von claudius | Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Das ist das ganze Gerät. Wie klein doch alles mit Digitaltechnik ist.  ·  Quelle: axoloti.be

So sieht die Software "Patcher" aus. Software-Synthesizer Erfahrung soll nicht nötig sein. Für mich sieht es doch recht komplex aus.  ·  Quelle: Youtube / Axoloti

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Ein Mini-PC mit Stereo-Ein- und Ausgang, AD/DA Konverter und MIDI In und Out? Das alles mit einfacher Programmierung am Heim-PC und dann als Standalone-Gerät verwendbar? Das verspricht der Axoloti. Könnte das die Welt verändern? Um es gleich vorweg zu nehmen: Sicherlich wird es die Welt ein wenig verändern, aber ich vermute, dass sich nur sehr wenige an das Experiment „PC als Effekte und Amp als PC auf der Bühne“ wagen werden. Dennoch ist das Projekt so interessant, dass ich unbedingt darüber berichten muss.

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Herzstück ist eine kleine Halbleiterplatte namens Axoloti Core. Darauf befinden sich alle wichtigen Bauteile für die Berechnung und Anschlüsse. Mit der Software Axoloti Patcher baut man sich selbst die Synthies, Sampler oder einfache Effekte zusammen. Die Latenz beträgt rund 16 Samples bei einer Samplerate von 48 kHz. Von analog zu digital sind es laut Hersteller 2,04 Millisekunden und bei MIDI 1,2 Millisekunden (im schlimmsten Fall). Das ist auf jeden Fall live-tauglich. Die Berechnung wird dabei aber nicht von einem echten DSP-Chip vorgenommen, sondern auf der Platine von einem ARM-Chip berechnet.

Jetzt könnte man vermuten, dass so etwas gar nicht klingen kann. Weit gefehlt. Man hat nicht nur freie Hand bei der Synthie-Programmierung, sondern kann ihn auch als Gitarren-Effekt oder gar als Sampler benutzen. Ein User hat das kleine Teil schon zur 808 Drummachine umfunktioniert, die zwar nicht selbst berechnet, dafür aber Samples von einer Micro-SD Karte abspielen kann. Laut Entwickler können bis zu acht Samples gleichzeitig ohne wahrnehmbare Latenz abgespielt werden. Alle Beispiele, die mit den Prototypen erstellt wurden, könnt ihr euch hier anhören.

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Die Software basiert übrigens auf Java uns ist somit mit Windows, OS X und Linux kompatibel. Das Geniale an solchen ARM-PCs ist die einfacher Erweiterbarkeit mit anderen Platinen, beispielsweise das dafür entwickelte Axoloti Control. Ein 16-Step Sequencer mit beleuchtetem LC-Display und vier Drehreglern, die beispielsweise für die ADSR-Steuerung eingesetzt werden können. Genial.

Ich weiß noch nicht genau, ob ich das Projekt unterstützen werde oder das finale Produkt später bestelle. Zwei Core-Platinen für 120 Euro sollten dann doch gut überlegt sein. Ich bin eigentlich kein Bastler, schon viel zu lange stehen Pedal-Modifikationen an, die ich einfach nicht hinbekomme. Bei Computern fällt es mir schon einfacher, außerdem steht mein Masterkeyboard sonst nur als Staubfänger in der Ecke. Die indigogo-Kampagne geht noch bis zum 29. Januar, also 10 Tage, und ist bereits finanziert.

https://www.youtube.com/watch?v=i22_KoAqmpI

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4 Antworten zu “Axoloti – Synthesizer aus einem Open Source Mini-Computer”

    der sagt:
    0

    Das könnte geil werden. Warum nicht gleich mit dem Raspberry Pi?

      gearnews sagt:
      0

      Das hatte der Entwickler damit begründet, dass beim Raspberry das OS zu viel Leistung frisst, die er lieber für die Sound-Berechnung nimmt.

    guest sagt:
    0

    Ziemlich cool. Hab ich mal gebacked.

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