnen.

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Aber, wie es so oft passiert in der Musikgeschichte, wurde es John Homme, dessen brachialer, staubtrockener Sound schon damals viele faszinierte, die kreative Ausrichtung der Band zu eindimensional. Er hatte andere Ideen. Und gründete 1996 quasi direkt nach dem Ende von Kyuss die Queens of the Stone Age. Und in den ersten Jahren erging es ihm nicht unähnlich zu Dave Grohl und dessen Foo Fighters.

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Zwar erspielte sich Homme mit dem selbstbetitelten Debüt (1998) und Rated R (2000) eine respektable Fanbase. Aber niemand konnte mit dem dem Monstrum rechnen, was er mit Songs for the Deaf 2002 auf die Welt losließ. Wie funky und brachial, wie traurig und wütend, wie unendlich drückend hier alles klang, das traf den Nerv der Zeit. Allen voran No One Knows.

No One Knows: Dave Grohl meets Desert Sessions meets Josh Homme

Viele Freunde und Freundinnen der schweren Gitarrenmusik hatten im Vorfeld der Veröffentlichung von No One Knows mitbekommen, dass niemand Geringerer als Dave Grohl hier hinter den Kesseln saß. Das sorgte für eine Erwartungshaltung, an der der Song und das Album scheitern mussten. Das Gegenteil passierte.

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Im Vergleich zu seinem früheren schnurgraden Grunge-Gewitter zeigte Grohl auf No One Knows seine musikalische Vielseitigkeit. Und Homme, wie funky er Wüstenrock mittlerweile interpretierte. Basierend auf einem Riff vom Song Cold Sore Superstars aus den Desert Sessions, ist No One Knows allein vom Songwriting her eine absolute Masterclass. Wie hier die Parts ineinander übergehen, Dynamiken verwoben sind, bei so unterschiedlichen Teilen, das war für einen Rocksong dann doch ungewöhnlich.

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Und alsbald rankten sich Gerüchte und Mythen über den Gitarrensound von Josh Homme auf dem Album. Neben Joshs elegantem und einzigartigem Stil zermarterte sich die Gitarrengemeinde über lange Zeit das Hirn darüber, wie Homme einen derart präsenten, mittenlastigen Sound fahren konnte, der trotzdem so definiert klang.

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Das Gitarren-Gear von No One Knows

Queens of the Stone Age nahmen fast das gesamte Album Songs for the Deaf zusammen mit Eric Valentine auf, der sich auch für die Produktion verantwortlich zeigte. Legendär sind die Drum-Aufnahmen mit Dave Grohl, von denen man weiß, dass Becken und Trommeln in zwei Durchgängen separat aufgenommen wurden. Was das Gear betrifft, ist bei Josh vieles ein wenig anders.

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Was die Gitarren selbst betrifft, scheint Homme zur Zeit der Aufnahmen von No One Knows häufig eine Ovation Ultra GP, einem Modell, von denen es in den Achtzigern nur eine limitierte Anzahl auf dem Markt gab. Im Musikvideo zu No One Knows ist Homme dagegen mit einer Maton MS520 zu sehen, einem Modell von dem Hersteller, von dem es vor einiger Zeit sogar eine Signature-Gitarre von Josh gab.

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Was die Amps betrifft, gibt es zwei Quellen, die in den letzten Jahren ein Teil von Joshs Geheimnis lüfteten. Zum einen gab es für eine kurze Zeit ein Video auf YouTube, in dem Produzent Eric Valentine sehr ausführlich über den Aufnahmeprozess von No One Knows sprach. Dies schien der Band allerdings zu missfallen, denn das Video verschwand bald wieder von Valentines Kanal (Tipp: Mit ein wenig Suche findet man noch Kopien des Videos auf YouTube). Zum anderen erzählte Josh selbst in der Apple-TV-Doku „Watch the Sound with Mark Ronson“ von seiner Geheimwaffe.

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Joshs Sound ist vor allem durch seine Vorliebe für schrottige Transistorverstärker und Bassamps geprägt. Hier hat der Peavy Decade, ein krachiger Übungs-Amps eine zentrale Rolle gespielt, dazu ein alter Verstärker von Tube Works, ein Tube Works RT-2100 Mosvalve, den Homme seit seiner Jugend besaß.

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Unterfüttert wurde das Ganze im Chorus mit Overdubs durch den Bass-Amp Ampeg VT40. Pedale nutzte Josh bei den Aufnahmen wenig, ein Zvex Super Hard-On Boost scheint eine wichtige Rolle gespielt zu haben, mit denen er sein Signal ordentlich aufbließ, um die Verstärker besser anfahren zu können.

Der Sound von No One Knows mit Plugins

Wie immer gilt: Gitarre, Kabel, DAW und Audiointerface müssten vorhanden sein, wir schauen uns an, mit welchen Effektplugins man schnell dem Sound näherkommt. Fangen wir an mit einer Lösung, die sogar kostenlos ist! Die Rede ist von NAM, Neural Amp Modeling.

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Habt ihr das kostenlose Plugin installiert, gibt es hier bei Tone 3000 ein Amp-Profil, das behauptet den Sound eines echten Decade aus den Achtzigern nachzubilden. Auch Profile von Ampeg-Verstärkern findet ihr bei Tone 3000. Wer es komfortabler möchte, sollte sich IK Multimedia Amplitube 5* oder Native Instruments Guitar Rig 7* näher ansehen.

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Native Instruments Guitar Rig 7 Pro Download
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Der Sound von No One Knows: Die Einsteigerlösung

Als Einsteigerlösung für den Sound von No One Knows bietet sich als Komplettlösung das Peavey Decade Pedal* an. Das gehört zu einer Reihe von Pedal-Amps von Peavey, die alle Sounds legendärer Amps des Herstellers nachahmen. Und was den Ampeg-Sound betrifft, ist der Ampeg Classic Analog Bass Preamp ein guter Startpunkt.

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Ampeg Classic Analog Bass Preamp
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Peavey Decade Preamp Pedal
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Der Sound von No One Knows: Das Studio-Gear

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Wo es ein Decade-Pedal gibt, ist ein Decade Too Amp* nicht weit! Genau den hat Peavey zusammen mit Josh Homme Anfang des Jahres auf den Markt gebracht, samt passendem Cab*. Damit fährt man soundtechnisch schon die halbe Miete ein. Dazu kommt ein Ampeg V4B Basshead*. Um beide gleichzeitig anzuspielen, braucht es dann noch einen entsprechenden Splitter* (und einen Schrank voller Vintage-Mikrofone für die Aufnahmen).

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Peavey Josh Homme Decade Too
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Peavey Josh Homme Decade Too Cabinet
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Ampeg V-4B Bass Head
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Fazit

Und jetzt seid ihr gefragt! Welches Gear und welche Gitarren nutzt ihr, um dem Wüstensound von No One Knows näherzukommen?

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