von claudius | Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten
Magic Instruments Guitar Black Front

So sieht "Guitar" aus - Saiten und jede Menge Knöpfe  ·  Quelle: Youtube / Magic Instruments

Magic Instruments Guitar White Fretboard

Gibt's auch in Weiß  ·  Quelle: Youtube / Magic Instruments

Magic Instruments Guitar App iPad

Ist auch zusammen mit einer iPad App nutzbar  ·  Quelle: Youtube / Magic Instruments

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Es ist wieder einmal so weit: Ein Hersteller hat sich zur Aufgabe gemacht, eine Gitarre zu entwickeln, mit der jedermann Gitarre spielen kann, ohne jemals zuvor das echte Instrument gelernt zu haben. Prinzipiell lassen mich solche Teile ziemlich kalt, das hier hat via Crowdfunding über Indiegogo in wenigen Tagen aber bereits die 500% Marke erreicht – da muss man doch mal näher hinschauen.

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Was ein bisschen an einen Guitar Hero Controller auf Steroiden erinnert, scheint aber für die Menschen im Werbevideo aufzugehen. Es sieht aus wie eine Les Paul ohne Headstock, hat an der Schlaghand Saiten, am Griffbrett Knöpfe, die vorgefertigte Akkorde gespeichert haben, die via Saitenanschlag abgespielt werden. Man kann es auch mit einer App koppeln und so an der richtigen Stelle den richtigen Knopf drücken üben und so ganze Lieder lernen.

Als Regler stehen Volume, Tone, Soundscontrol (Gitarrengrundsounds) und Digital Effects Control (Chorus und Reverb) zur Verfügung. Dazu kommen Anschlüsse für Strom, USB (MIDI), AUX IN, Kopfhörer und ein Ausgang für echte Amps oder Mixer. Der eingebaute Speaker wird im Mobilbetrieb durch acht AA-Batterien mit Saft versorgt. Der Hals ist für den Transport abnehmbar.

So weit, so schön. Die Sache hat IMHO aber ein paar Haken:

– Den Videos nach zu urteilen hat man nur die Möglichkeit, Lagerfeuerakkorde zu schrummeln oder zupfen. Da müsste prinzipiell mehr möglich sein, aber gezeigt oder erwähnt wird es nicht. Also Riffing wird damit schwer. Aber immerhin bekommt man so vielleicht ein Gefühl von der Gitarre und dem Aufbau von Liedern.

– Man lernt nicht richtig Gitarre. Man lernt Knöpfe drücken. Zwar sind da mehr Knöpfe als bei anderen im Griffbrett, aber das macht es noch lange nicht „echter“.

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– Es wird nur in der USA verschickt.

Der Hersteller betont, dass man für Gitarre viel mehr Zeit zum Erlernen benötigt. Was er bei der trotzdem korrekten Aussage vergisst: Danach kann man Gitarre spielen und behilft sich nicht mit anderer Technik und ist auf das Modell beschränkt. Wirklich cool ist aber, dass das Teil am Tablet wie auch am Amp nutzbar ist. Vielleicht bringt es ja dennoch den einen oder anderen auf den Trichter, das echte Instrument zu erlernen, durch die App lernt man schließlich schon ungefähr, nach Tabs zu spielen. Und auch wenn es das Video anders suggeriert: In vertrauter Runde im Park jammt es sich vermutlich doch besser mit echten Instrumenten als mit so einem futuristischen Stück.

Ein guter Vergleich eines Kollegen: Piloten, die keine Zeit in Flugstunden investieren, werden nie wirklich fliegen, sondern ewig in Simulationen am Computer festhängen. Für den einen oder anderen aber genau das Richtige.

Zur Indiegogo Kampagne geht’s hier entlang. Early Birds aus den USA können für 299 USD zuschlagen. Falls jemand zu so einem Teil kommt, gern mir eine Mail schreiben, interessiert mich wirklich, ob das etwas taugt.

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2 Antworten zu “Magic Instruments Guitar – Gitarre lernen, ohne Gitarre zu lernen”

    blubbbb sagt:
    0

    erstaunlich dass die eingeladenen tester im video alle gut singen können, daher sicherlich generell sehr unmusikalisch und absolut unerfahren sind :D

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