von claudius | Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten
Focusrite Scarlett 2i2 2nd Gen Front Slant

Focusrite Scarlett 2i2: Class Compliant – geht mit Windows, macOS und Linux  ·  Quelle: Thomann

Focusrite Scarlett 18i20 2nd Gen Front Back

Auch das Scarlett 18i20 hat sich optisch nicht wirklich verändert  ·  Quelle: Thomann

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Ende Mai hatten wir über das Verschwinden der Scarlett Solo USB-Audiointerfaces berichtet. Kurz darauf verschwanden immer mehr Scarlett-Modelle weltweit. Das hatten manche als Lieferschwierigkeiten abgetan, andere (wir auch) als Anzeichen für eine Nachfolger-Serie gedeutet. Und es freut mich, dass wir richtig lagen. Focusrite hat die neue Serie „Scarlett 2nd gen“ vorgestellt. Geändert hat sich aber nicht sehr viel, der Preis geht trotzdem etwas hoch.

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Abgesehen vom zusätzlichen „2nd Gen“ muss man schon nach Neuerungen an den neuen Modellen suchen. Sie bleiben alle im roten Alu-Gehäuse und auch der Aufbau ist bei allen gleichgeblieben. Lediglich die Potikappen sind nun aus Metall und haben einen schwarzen Strich, der die Position besser anzeigt als die vorherige, leichte Vertiefung, die man besser ertasten als sehen konnte. Und die Ränder sind für mehr Grip geriffelt – nettes Detail. Auch die LED-Farben sehen intensiver aus, aber das kann auch nur an den Presse-Bildern liegen.

Die Inputs bzw. die Preamps wurden überarbeitet, dass sie nun mehr Pegel vertragen, was vor allem Spielern von aktiven Tonabnehmern zugutekommen wird. Die in der offiziellen Meldung zu den Scarlett 2nd Gen Interfaces erwähnte Schutzschaltung (vor Stromspitzen) aller Ein- und Ausgänge scheint ebenfalls neu zu sein – hatte bei meinem Testlauf mit dem „alten“ 2i2 aber keine Probleme damit. Die Latenz soll bei 2,74 ms liegen (32 Samples und 96 kHz Samplerate). Die Interfaces arbeiten weiterhin mit bis zu 24 Bit bei 192 kHz.

Neu bei den Scarlett 2nd Gen ist ebenfalls eine DAW im Paket: Neben Ableton Live Lite gibt es nun auch noch eine „exklusive Version“ von Avids Pro Tools First. Ich hoffe nicht, dass das die groß angekündigte Zusammenarbeit zwischen Avid und Focusrite vom Januar ist. Das wäre zu dünne, schließlich kann jeder mit Internet Pro Tools First herunterladen. Bisher ist nicht klar, was „exklusiv“ heißt. (PT First könnte ich aufgrund des Online-Zwangs nicht einmal guten Gewissens empfehlen.)

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Update: PT First „Exklusiv“ hat ein paar Plug-ins mehr dabei: Eleven Lite (Gitarrenamp) und ein Tape-Echo. Schade, durch den Online-Zwang und die Beschränkung auf zwei drei Projekte wird viel Potenzial verschenkt.

Preis und Verfügbarkeit

Die UVPs liegen etwas höher als die der aktuell noch parallel erhältlichen ersten Generation. Ob die marginalen (wenn auch sinnvollen) Änderungen das rechtfertigen? Ich will nicht meckern, die Scarletts sind nicht ohne Grund die aktuell wohl meist verkauften und empfohlenen USB-Audiointerfaces, die sind IMHO einfach ohne echte Kritikpunke, die sie komplett ins Aus schießen – dennoch empfinde ich bei den „Massen an Features“ eine Preiserhöhung als überzogen.

Eine Produktseite der Scarlett 2nd Gen Interfaces bei Focusrite konnte ich noch nicht finden, reiche diese aber ASAP nach.

Update: Da ist die Produktseite für die nächste Generation.

Produktseiten bei Thomann:

Focusrite Scarlett Solo 2nd Gen
Focusrite Scarlett 2i2 2nd Gen
Focusrite Scarlett 2i4 2nd Gen
Focusrite Scarlett 6i6 2nd Gen
Focusrite Scarlett 18i8 2nd Gen
– Focusrite Scarlett 18i20 2nd Gen

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15 Antworten zu “Focusrite Scarlett 2nd Gen – die Nachfolger-Serie ist da”

    McPrell sagt:
    0

    Die gebündelte Pro Tools First Version hat zusätzliche Plugins, darunter Eleven Lite und Tape-Echo, zwei wirklich gute Plug-Ins für Gitarristen.

      gearnews sagt:
      0

      Danke für die Info. :)
      Gilt weiterhin Online-(Cloud)-Zwang und Beschränkung auf zwei Projekte?

        McPrell sagt:
        0

        Es sind 3 Projekte und nur beim Anlegen eines neuen Projektes besteht Online-Zwang. Es wird ja grundsätzlich lokal gespeichert und dann mit der Cloud synchronisiert, wenn eine Online Verbindung besteht.

          gearnews sagt:
          0

          Das heißt, man hat lokalen Zugriff auf die kompletten Daten?

            McPrell sagt:
            0

            Pro Tools Projekt-Dateien werden in eine Cache-Datei gespeichert. Darin befinden sich sicher in irgendeiner Form die Rohdaten, an die muss ich aber mehr als selten ran.
            Session Data Export oder Import geht jedenfalls nicht, das steht nur der Vollversion zur Verfügung. In Zukunft soll man Projekte mit der Vollversion aber austauschen können:
            http://avid.force.com/pkb/articles/en_US/faq/Pro-Tools-First-FAQ

            gearnews sagt:
            0

            Danke für die Erläuterung. Ist also nicht gewollt von den Entwicklern. Schade, dass sich da selbst ein Bein gestellt wird. Potenzial ist so viel da! PT ist nicht umsonst noch weitgehend Platzhirsch, aber diese Version ist dem IMHO nimmer würdig.

            MB sagt:
            0

            Bei aller Liebe zu PT (ich bin HD Kunde seit 9): Was will Avid mit der Gängelei erreichen? Dass die User schon früh merken, dass PT stark eingeschränkt ist und Avid ein Kack auf interne Kompatibilität gibt? Warum nicht einfache Nutzung erlauben und gut is? Oder ist das durch den AG Status nicht (mehr) möglich?

            McPrell sagt:
            0

            Es ist eine Umsonst-Version mit nahezu aktueller Audio-Engine (12.3.1 vs. 12.5.0), die bei einem 100 € Interface beiliegt.

            MB sagt:
            0

            Hallo McPrell, nicht falsch verstehen, aber nur weil es nichts kostet, muss es doch nicht schlecht sein. Das schaffen andere Hersteller von kostenlosen DAWs doch auch – teils aber ebenso schlecht. Ich bin sehr zufrieden bei PT HD, werde mir bei der aktuellen Preispolitik aber ein Update auf das neue Bezahlsystem dreimal überlegen. Und die Art und Weise wie PT Free bzw. First „Lust auf mehr“ machen soll, ist bezeichnend. Viele Kollegen überlegen schon, ob sie auf Nuendo umlernen, dass sich hier in der Szene immer mehr verbreitet. Ich denke Avid weiß davon, sollte aber nicht davor die Augen schließen oder schön, sondern anpacken. Das ist sicher nicht leicht als große AG in den USA mit ein Haufen Wir-geben-das-Geld-Entscheidern-deswegen-mach-es-so im Hintergrund, aber ich hoffe inständig, dass PT weiterhin existieren wird. Ich mag den Workflow und will ungern umlernen oder Massen Euros auf gut Glück investieren.

            McPrell sagt:
            0

            Ich habe die 190 € Ende 2014 für das Upgrade nicht bereut, hab wirklich viel dafür bekommen bis März 2016. Und ich habe jetzt kürzlich den Upgrade Plan verlängert, hat mich 100 € gekostet. Jetzt hab ich ein Jahr Ruhe und wenn ich in einem Jahr keine 100 € auf der hohen Kante habe würde die Software ja trotzdem weiter nutzbar sein.

            Von einer Gratis-Software, die bei einem 100 € Interface beiliegt ist meine Erwartungshaltung ziemlich gering, und ich rede das doch überhaupt nicht schlecht.
            3 Projekte gleichzeitig, an mehr arbeite ich im Moment auch nicht mit der Vollversion.
            16 Audiospuren, 16 Instrument Spuren, 16 MIDI-Spuren, 16 Aux Tracks – kurz schauen… eines von 3 Projekten hat mehr, 2 würden mit dieser „Limitierung“ im Moment noch gut auskommen. Online Zwang, sehe ich gar nicht. Ich habe beim Arbeiten fast immer KEINE Online Verbindung. Und wenn ich wirklich an ein Wave-File rankommen wollte wäre das mit o.g. Link zu Anleitung selbst bei der First wohl kein echtes Hindernis. Aber auch da habe ich mal überlegt wann ich zuletzt in einem Session Order herumgewühlt habe, ich kann mich nicht erinnern.

            gearnews sagt:
            0

            Man muss wirklich bedenken, dass es nichts kostet. Aber deswegen darf man auch nichts schöner reden, als es ist.

            @disqus_lRmbbVpvpY:disqus Du sagst, dass du FAST keine Online-Verbindung brauchst. Das heißt doch aber, dass man Offline PT First nicht nutzen kann? Es gibt ja in D immer noch genug weiße Flecken auf der Internetkarte, kann auch der eigens eingerichtete Hobbykeller sein. Vermutlich braucht man beim Start und Speichern das Netz, oder?
            Wäre Stem-Export dabei, müsste man gar nicht in die Tiefen der absichtlich versteckten Struktur mit Workarounds vordringen.
            Abgesehen von den beiden Punkten klingt der Umfang ganz ok für eine kostenlose DAW.

            McPrell sagt:
            0

            Siehe meine erste Antwort. Eine Online-Verbindung ist beim Anlegen eines Projektes erforderlich, nicht während des Arbeitens und auch nicht beim Schließen eines Projektes, ohne Online-Verbindung kommt halt eine Meldung, dass das Projekt nicht mit der Cloud synchronisiert werden kann. Die Projekte werden lokal gespeichert, auf die kann man auch offline zugreifen und mit der Cloud synchronisiert, wenn eine Online-Verbindung bestehlt.
            Das letzte Projekt habe ich mit einem Handy als Mobile-Hotspot auf der Terrasse angelegt. Auch kenne ich das Problem mit lahmer Internetverbindung aus eigener Erfahrung ganz gut, seit Februar 2016 kann die Telekom hier in der Gegend mehr als DSL6000 (!).

    Manoj Galle sagt:
    0

    Kein USB 3.0? :(

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