von Moogulator | Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten
Performance Sampler

Performance Sampler  ·  Quelle: Montage GN

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Immer mal frage ich mich, wo denn eigentlich die Hardware Sampler geblieben sind? Natürlich verschwanden eine Menge dieser Maschinen durch Auftauchen der DAWs und deren mitgelieferter Software-Versionen. Jedoch ist hin und wieder neben einem iPad ein kleiner echter Sampler mit schnellem internem Sampling durchaus musikalisch relevant und wünschenswert. Aber was ist mit „echten“ Instrumenten? Etwas „Spielbares“ und zunächst auch „Bezahlbares“? Wie muss oder könnte so etwas aussehen? Gibt es das überhaupt (noch)?

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Performance Micro Sampler? Pflichtenheft!

Es fehlen noch immer ganz einfache Sampler für die (kleine) Bühne oder den Proberaum, die auch Multisampling unterstützen und nicht unbedingt viel mehr als einfachste Syntheseeinstellungen haben. Diese sollten aber nicht unbedingt auf Loopfunktionen und direkte Steuerung verzichten und damit die wichtigsten Parameter zulassen, wie etwa Looptyp, Position und Länge.

Korg Microsampler

Groovebox vs. Sampler-Instrument

Nicht ganz der Idee folgend, aber spontan und einfach, war der Korg microSAMPLER. Allerdings hatte er weder Filter noch andere individuelle und durchaus wichtige Einstellungen. Etwas wie eine Hüllkurve und nur ein Effekt für alle Samples gab es, dafür konnte man dort direkt und sofort samplen und das Sample schnell auf eine Taste legen oder aber dieses Sample polyphon spielen. „Echte Echzeit„! Es fehlt noch immer ein simples kleines Gerät mit dem ohne große Aufwände einzelne Samples aufgenommen werden und diese direkt spielbar werden, es ein paar Effekte als Routing existieren und die oben beschriebenen Minimalbearbeitungen vorhanden sind.

Sicher gibt es allerdings jetzt schon Grooveboxen, die diese Funktion bereits erfüllen, wie etwa Elektron Digitakt. Aber ein Gerät von der Bauart „Instrument“ mit Kompromissen kann günstig sein und eher ein Sampler als eine Groovebox sein und sowas spielt sich auch anders. Etwas, was der moderne Emax II als spielbarer Sample Synth sein „könnte“ und „sollte“. Sampler in DEM Sinne gibt es schon seit Jahren nicht mehr. Ohne SCSI, den Vintage-Quatsch und das riesige Gehäuse und umständlichste Bedienung. Wie wäre so etwas heute?

elektron digitakt Front slant

Digitakt – Sampling mit einfachen Samples – aber einfach – nur eben ist es kein „Instrument“, nicht ganz so direkt?

Begrenzungen nach oben

Es muss kein „Ensoniqs ASR-10 in klein“ werden, aber genau so etwas macht einen kreativen spielbaren Sampler durchaus aus. Anfassbar. Dort gab es sogar synthetische Loops, um schwer loopbares Material eben mal künstlich zu loopen und auch mal mit 4-fach-Crossfades klicklos zu verbauen. Das wäre dann die Königsversion für 100€ mehr. Vermutlich sogar noch mehr. Also müssen wir ein paar Abstriche machen, mehr „Plastik“ zulassen und sind dann bald bei der Optik eines Gerätes, was mir erst kürzlich wieder ins Auge fiel.
In unserem Talk über Wunschinstrumente wurde es auch geäußert – wenn vermutlich auch nicht durch Thorsten Q. von TD so wie hier gemeint:

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Am meisten zum Thema Machbarkeit kam mir jedoch in den Sinn, als ich den als Rompler verkauften Akai MPK miniplay sah. Er müsste eher etwas mehr als die minimalen Sampling-Möglichkeiten eines MPX-8 und 16 bekommen, wie in dieser Liste, und genug Speicher. Dennoch zeigt Akai, dass so etwas technisch machbar ist und im Falle des „mini play“ für 125 Euro angeboten werden kann. Für uns als „spielende Zunft“ wären Minitasten okay, aber vielleicht eher 2,5 oder besser 3 Oktaven und für andere müssen es größere Tasten sein. Wie sagt man es einfach? „Geschenkt“.

So ein Gerät könnte man leicht mitnehmen und es wäre weniger „wuchtig“, wie ein Microsampler seinerzeit von Korg, und erst recht die großen 5-Oktaven-Monster der 80/90er. Die Optik wäre wohl eher die eines Yamaha RefaceSamplers“ im besten Falle. Im Realistischen eben, wie der oben schon mehrmals zitierte MPK mini play, da ja die „Götter des Marktes“ innerhalb der Firmen den Rotstift setzen würden. Das bedeutet oft weniger Knöpfe und kleine Displays. Also landen wir früher oder später bei so etwas:

AKAI MPK mini Play mk3

AKAI MPK mini Play mk3

Modulhersteller haben es bereits geschafft, diese grundlegenden Funktionen in Module zu packen. Mal als „Rampler“, die nicht immer direkt samplen können, aber zumindest „per Poti im Sample herumfahren“ bereitstellen können. Manchmal sind sie sehr sehr einfach und spielen einfach nur ein Sample. Aber es zeigt, dass sehr sehr kleine Hersteller so etwas und deutlich mehr schaffen können. Meist nur nicht für so kleine Preise wie Akai. Außerdem haben sie einen SD-Slot und einfache Organisation, Nummerierung und Benennung funktioniert dort bereits. Es wäre also eine schöne „Vorstufe“ einen Sample Player anzubieten, der Multisamples akzeptiert und damit die wichtigsten Basiswünsche erfüllt. So ein Gerät könnte vom Piano bis zu einfachen Field Recordings und den wichtigsten Synth Sounds für kleine Gigs nahezu jedem gefallen.

Tiptop-One Sampler Eurorack

Tiptop-One Sampler Eurorack

Der Kostenpunkt für so etwas dürfte selbst heute die 200 € nur knapp überschreiten, wegen der etwas zahlreicheren Potis und ggf. mehr Tasten als die des Mini Play. Ein OP1 kann jetzt schon als Mini-Workstation bezeichnet werden, kostet jedoch ein kleines Vermögen. Wenn die Ansprüche etwas herunter gedampft sind, sollte so ein Gerät machbar sein. Realistisch wird so etwas aber schon bei 500 Euro deutlich besser und bedienbarer. Auch hier werfe ich das nur mal in den Raum wie der Unterschied zwischen 200 Euro und 1200 Euro aussehen kann. Der Microsampler lag seinerzeit in der Nähe des Microkorg. Der OP1 ist freilich eher teurer und die Tastatur ist nicht für jeden toll.

teenage-op1-update

teenage-op1-update

Der Bastel-Sampler von Sucofunk wäre ein ähnliches Angebot. Sehr einfach und günstig, aber DIY. So ein Fader oder Schieber könnte Position oder Startpunkt setzen. Der Akai S-612 hatte sogar Start- und Endpunkt-Fader an Bord. Es gab sogar schon Sampler mit anständigen Bedienelementen von Publison in den späten Siebziger Jahren.

Sucofunk Beatmaker's Sketchbook

Sucofunk Beatmaker’s Sketchbook

Wie sind deine Gedanken dazu? Hier die inspirierenden aber noch nicht perfekten bereits existenten Geräte:

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Sequential Prophet X
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1010music blackbox
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Sicherlich gibt es bereits Sampler mit Knöpfen und Bedienung wie der Prophet X und wenige andere Synthesizer mit anständiger Bedienung, die jedoch einiges kosten. Diese klammere ich hier bewusst aus, ebenso die wenigen Granular-Sampler/Rampler, wie dem Iridium oder dem Tasty Chips GR-1. Wer möchte Wünsche hinzufügen?

Sicher wäre eine kleine „Kiste“ wie der 1010music Blackbox Sampler mit 4 Stimmen auch eine denkbare Alternative, jedoch auch ohne Tasten. Er sei hier aber auch erwähnt und gewürdigt. Zusammen mit denen im Sampler-Toplisten-Beitrag genannten und den offensichtlichen wie MPC etc. (Grooveboxen-Komplex). Die Idee hier ist ja eine andere Dareichungsform und Zugang mit spontanem Sampling (wenn’s geht) oder wenigstens einfachstem Rampler-Nachlade-Mechanismus noch einmal zu schärfen und eure Kommentare (dürfen auch kritisch sein und „ey, da fehlt aber der XXX“ enthalten…

1010music Blackbox

1010music Blackbox

Bildquellen:
  • Korg Microsampler: Sequencer.de/Moogulator für SynMag
  • Digitakt kommt endlich in den Handel: elektron
  • AKAI MPK mini Play mk3: AKAI Professional
  • Tiptop-One Sampler Eurorack: Tiptop
  • teenage-op1-update: teenage engineering
  • Sucofunk Beatmaker's Sketchbook: Sucofunk
  • 1010music Blackbox: 1010music
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14 Antworten zu “Kleine bezahlbare Performance-Mini-Sampler”

    Stimming sagt:
    0

    die blackbox hat so um die 48stimmen und beherrscht multisampling. das kann sie sogar selbst erstellen, ein samplerobot ist mit drin. noch ne midi tastatur einfach über usb dran und schon hat man das was sich der artikel ersteller wünscht. (und noch viel mehr ;))

      Joerg sagt:
      0

      +1 für die Blackbox.
      Inklusive sehr guter Engine und Sound. Und recht fix zu bedienen.

      Samplertechnisch könnte man den Gotharman Polyspaze auch noch erwähnen, ist aber deutlich komplexer und eigenwilliger in der Menuführung und ein bis zwei Nummern teurer (und schwerer :-) Und nur 4 Stimmen. Dafür aber noch eine Synth Engine auf dem zweiten Oszillator, analoge Filter und modulationsmäßig ein König.

      Der Deluge kann das auch alles. Auch sehr eigenwilliges Konzept, aber auch hier kann man sehr schnell samplen und spielen.

    Opi sagt:
    0

    Polyend tracker kann auch Samplen..der Artikel Hi terlässt ein großes Fragezeichen in meinem Kopf..:)

    Marco sagt:
    0

    Ich könnte damit nichts anfangen. Zu rudimentär und zum Zeitvertreib rumsampeln bin ich schon zu alt. Zu wertvoll ist mir meine Freizeit. Wenn ich dann endlich Zeit für die Musik habe, dann mache ich Musik und spiele nicht an solchen Spielzeugen rum. Aber es gibt natürlich andere Leute, die in einer anderen Lebenssituation sind und mehr Zeit und Lust haben, sonst gäbe es ja diese kleinen Samplerchen gar nicht. Aber für richtig Mucke machen bekäme ich damit auch gar nichts zustande. Jeder wie er will.

      Thomas Martin sagt:
      2

      Diese „Spielzeuge“ können etwa das, was die Roland W30 1989 so konnte. Damit hat Greg Phillinganes als Session-Keyboarder einige Hits von Michael Jackson eingespielt und drauf geschworen. Hängt halt doch auch ein bisschen davon ab, wer vor den Tasten und Knöpfen sitzt, ob „richtige Mucke“ dabei rauskommt…

    Hermann sagt:
    0

    Mir würde in der Auflistung der Bastl Micorgranny fehlen: Performnance pur, jede Menge Samples und er ist recht günstig

      moogulator sagt:
      0

      ich mag den, aber ich finde das was da raus kommt zu trashig – habe daher stellvertretend ein anderes Gerät gewählt, was DIY und nicht so bekannt ist. Aber – direkt ein Keyboard-Sampler ist der µGranny nicht – und das war Thema – die Blackbox ist es auch nicht, hätte aber ein bisschen das Zeug zu einem Teil der Aufgabe und der Miniplay ist nur ein „Rompler“ und ist natürlich nicht perfekt für die Idee – es ist ein Samstags-Thema in dem sich niemand einig sein muss – ballert gern los mit allem, was ihr hinzufügen könnt oder wollt – oder auch was euch fehlt – Mir: Granular Mini Sampling mit Haptik – aktuell gelöst mit GR1, Iridium oder Nanoloop Lemondrop – aber es ginge besser und stabiler bzw günstiger – und Sampling ist kein Hexenwerk – sowas müsste es doch en Masse geben – also eine Mischung aus dem was da ist und wo es hin gehen könnte (ua.) denn ich bin nicht der Maßstab für Sampling sondern nur ein Musiker – daher – immer her mit den Wünschen – die Hersteller könnten auch lesen und ..

      und Danke für und an euch alle beim Mitmachen dieses Gedankenspiels – und nicht nur Verteidigung des Ist-Zustandes.

    Joerg sagt:
    0

    Ich warte seit geraumer Zeit darauf :-) Mein Wunschkonzert: Die Art und Weise, wie schnell man im GR-1 samplen und dann auch direkt spielen kann + dessen Controls (die sind imho nicht zu schlagen bei den aktuellen „Samplern“) aber ein leichter zugängliches, zuverlässigeres System und Menu (ähnlich Blackbox). Ich würde mich dann auch noch tierisch über einen optionalen Looper-Modus ähnlich den aktuellen Akais freuen, dessen Output aber auch direkt spielbar sein sollte. Halbwegs gute Filter sollte es haben und wichtig wäre für mich insbesondere Random Trigger als Modulationsquelle mindestens mal für Startpoint, Filter und Pan. Keine Ahnung, warum Random Trigger so oft „vergessen“ wird bei den Mods… Ist doch auch so einfach… Multisampling wäre mir nicht sooo wichtig, wenn die Engine was kann. Loopmanipulation wie bei den Ableton Samplern und Round Robin Alternativsamples wie beim Pigment plus eine Art Vintage-Sampler-Emulation wie beim TAL-Sampler wäre top. Speicherplatz = SD Card. Das Ganze um die 1000 Eur sollte sich eigentlich verkaufen wie geschnitten Brot. Ich würde auch gerne das Doppelte dafür bezahlen.

    Frank the bank sagt:
    0

    Wie immer ein „toller Artikel‘.
    Naja Mann/Frau oder wann auch immer wird es erleben . Egal.

      Achtung, hier kommt ein Karton sagt:
      1

      Das weibliche Pendant zu Mann ist nicht Frau, sondern Weib. Das bezeichnet Menschen.
      Im Handelsrecht, das Personen als Sachen verwaltet und ihnen Menschenrechte entzieht, ist es usus, als Herr und Frau bezeichnet zu werden. Diese beziehen sich auf beim Department of the Treasury in Washington D.C. lizensierte Personen, die sowas wie fiktive Menschen sind.
      Männer und Weiber haben einen anderen (höheren) Rechtskreis als Herren und Frauen, weshalb ich es begrüße, Frauen als Weiber zu bezeichnen. Dies ist nämlich keine Abwertung, wie fälschlich angenommen, sondern das Gegenteil.

      Ich hoffe, ich konnte hier mal mit einem Vorurteil aufräumen.

      So ein Sampler sollte multitimbral ausgestattet sein, zum Layern oder mit mehreren Spuren – ähnlich der von alten 4-Spur Recordern -, die man in unterschiedlicher Geschwindigkeit einzeln oder gemeinsam abspielen kann, wobei man dann hinter dem Gesampelten noch granulieren kann. Hier so eine Oberfläche wie beim GR-1, und das alles für 500 Euro…
      Möglichst keine Doppelfunktionen und Menüs.

        Kopfschüttel sagt:
        -1

        D. h. du stellst deine Frau jemanden mit: „Darf ich vorstellen … mein Weib!” vor? Bitte mal aufwachen. Wir sind im Jahr 2022 angekommen!

        „Seit dem Vordringen der höfisch-höflichen Bezeichnung Dame (aus dem Französischen, zu lateinisch domina ‚Hausherrin‘) im Laufe des 19. Jahrhunderts, und dem Wandel der Adelsbezeichnung Frau zum Allgemeinwort, wird „Weib“ oft abwertend (pejorativ) gebraucht („dummes Weib“, „Weiberkram“).“
        Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Weib

    Green Dino sagt:
    0

    Squarp Rample

    26 Banks, A-Z mit je bis 100 Kits. Ein Kit sind jeweils 4 Samples, pro Sample gehen bis zu 12 Layer mit verschiedenen Modi (Manual, Random, Cyclic), über manual kann man die 12 Layer direkt ansteuern, also hat eigentlich Zugang zu 4×12 Samples pro Kit.
    Es gibt Mute Groups, Filter, Effekte und verschiedene Abspielmodi, Slices, chromatisches Samplespielen usw. – alles mit einer sehr intuitiven Oberfläche imho.

    Pangroovia sagt:
    0

    Der Novation Circuit Rhythm und der Teenage Engineering OPZ beherschen die meisten genannten Anforderungen.
    Preislich liegen die Geräte unter 400 bzw. 500€. Ich benutze meist einen Teenage Engineering PO35 wenns mal schnell gehen muss.
    Aber es stimmt schon. Ein Gerät was preislich dazwischen liegt wäre sehr cool. Korg hat mit dem Volca Sample 2 die Chance vertan die Lücke bei den „richtigen“ Samplern zu füllen.
    Ich hab mir jetzt einen Bluetooth Midi Adapter für mein Ipad bestellt um den Koala-Sampler einzubinden, ein recordingfähiger volca sample2 wäre mir aber lieber gewesen.

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