von johannes | Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Das GUI des Lorentz iOS-Synth von iceGear

iceGear Lorentz - schlichter aufgeräumter Performance-Synth für iOS  ·  Quelle: icegear.net

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Der Entwickler iceGear war mir bisher unbekannt. Doch allem Anschein nach beschäftigt man sich dort schon seit einiger Zeit mit der Entwicklung von iOS-Klangerzeugern. Immerhin ist der Lorentz genannte Synthesizer bereits der sechste Kandidat, den iceGear vorstellt.

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Der Aufbau dieses iOS-Synthesizers ist dabei recht schnell erklärt, denn es handelt sich hier schlichtweg um eine virtuell analoge, subtraktive Klangerzeugung. Dieser stehen je ein Oszillator für Sägezahn und Puls (natürlich inkl. einstellbarer Plusbreite) sowie ein Sub-Oszillator mit einer festen Rechteck-Schwingungsform zur Verfügung. Dazu gibt’s einen Noise-Generator, dessen Ausgangssignal sich praktischerweise separat mithilfe des Filters formen lässt. Weiterhin findet sich in der OSC-Sektion noch ein zusätzlicher LFO: So wie es aussieht, ist dieser jedoch fest den Oszillatoren zugewiesen, sodass sich dieser lediglich zur Erstellung eines Vibratos nutzen lässt.

Neben einem simpel gehaltenen High-Pass Filter verfügt der Sofsynth natürlich auch über ein deutlich komplexer aufgebautes, resonanzfähiges Low-Pass Filter, hier wurde auch an eine Drive-Funktion gedacht, um dem Sound mehr Biss zu verleihen. Im Anschluss daran folgt allerdings erst die eigentliche Besonderheit des Lorentz, denn er verfügt über einen doch eher selten zu findenden, so genannten Resonator. Mithilfe seiner frei einstellbaren Eigenfrequenz (hier mit Pitch betitelt) ermöglicht dieser Klänge, die über die Gestaltungsmöglichkeiten eines „normalen“ resonanzfähigen Filters hinausgehen. Über einen Routing-Schalter kann zusätzlich definiert werden, ob der Resonator vor oder nach dem Filter im Signalfluss liegen soll.

Nun folgt eine überschaubare FX-Sektion. Diese besteht aus einem  Chorus und einem Delay. Zumindest ein Reverb hätte dem Lorentz zwar sicherlich gut zu Gesicht gestanden, vermutlich hat man sich seitens des Entwicklers jedoch bewusst zugunsten einer geringeren CPU-Last und eines nicht zu voll gestopften GUIs dagegen entschieden. Ebenfalls mit an Bord ist ein – nahezu obligatorischer – Arpeggiator. Sensationelle Funktionen bietet er nicht, dennoch sollte er auch nicht unerwähnt bleiben. Aus Platzgründen befindet er sich als einziges Element auf einer separaten Page des GUI.

Alles in allem wirkt der Lorentz recht gut konzipiert. Das schlichte, unaufgeregte GUI lässt sich schnell überblicken und ist weitestgehend selbsterklärend. Dank genau dieser Tatsache könnte sich dieser Synthesizer recht schnell zu einem netten kleinen Performance Tool mausern. Auch an Nutzer mit betagter iOS-Hardware wurde gedacht, so lässt sich die maximale Polyphonie zugunsten der CPU-Last einstellen.  Zwar lassen sich alle Bedienelemente gut erreichen und die virtuelle Klaviatur frei im Oktavumfang skalieren, richtig Spaß bringt der Lorentz aber sicherlich erst, wenn er mithilfe eines externen MIDI-Keyboards bespielt wird. Hierbei wäre es dann schon fast wünschenswert, könnte man die virtuelle Klaviatur zugunsten einer besseren Bedienbarkeit ausblenden.

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Verfügbar ist Lorentz ab sofort über Apples App-Store zu einem fairen Kurs von 5,99 Euro. Für die gebotene Leistung ein No-Brainer, der wirklich Spaß macht! Um den Lorentz in die eigene Produktionsumgebung einzubinden, werden die üblichen Standards wie Inter-App Audio, Audiobus sowie CoreMIDI unterstützt.

Wie bereits eingangs erwähnt, hat der Entwickler noch weitere interessante Klangerzeuger für die iOS-Plattform im Sortiment: Insbesondere der laplace genannte und auf Physical Modeling basierende virtuelle Krachmacher sieht recht spannend aus. Ein Blick auf die Website lohnt also.

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