von claudius | Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Statt Kupfer kommt Glasfaser zum Einsatz  ·  Quelle: Kickstarter / Iconic Sound Ltd / LightLead

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Was im Internet-Bereich schon seit gefühlten Ewigkeiten bei Hochgeschwindigkeit zum Einsatz kommt, erhält nun Einzug in die Signalübertragung bei Instrumenten. LightLead soll aufgrund der physikalischen Eigenschaften von Licht sogar besser klingen als ein normales Kabel.

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Der Titel „LightLead No Wire“ auf Kickstarter ist etwas irreführend, denn es wird ein Kabel verwendet. Es basiert nicht wie üblich auf Kupfer, sondern auf „Fibre“, englisch für Glasfaser. Somit ist definitiv ein Kabel vorhanden, denn Glasfaser besteht ja meines Wissens nicht aus Luft. Dafür ist die Signalübertragung weiterhin analog. Licht bringt prinzipiell keine merkliche Latenz mit sich. In der Praxis könnte die Wandlung (von elektrischen Impulsen zu Lichtimpulsen) noch etwas Zeit brauchen, aber wie man es aus den ProAudio- und HiFi- Bereichen kennt, dürfte das nicht merklich sein.

Die Vorteile von Licht liegen auf der Hand: keine kapazitiven Widerstände, keine Mikrofonie und komplett gegenüber elektrischen Stößen isoliert. Allerdings ist ein optisches Kabel meiner Erfahrung nach deutlich brüchiger als ein normales Kupferkabel. Schon der kleinste Riss in den Glasfasern kann zu merkwürdigen Fehlern führen. Ich bin gespannt, wie ein solches Kabel sich im harten Bühnenalltag schlägt.

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Schaut man sich das Video an, fällt einem der beschriebene Klangunterschied auf. Sofern da nichts manipuliert wurde, ist das Signal auf jeden Fall lauter und höhenreicher. Wer das nicht mag, der kann mit „Light Gears“ die Frequenzen manuell beeinflussen.

Die Übertragung funktioniert über zwei Transmitter/Wandler und ein Kabel dazwischen. Die nötige Energie wird über eine AAA-Batterie bzw. Akku bereitgestellt und soll 18 Stunden halten. So wie es sich anhört, bietet es nur Mono-Übertragung. Das sollte aber für 95% aller Gitarristen und Bassisten ausreichend sein.

Auf Kickstarter gibt es bereits acht Backer und noch 59 Tage bleiben. Im Vergleich zu anderen Crowdfunding-Kampagnen ist das nicht gerade viel. Aber wenn das Projekt wirklich interessant für die Musiker ist, dann wird es das Ziel von 65.000 britischen Pfund sicherlich erreichen. Ich bin gespannt, ob die Technik wenigstens in den Studios Einzug erhalten wird.

Mehr Infos: LightLead auf Kickstarter

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2 Antworten zu “Lichtkabel für den besseren Klang?”

    mcökjsbFÖg sagt:
    0

    Interessantes Konzept, vermutlich aber nicht roadtauglich.

    Kai sagt:
    0

    Also für die Gitarre bringt das bestimmt deutliche Unterschiede:
    Einstreuungen auf dem Kabel am hochohmigen Amp-Eingang dürften sich erledigen und die höhen-raubende Kabelkapazität ebenfalls.
    Pech hat nur der, der den dumpfen Klang seines 10m Kupfer-Kabels liebt… ;-D

    Ob das auch bei sonstigen eher niederohmig gespeisten Verbindungen (Line- oder Studiopegel) einen Unterschied bringt, bei dem nicht irgendeiner nach Doppelblindtest schreit, weiß ich aber auch nicht… ;-)

    Aber wie neutral sind „die beiden“ Wandler….
    . (eigentlich ist es ja nur ein „Optokoppler mit Lichtverlängerungskabel“ ;-)
    …wohl „klingen“?

    Viel interessanter wäre noch, ob das – eingesetzt an der Gitarre – Einfluß auf die üblichen Brummprobleme hätte.
    Schließlich ist man damit doch komplett galvanisch von der Masse des Verstärkers (und Erde) getrennt.

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